Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Grüner!

Mehrere Indikatoren, die auf stabile Aktienmärkte hindeuten, ein Blick auf die Aussichten der Schwellenländer und eine Aktie mit neuem Schwung nach Umstrukturierung. Die Show der Börsenkurse, auf die Anleger jetzt achten sollten - heute von Börsenprofi Thomas Grüner
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Vergleich Dax und S&P 500 - ruhige Zeiten gibt es nicht

Die Reaktion an den Märkten ist anfangs heftig, aber wie sieht es langfristig aus? Immer wieder können wir ein "V" beobachten. Eine kurze - wenn auch heftige - Korrektur. Mehr aber auch nicht. Den langfristig orientierten, geduldigen und rationalen Anleger kann dies nicht abschrecken. Am Beispiel der Katastrophe um Fukushima kann man sehen, wie schnell sich der Markt wieder "geschüttelt" hat und der laufende Bulle wieder auf Kurs ist - beim S&P 500 dauerte es gerade mal zwei Wochen!

Deutsche Anleger verfallen leichter in Panik. Der Dax  stürzt fast immer stärker ab und ist volatiler. Von Schwarzmalerei und Hysterie sollte man sich nicht beeinflussen lassen, wenn man weiß, dass die fundamentalen Daten hervorragend und Aktien weiterhin alternativlos sind. Wer versucht, den Markt zu timen, verbrennt sich meist die Finger. "It's not timing the market - it's time in the market!".

Vergleich Dax und US-Markt, Teil 2 - kein Crash in Sicht

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Wie bei fast allen dramatischen Ereignissen reagiert der Dax - auch in diesem Beispiel - um ein Vielfaches stärker als der S&P 500. Man könnte argumentieren, dass der S&P mit seinen 500 gegenüber den 30 Titeln des Dax breiter diversifiziert ist, zieht man aber den Dow Jones  als dritte Vergleichsgröße heran, sieht man, dass wir Deutschen einfach immer heftiger auf Ereignisse reagieren.

Gerade jetzt liest man wieder in den Medien "Dann kommt der Crash" und "Die fetten Jahre sind vorbei" - wo ist denn da die Euphorie? Bullenmärkte enden nicht in Angst vor Crashs sondern nach bzw. während eines Börsenruns und allumfassender Euphorie. Davon sind wir weit entfernt.

LEI-Index - Frühindikator zeigt positives für Euro-Zone an

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Der LEI-Index (Leading Economy Index) besteht aus zehn vorwiegend zukunftsgerichteten Komponenten, unter anderem Arbeitslosenmeldungen, Investitionsgüterbestellungen, Verbrauchsgüterbestellungen, Baugenehmigungen, Zinskurven und Fertigungsaufträgen. Dieser Index ist häufig ein guter Indikator für die künftige Wirtschaftsentwicklung: Ein steigender LEI deutet auf einen Aufschwung hin.

In der Euro-Zone geht es also bergauf. Wir haben uns von 2011 an erholt und haben auf die Amerikaner noch einiges aufzuholen - große europäische Unternehmen führen diese Entwicklung an, indem sie das momentan günstige Geld nutzen und genutzt haben, um sich optimal für die Zukunft aufzustellen.

PMI-Index - Aktivität in der Euro-Zone zeigt nach oben

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Der Purchasing Managers Index (PMI) beinhaltet zehn unterschiedlich gewichtete Subindizes wie Auftragseingänge, Produktion, Beschäftigung und Lagerbestände. Erstellt wird dieser Index vom Institue for Supply Management (ISM), einer amerikanischen Organisation mit Sitz in Tempe (Arizona).

Dieser Index ist einer der verlässlichsten Indikatoren was die wirtschaftliche Aktivität in der jeweiligen Region angeht. Nach dem Rücksetzer 2011 sind wir auf einem guten Kurs und man kann sehen, dass die Firmen ihre Kapazitäten weiter ausnutzen. Für die Märkte sind positive fundamentale Daten und ein ängstliches Sentiment optimale Voraussetzungen für weitere Kursanstiege.

S&P vs. Unternehmensgewinne - aktuelle Lage besser als frühere Haussen

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Seit wir neue Höchststände erreicht haben, warnen die Propheten der Börsen davor, dass der Bullenmarkt bald zu Ende sein wird. Wie damals im Jahr 2000 und 2008 werden Crashs furchtbar sein. Die Unternehmen interessiert das sicher nicht. Die Gewinne der großen amerikanischen Unternehmen sind heute um ein Vielfaches größer als sie es damals waren.

Das Szenario so wie wir es heute haben, ist mit den letzten Höchstständen nicht zu vergleichen - es sei denn man betrachtet ausschließlich die Stände der Indizes. Ist das sinnvoll? Nein! Die fundamentalen Daten, die aufgewärmten Ängste der Anleger und die Alternativlosigkeit im Anlagebereich werden den jetzigen Bullen noch weiter anfeuern.

Emerging Markets - in der Krise ist Ausdauer gefragt

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Die Emerging Markets waren in den letzten beiden Jahren - und auch bisher in 2013- eher ein Bremsklotz in den Portfolien der Anleger. Wer sich jedoch breit aufstellen will, um seine Länder- und Branchenrisiken möglichst gering zu halten, darf diesen wichtigen Teil der Welt nicht außer Acht lassen. In den letzten Wochen konnte man zudem eine schöne Trendwende beobachten, die nicht von ungefähr kommt.

Die Wachstumsraten in den Ländern sind weiterhin hoch und haben sich wieder nachhaltig stabilisiert. Nur wenn man nicht jedem Trend, der in den Medien hochgehalten wird, folgt, sondern die zur Verfügung stehenden Daten rational und emotionslos betrachtet, hat man langfristigen Erfolg.

Veolia - nach Kurseinbruch wieder voll auf Kurs

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Nach übermäßiger und erfolgloser Expansion vor allem in afrikanischen und asiatischen Ländern, brach der Kurs von Veolia um über die Hälfte ein. Damals schon ein guter Einstiegszeitpunkt, um in ein Unternehmen, das innovativ und in seinem Marktgebiet quasi Alleinanbieter ist zu investieren.

Nach einer Umstrukturierung im Unternehmen ist Veolia wieder voll auf Kurs und wird die Anleger auch in Zukunft wohl kaum enttäuschen. Veolia ist ein gutes Beispiel für die Effizienz, die in den letzten Jahren innerhalb von vielen Unternehmen erreicht wurde und die sich durch kluge Investitionen und Erneuerungen bestens für die Zukunft gewappnet haben. Hinzu kommt eine satte Dividendenrendite von 6,5 Prozent.

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