Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Grüner!

Die Aktien von Burger-Brater McDonald's trotzen der Krise, Fuchs Petrolub dem niedrigen Ölpreis - und die Zypernrettung lässt den Euro trudeln. Die wöchentliche Show der markantesten Börsenkurse auf manager magazin online - heute von Börsenprofi Thomas Grüner.
Foto: manager magazin online / Foto: Fuchs Petrolub

Schwer getroffen war Fuchs Petrolub  durch die Weltwirtschaftskrise 2008, doch seitdem ist sie ein großer Profiteur der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft. Seit Beginn des Jahres 2009 beträgt der splitbereinigte Kursgewinn über 500 Prozent. Das gesunde und nachhaltige Wachstum des Unternehmens, basierend auf einer breiten Produktpalette mit zahlreichen hochwertigen Nischenprodukten, spiegelt sich - weitgehend frei von größeren Korrekturen - in der langfristigen Kursentwicklung der Aktie wieder.

Die Opportunitätskosten der Anleger, die das Prinzip der regelmäßigen Gewinnmitnahme praktizieren und auf einen günstigeren Wiedereinstiegszeitpunkt warten, sind hoch. Treue Anleger dagegen werden belohnt - nebenbei mit einer Dividendenrendite von mittlerweile über 2 Prozent. Einer der Lieblingswerte unserer Vermögensverwaltung.

McDonald's - die zähe Aktie

Foto: manager magazin online / Foto: DPA

Ein verlorenes Jahrzehnt für Aktien? Eine sehr pauschale Aussage, stark abhängig vom Betrachtungszeitraum. Wer jedenfalls vor zehn Jahren Aktien von McDonald's  's gezeichnet hat, wird diese Investition nicht bereuen. Eine nachhaltig positive Entwicklung steht über den gesamten Investitionszeitraum zu Buche - nahezu unbeeindruckt von der Weltwirtschaftskrise des Jahres 2008.

Sehr hohe Marktkapitalisierung, defensiv, weitgehend konjunkturunabhängig und krisenresistent - optimale Auswahlkriterien für langfristig denkende Investoren. Die globale Aufstellung des Unternehmens bietet zudem einen wirkungsvollen Schutz gegen vielfältige Währungsrisiken. Nicht zu vergessen: Die Dividendenrendite beträgt über 3 Prozent.

Svenska Cellulosa - mehr als nur ein Papierwert

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Svenska Cellulosa  - ein Titel, der seit Jahren in den Aktienportfolios unserer Vermögensverwaltung enthalten ist. Viele kennen das Unternehmen nicht beim Namen - und benutzen doch tagtäglich die Produkte des schwedischen Zellulose- und Papierkonzerns. Wer die Verpackung seiner Tempo-Taschentücher einmal genauer betrachtet, wird darauf das Kürzel SCA entdecken.

Der Konzern ist äußerst vielseitig aufgestellt und auch fundamental betrachtet ein sehr interessanter Titel, mit einem Kursgewinnverhältnis (KGV) unter 15 und einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent. Das fortgesetzte, gesunde Wachstum geht einher mit der stetigen Ausweitung der Geschäftsfelder. Die Marktkapitalisierung beträgt bereits über 13 Milliarden Euro.

MSCI Emerging Markets - von wegen Krisenprofiteure

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Der Anteil am weltweiten Kuchen wächst beständig. Doch auch wenn die Schwellenländer, an der Börse durch den MSCI Emerging Markets repräsentiert, weiterhin an globaler Bedeutung gewinnen und eine erhöhte Portfoliobeimischung allerorts empfohlen wird - aus Performancegesichtspunkten sind die Emerging Markets in den zurückliegenden beiden Jahren eher zum Bremsklotz als zum Wachstumstreiber geworden.

Die Erholung im Anschluss an die Weltwirtschaftskrise gipfelte in den Höchstständen bereits zu Beginn des Jahres 2011. Im Vergleich dazu notiert der Index heute rund 10 Prozent tiefer. Der aktuelle Bullenmarkt wird also keineswegs von den Schwellenländern angeführt, sondern wird durch die "etablierten" Indizes - wie beispielsweise dem S&P 500 - angetrieben.

Euro/Dollar - immer an das Nullsummenspiel denken

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Die Schlagzeilen hören sich dramatisch an. Überall ist vom Währungskrieg die Rede. Vergessen Sie dabei nicht: Währungen sind langfristig oft ein Nullsummenspiel - oder: Viel Lärm um nichts. Die Entwicklung des Währungspaares Euro  / Dollar im Jahr 2011 ist repräsentativ für diese Aussage. Im ersten Halbjahr dominierten Ängste um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA, im zweiten Halbjahr sorgte die Eurokrise für negative Schlagzeilen. Per Saldo ist im Jahr 2011 jedoch nichts passiert. 2012 sah das ähnlich aus: Per Saldo keine nennenswerte Veränderung, allen hektischen Diskussionen zum Trotz.

Schwacher Dollar, schwacher Euro, "Währungskrieg" - auch im Jahr 2013 reißen die Diskussionen und Ängste nicht ab. Ignorieren Sie das!

EuroStoxx 50 - viel Luft nach oben

Foto: manager magazin online / Foto: Getty Images

Während andere Indizes von globaler Bedeutung derzeit ihre Allzeithochs angreifen oder teilweise schon übertroffen haben, ist der EuroStoxx 50  mehr als deutlich von seiner Bestmarke entfernt. Der Index - wohlgemerkt ein Kursindex - müsste sich mehr als verdoppeln, um den alten Höchststand des Jahres 2000 zu übertreffen. Im Rahmen der Eurokrise tritt der Index seit Jahren mehr oder weniger auf der Stelle.

Der EuroStoxx 50 besitzt im globalen Vergleich ein deutlich gesteigertes Nachholpotential - auch wenn die anderen Indizes mehrheitlich als Performance-Indizes ausgewiesen werden und sich die Schere zwischen Kurs- und Performancebetrachtungen durch das hohe Niveau der Dividendenzahlungen weiter geöffnet hat.

Staatsanleihen Spanien/Italien - Besserung trotz Berlusconi

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Die Welt blickt auf Zypern - und verliert die wichtigen Aspekte der fortdauernden Eurokrise aus dem Fokus. Italien und Spanien scheinen die kritische Phase überwunden zu haben: Die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen rentieren unterhalb der 5-Prozent-Marke. Diesen positiven Trend konnte selbst Berlusconi nicht nachhaltig umkehren. Die Wogen haben sich nahezu unbemerkt geglättet.

Frankreich am Scheideweg, Italien und Spanien am Abgrund - Schlagzeilen vergangener Tage. Die Tatsache, dass Zypern die Schlagzeilen dominiert, ist ein Beleg dafür, dass eine Eskalation der Eurokrise in weite Ferne gerückt ist. Die europäischen Schwergewichte sind zurück im "sicheren Fahrwasser" - Zypern dürfte in der Rückbetrachtung nicht mehr als eine Randnotiz bleiben.

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