Börse Apple-Kursrutsch bremst die Börsen

Börse Frankfurt: Der Dax hat seine Gewinne wieder abgegeben
Foto: DPANew York / Frankfurt am Main - Der Dax (Kurswerte anzeigen) gab am Montag Nachmittag einen Großteil seiner frühen Gewinne wieder ab und notierte zum Schluss des Xetra-Handels nur noch 0,2 Prozent fester bei 7729 Zählern. Am Vormittag hatte der Index nur knapp unter seinem Fünfjahreshoch von 7789 Zählern notiert. Der MDax (Kurswerte anzeigen) verlor 0,2 Prozent auf 12.312 Punkte. Der TecDax (Kurswerte anzeigen) gab sogar um 0,6 Prozent auf 868 Punkte nach.
Grund für den Rücksetzer am Nachmittag: Nach zwei freundlichen Wochen haben die wichtigsten US-Indizes am Montag im frühen Handel leichter tendiert. Während der Leitindex Dow Jones (Kurswerte anzeigen) um 0,1 Prozent auf 13.470 Punkte nachgab, litten der breiter gefassten Indizes S&P 500 sowie die Kursbarometer der Technologiebörse Nasdaq (Kurswerte anzeigen) mit deutlicheren Abschlägen unter der schwachen Kursentwicklung von Apple .
Apple: Kursrutsch von knapp 30 Prozent in vier Monaten
Auslöser für den erneuten Kursrutsch der Papiere von Apple um zeitweise 3,5 Prozent war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach der Elektronikkonzern die Bestellungen von Bauteilen für sein neues iPhone 5 wegen einer schleppenden Nachfrage reduziert habe. So seien für das laufende Quartal nur halb so viele Bildschirme geordert worden wie ursprünglich geplant, berichtete das "WSJ" am Montag unter Berufung auf informierte Personen.
Die Aktie von Apple, die Mitte September noch knapp über der Marke von 700 US-Dollar notiert hatte, fiel am Montag kurzzeitig unter die Marke von 500 Dollar. Andererseits hat die Aktie auch einen enormen Höhenflug hinter sich: Im Herbst 2005 war das Papier noch für 50 Dollar zu haben. Apple wird in der kommenden Woche (23. Januar) seine Bilanz für das abgelaufene Quartal vorstellen.
UPS: Fusionspläne von TNT begraben
Ebenfalls im Fokus der Wall Street standen Aktien des Logistikers UPS (Kurswerte anzeigen) , die sich um 1,3 Prozent verteuerten. Der US-Logistikkonzern hatte am Morgen angekündigt, dass die milliardenschwere Fusion mit dem niederländischen Wettbewerber TNT Express von der EU-Kommission nicht gebilligt werden dürfte und deshalb vor dem Aus stehe. TNT-Titel waren in Europa massiv eingebrochen.
Dax: Volkswagen meldet Rekordabsatzzahlen
Im Dax standen Autoaktien im Blick. Die Volkswagen -Vorzüge verteuerten sich zeitweise um knapp 2 Prozent. Laut Börsianern sind die Unternehmensaussagen zur Absatzentwicklung positiv für die Stimmung der Anleger. Im späten Handel gaben die VW-Vorzugsaktien ihre Gewinne jedoch komplett wieder ab.
Die Titel von Daimler (Kurswerte anzeigen), die anfänglich unter einer Abstufung der US-Bank Merrill Lynch gelitten hatten, drehten bis Handelsschluss dagegen in die Gewinnzone.
Die Aktien des Autozulieferers Continental (Kurswerte anzeigen) notierten nach Eckdaten für das vergangene Jahr moderat höher. Die Zahlen sowie die Unternehmensziele hätten die Erwartungen insgesamt erfüllt, sagte Equinet-Analyst Tim Schuldt.
Zu den Gewinnern im Dax zählten auch die Finanztitel wie Deutsche Bank und Commerzbank. Die Titel der Commerzbank (Kurswerte anzeigen) setzten zu Wochenbeginn ihre Erholung fort, nachdem am Freitag erste Gewinnmitnahmen die Aufwärtsbewegung unterbrochen hatten.
Kommentare stützen BASF und FMC
Die Aktien von Fresenius Medical Care (Kurswerte anzeigen) gewannen als einer der stärksten Dax-Werte mehr als 1 Prozent hinzu. Berenberg hatte die Titel des Dialysespezialisten mit Verweis auf den jüngsten Kursrückgang als Kaufgelegenheit empfohlen. Beim Chemiekonzern BASF (Kurswerte anzeigen)sorgten mehrere Kurszielanhebungen für ein Plus von knapp 1 Prozent.
Murdoch übernimmt Mehrheit an Sky
An der MDax-Spitze verteuerten sich die Papiere von Sky Deutschland (Kurswerte anzeigen) um mehr als 3 Prozent. Zwar habe der Bezahlsender eine Kapitalerhöhung angekündigt, doch seien die vorläufigen Zahlen für das Schlussquartal 2012 überraschend gut ausgefallen, sagte ein Börsianer. Zudem seien in den kommenden Quartalen weitere positive Überraschungen bei den Gewinnen möglich. Das defizitäre Unternehmen sichert sich außerdem Bankkredite über 300 Millionen Euro und stellt damit die langfristige Finanzierung sicher. Im Zuge der Kapitalerhöhung übernimmt der von Medienzar Rupert Murdoch kontrollierte Konzern News Corp. die Mehrheit an dem Münchener Unternehmen.
Euro steigt auf höchsten Stand seit Februar 2012
Der Euro (Kurswerte anzeigen) stieg zu Wochenbeginn auf ein Elf-Monats-Hoch von 1,3403 Dollar. "Wir sehen ein positives Umfeld für den Euro und rechnen damit, dass er innerhalb von drei Monaten die Marke von 1,35 Dollar erreicht", sagte Devisenstratege Marcus Hettinger von Credit Suisse.
Seit EZB-Präsident Mario Draghi vergangenen Donnerstag einen optimistischeren Ton zur konjunkturellen Entwicklung angeschlagen hat, ist der Euro kaum noch zu bremsen. Die meisten Investoren gehen davon aus, dass eine Zinssenkung zur Ankurbelung der Wirtschaft vorerst vom Tisch ist - die Gemeinschaftswährung kommt seit Mittwoch auf ein Plus von gut dreieinhalb US-Cent. Am späten Montagnachmittag wurde sie mit 1,3358 Dollar gehandelt.
Ölpreis startet fest in die neue Woche
Die Ölpreise haben zunächst fest tendiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Kurswerte anzeigen) zur Februar-Lieferung 111,07 US-Dollar. Das waren 43 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 65 Cent auf 94,21 Dollar. Händler nannten die gute Börsenstimmung in Asien als Hauptgrund für die feste Tendenz am Ölmarkt. Derzeit kostete Rohöl in etwa so viel wie zuletzt Mitte Oktober. In den letzten Wochen hatten sich die Aussichten für die weltweite Konjunktur aufgehellt, was für eine etwas höhere Ölnachfrage spricht.