Fresenius
Anleger verschnupft über Kapitalerhöhung
Der Gesundheitskonzern Fresenius zapft für die milliardenschwere Übernahme von Rhön Klinikum den Kapitalmarkt an. Die angekündigte Kapitalerhöhung kommt indes an der Börse nicht gut an.
Fresenius-Chef Schneider: Die 13,8 Millionen neuen Stammaktien will der Manager bei institutionellen Anlegern platzieren
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa
Bad Homburg - Der Medizinkonzern
Fresenius besorgt sich Geld am Finanzmarkt. Mit einer Kapitalerhöhung von etwa einer Milliarde Euro will das Unternehmen einen Teil der Kosten für die geplante Akquisition der Rhön-Klinikum AG finanzieren, teilte Fresenius mit.
Das Unternehmen wolle 13,8 Millionen Stück neue Stammaktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgeben. Die neuen Aktien sollen laut Mitteilung auf dem Wege einer beschleunigten Platzierung institutionellen Anlegern angeboten werden. Ein öffentliches Angebot finde nicht statt.
Die Nachricht kam bei Investoren nicht gut an. Die Aktie notierte zum Handelsstart am Freitag 4 Prozent leichter.
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung wolle sich an der Kapitalerhöhung im Umfang von mindestens 90 Millionen Euro beteiligen, hieß es weiter. Mit Ausgabe der neuen Aktien werde sich die Gesamtzahl der ausgegebenen Fresenius-Stammaktien von derzeit 163.366.002 auf 177.166.002 erhöhen.
Die neuen Aktien seien für das Geschäftsjahr 2012 voll dividendenberechtigt. Sie seien jedoch nicht berechtigt zum Bezug der für das Geschäftsjahr 2011 vorgeschlagenen Dividende, die am 14. Mai 2012 gezahlt werden soll. Deutsche Bank, J.P. Morgan und Société Générale begleiten die Transaktion.
Ende April hatte Fresenius das Angebot vorgelegt, den Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum für 3,1 Milliarden Euro kaufen zu wollen, um so zusammen mit den Häusern seiner Tochter Helios den mit Abstand größten privaten Krankenhaus-Konzern zu bilden. Den Abschluss der Transaktion streben die Bad Homburger im 3. Quartal 2012 an.