Schuldenschnitt
Gerüchte um EZB beflügeln Bankaktien
Bankwerte in Europa ziehen kräftig an. Anleger reagieren damit auf Gerüchte, dass der Schuldenschnitt für die Institute besser ausfallen könnte als erwartet. Aktien der Commerzbank springen in der Spitze um 10 Prozent in die Höhe.
Hoch hinaus: Die Aktie der Commerzbank ist über die Marke von zwei Euro gesprungen
Foto: dapd
Frankfurt am Main - Ein Zeitungsbericht über mögliche Zugeständnisse der EZB bei den Verhandlungen um einen Schuldenschnitt für Griechenland hat die europäischen Banken am Mittwoch beflügelt. Der Branchenindex stieg um 1,6 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 158 Punkten. Der
Dax selbst zog um rund 1 Prozent an.
Dem Wall Street Journal (WSJ) zufolge soll die Europäische Zentralbank bei dieser Transaktion griechische Anleihen, die sie im Rahmen ihrer Stützungskäufe meist weit unter ihrem Nominalwert erworben hat, an den EFSF abgeben und im Gegenzug Anleihen des Rettungsfonds erhalten. Anschließend soll der EFSF die von der EZB übernommenen Anleihen zum Einkaufspreis an Griechenland zurückgeben. Die EZB wollte diesen Bericht nicht kommentieren.
Sollte es zu diesem Deal kommen, könnte der Forderungsverzicht der privaten Gläubiger geringer ausfallen als befürchtet, sagte ein Händler. Und obwohl eine Entscheidung über neue Sparmaßnahmen der griechischen Regierungsparteien auf sich warten lässt, blieben die Anleger optimistisch. "Kommt die erhoffte Einigung in Athen zustande, dann sollte der deutsche Markt schnell 50 bis 100 Punkte nach oben springen", sagte ein Händler.
Vor diesem Hintergrund schossen zum Beispiel Aktien der
Commerzbank um bis zu 10 Prozent in die Höhe auf 2,15 Euro. Aktien der Deutschen
Bankzogen rund 2 Prozent an. Bankenwerte belegten vier der ersten fünf Plätze der Gewinnerliste im EuroStoxx
50. Spitzenreiter in diesem Index war die italienische
Unicredit mit einem Plus von rund 4 Prozent.