Kurssprung nach Spekulationen RIM-Aktionäre hoffen auf Führungswechsel

Noch immer haben die beiden RIM-Chefs es nicht geschafft, den strauchelnden Blackberry-Hersteller auf Kurs zu bringen. Kein Wunder, dass die Aussicht auf frischen Wind in der Chefetage den Kurs der Aktie in New York in die Höhe katapultiert.
RIM-Co-Chef Lazaridis (im Bild) hat gemeinsam mit Balsillie eine Doppelrolle im Konzern

RIM-Co-Chef Lazaridis (im Bild) hat gemeinsam mit Balsillie eine Doppelrolle im Konzern

Foto: Eric Risberg/ AP

New York - Die Aktie des Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM) schnellte an der US-Technologiebörse Nasdaq bis zum Handelsschluss um fast 7 Prozent auf 15,51 Dollar nach oben. Vor einem Jahr war die Aktie noch rund 59 Dollar wert, doch RIM hat Marktanteile an Apples iPhone und die Smartphones mit dem Betriebssystem Android verloren.

Den Kurssprung ausgelöst hatte die kanadische Zeitung "National Post". Sie berichtete, dass die hochkarätige Bankmanagerin Barbara Stymiest möglicherweise die beiden bisherigen Verwaltungsratschefs Jim Balsillie und Michael Lazaridis an der Spitze des kanadischen Unternehmens ablöst. Es sei allerdings noch keine endgültige Entscheidung gefallen, schrieb das Blatt unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Viele Investoren machen Balsillie und Lazaridis persönlich für die Pechsträhne verantwortlich. Die beiden sind gleichzeitig Konzernchefs und als Vorsitzende des Verwaltungsrats ihre eigenen Kontrolleure. Zur Hauptversammlung im Juli hatten Großinvestoren durchgesetzt, dass sich eine Kommission mit der umstrittenen Doppelrolle beschäftigt - die Ergebnisse sollen nun Ende Januar vorliegen. Die Investoren forderten eine Trennung der Posten.

Mit Stymiest fällt nun ein erster Name für den Posten des mächtigen Chefkontrolleurs. Allerdings sitzt die Bankerin schon seit 2007 als einfaches Mitglied im Verwaltungsrat - und hat damit die Entscheidungen von Balsillie und Lazaridis mit abgenickt. Die RIM-Spitze hatte den Trend hin zu berührungsempfindlichen Bildschirmen verschlafen; zudem hinken die Blackberrys in Sachen Multimedia dem iPhone und den Android-Smartphones hinterher.

Der Umsatz war im vergangenen Quartal um 6 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar (vier Milliarden Euro) zurückgegangen. Im laufenden Quartal rechnet RIM  mit einem noch stärkeren Einbruch bei den Verkäufen. So läuft der Absatz des Apple-iPad-Rivalen Playbook derart schleppend, dass RIM den Preis in den Vereinigten Staaten mehr als halbiert hat, nachdem es schon zuvor reichlich Sonderangebote gab.

mg/dpa

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren