Börse China-Daten treiben Dax nach oben

Der Bulle dominiert: Der Dax knackte am Montag die Marke von 7400 Zählern
Foto: Frank Rumpenhorst/ picture alliance / dpaNew York / Frankfurt am Main - Die Aussicht auf ein weiteres Anziehen der Weltkonjunktur hat den Dax am Montag auf neue Höchststände getrieben. Im Handelsverlauf kletterte der deutsche Leitindex um 0,7 Prozent auf 7424 Punkte und notierte damit so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr - zum Handelsschluss auf Xetra notierte der Dax dann noch 0,4 Prozent fester bei 7396 Punkten.
Die Lust auf Aktien wurde zum Wochenauftakt vor allem den starken Konjunkturdaten aus China geweckt. Die kräftig gestiegenen Im- und Exporte in der Volksrepublik ließen weiterhin auf eine brummende Wirtschaft hoffen, sagten Börsianer. Die chinesischen Ausfuhren legten im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 37,7 Prozent zu.
Das 51-prozentige Plus bei den Einfuhren lag doppelt so hoch wie von Analysten erwartet. "Die starke Entwicklung des Export-Wachstums hängt mit den verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen bei den wichtigsten Handelspartnern Chinas zusammen", erklärten die Goldman-Sachs-Volkswirte Yu Song und Helen Qiao. "Das starke Import-Wachstum stützt sich auf die anziehende Binnennachfrage."
BASF und Linde gefragt
Von der optimistischen Stimmung profitierten am deutschen Aktienmarkt vor allem Werte, die sich am Freitag eher unterdurchschnittlich entwickelt hatten. Linde , BASF und Fresenius legten im Dax zwischen 2,1 und 2,3 Prozent zu.
Zu den schwächsten Werten im Dax zählten die Aktien der Allianz und die Vorzugsaktien von Volkswagen , die ohne neue Nachrichten jeweils rund 1,1 Prozent verloren.
In der zweiten Börsenliga standen Bilfinger Berger im Rampenlicht, die nach der Vorlage ihrer Bilanzzahlen zunächst auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch von 65,62 Euro kletterten, ihre Gewinne dann aber wieder abgaben und bis zum Nachmittag 0,8 Prozent im Minus notierten. Analyst Heino Ruland von Ruland Research wertete besonders die in Aussicht gestellte signifikante Gewinnsteigerung 2011 positiv. Für die Analysten der WestLB dürften "alle guten Nachrichten" nun verkündet sein. Sie stuften die Aktien herunter auf "Neutral" von "Add".
Gerresheimer setzen sich an die Spitze des MDax
An die MDax-Spitze kämpften sich Gerresheimer nach einem positiven Analystenkommentar: Die Aktien des Spezialverpackungsherstellers kletterten zuletzt noch um 3,2 Prozent auf 31,50 Euro. Die reiche Produktpipeline sollte das organische Wachstum 2012 und 2013 beschleunigen, schrieben die Analysten von Equinet in einem Kommentar. Sie stuften die Papiere hoch auf "Accumulate" von "Hold".
Nokia weiterhin unter Druck
Weiter auf Talfahrt gingen Aktien von Nokia . Die am Freitag verkündete Partnerschaft mit Microsoft gefiel den meisten Börsianern auch auf dem zweiten Blick nicht. Zahlreiche Analysten stuften die Titel des finnischen Handyherstellers herunter - die Papiere rutschten um bis zu 4,6 Prozent auf 6,68 Euro ab und notierten damit so niedrig wie seit August vorigen Jahres nicht mehr. Seit der Ankündigung der Allianz haben die Nokia-Aktien damit fast 20 Prozent an Wert eingebüßt. Nokia will das Betriebssystem Windows Phone 7 künftig auf seinen Smartphones laufen lassen und so seinen Abstieg aus der Weltspitze der Handy-Bauer verhindern.