Börse
Dax taucht ab - Linde, Lufthansa und Bankenaufsicht belasten
Die US-Notenbank dreht den Geldhahn langsam zu, einzelne Unternehmen enttäuschen mit ihren Bilanzen, und der Chef der Europäischen Bankenaufsicht spricht Warnungen aus. Der Dax dreht deutlich ins Minus.
Börse in Frankfurt: Die Fed hat ihr "Quantitative Easing" abgeschlossen - das Kaufprogramm für Wertpapiere läuft diesen Monat aus
Foto: Michael Probst/ AP/dpa
Frankfurt am Main - Nach zwei stärkeren Tagen ist es am deutschen Aktienmarkt wieder nach unten gegangen. Enttäuschungen von Linde und der Lufthansa sowie Aussagen aus den Reihen der Europäischen Bankenaufsicht setzten dem Dax am Donnerstag zu. Der deutsche Leitindex verlor bis zum zwischenzeitlich bis zu 1,5 Prozent, konnte das Minus am Nachmittag aber auf 0,85 Prozent bei knapp über 9000 Punkte reduzieren. Dagegen legten die Kurse im frühen Handel an der Wall Street zu.
Der Chef der Europäischen Bankenaufsicht (Eba), Andrea Enria, habe dem Bankensektor am Vormittag einen schweren Stimmungsdämpfer versetzt, sagten Händler. Enria habe gewarnt, dass sich selbst Banken, die den jüngsten Stresstest erfolgreich bestanden hätten, nicht zu sicher fühlen sollten.
Die Senkung der Gewinnprognosen bei der Lufthansa und Linde taten ihr übriges. Beide erklärten, die wirtschaftlichen Aussichten hätten sich verdüstert. Die Papiere der Airline fielen zuletzt um mehr als 7 Prozent, die des Industriegase-Spezialisten um knapp 6 Prozent.
Die einzigen Gewinner im Dax waren Volkswagen(Kurswerte anzeigen) und Bayer(Kurswerte anzeigen), die gute Geschäfte im dritten Quartal vermeldeten. In der zweiten Reihe der Unternehmen legten Aktien von Wacker
Chemie sowie dem Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller
Drägerwerk nach guten Geschäftszahlen um 5 Prozent beziehungsweise annähernd 8 Prozent zu.
Für den
MDax der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen ging es insgesamt um 0,78 Prozent auf 15 642,37 Punkte nach unten. Der
TecDax der Technologiewerte verlor 0,82 Prozent auf 1206,52 Punkte.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere weiter auf 0,72 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 137,84 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,43 Prozent auf 150,93 Punkte. Der Kurs des Euro ist gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2598 (Mittwoch: 1,2737) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7938 (0,7851) Euro.