Präsenttipps Weihnachtsgeschenke mit Renditeturbo

Wertvolles Geschenk: Dieser Diamantring wurde vor einiger Zeit für mehrere Millionen Euro versteigert
Foto: DPAHamburg - Das Fest steht vor der Tür, es gilt Geschenke zu kaufen. Echte Investmentprofis unter den Weihnachtsfüchsen belassen es aber nicht beim einfachen Präsent, das hübsch daherkommt, Freude bereitet oder Nutzen stiftet.
Nein: Unter den Weihnachtsbaum wird nur gelegt, was zusätzlich auch finanzielle Erwartungen erfüllt, was also Wertzuwachs verspricht oder anderweitiges Renditepotenzial birgt.
Doch was kann das sein? Ein Blick in die Berichterstattung der vergangenen Monate lässt die Stoßrichtung schon erahnen: Riesenumsätze bei Oldtimerauktionen, Höchstpreise bei Kunstversteigerungen, astronomische Summen, die beispielsweise für Uhren hingeblättert werden.
Kurzum: Die Nachfrage nach Liebhaberstücken ist auch ohne Weihnachtsgeschäft schon gewaltig. Reiche Leute rund um den Globus wissen angesichts niedriger Zinsen und unsicherer Aktienmärkte nicht mehr wohin mit ihrem Geld. Villen, Häuser oder Wohnungen haben sie oft schon auf jedem Kontinent gleich mehrfach. Was bleibt da anderes als die exotische Geldanlage, wie es der Fachjargon nennt.
Abteilung Glitzer und Funkel
In diesem Genre gilt es sich also auch vor Weihnachten umzuschauen. Doch die Auswahl fällt nicht leicht: Ein Ferrari, eine Skulptur oder ein Gemälde für einige Millionen ist vielleicht doch ein paar Nummern zu groß. Stattdessen ein edler Rotwein oder ein schmackhafter Whisky? Leider steht in beiden Fällen die "Nutzung" des Geschenks in direktem Widerspruch zur möglichen Wertsteigerung.
Bleibt die Abteilung Glitzer und Funkel: Uhren, Goldschmuck, Diamanten.
Wobei: Viele Chronometer der Marke Patek Philippe sowie bestimmte Modelle von Rolex beispielsweise gelten zwar als vergleichsweise verlässliche Wertanlage. Auch bei Luxusuhren besteht aber das Problem, dass die Nutzung, sprich: das Tragen der Uhr, zur Wertsteigerung nicht eben beiträgt. So oder so sollten sich Käufer zunächst gut informieren. Denn es gibt deutlich mehr Uhren, deren Preis nicht steigt, als solche, die auch wertmäßig performen.
Die nächste Alternative ist der Goldschmuck. Indes, wer Gold in Gestalt der Halskette, des Armreifs oder des Fingerrings verschenkt, hat in Sachen Geldanlage den ersten Fehler schon gemacht. Fachleuten wie Robert Hartmann vom Edelmetallhändler Pro Aurum in München zufolge schlagen Goldschmiede für ihre Arbeit vor dem Verkauf nicht selten 100 Prozent und mehr auf den eigentlichen Materialwert. Mit letzterem kann aber lediglich kalkulieren, wer das Gold später wieder zu Geld machen will. Hartmann rät daher dringend: Wenn Goldgeschenk, dann in Form von Münzen oder Barren.
Zeitpunkt für Diamantenkauf könnte günstig sein
Nicht unerwähnt bleiben darf an der Stelle zudem, dass sich der Goldpreis derzeit gelinde gesagt in einer Schwächephase befindet. Optimisten verweisen zwar auf die gesunden Fundamentaldaten und prophezeien einen baldigen Wiederanstieg des Preises. Nicht wenige Fachleute sehen angesichts geringer Inflation und kräftigem US-Dollar aber zunächst mal kaum Gründe dafür.
Da ist die Situation am Diamantenmarkt möglicherweise erfreulicher. Dort hat der bevorstehende Rückzug der Antwerpener Diamantenbank seit einiger Zeit die Preise unter Druck gesetzt, wie Ulrich Freiesleben von der Handelsplattform Diamondax.com berichtet. Im kommenden Jahr werde sich die Situation aber wohl wieder beruhigen, so Freiesleben. Dann könnten die Preise also wieder steigen.
Der Zeitpunkt für einen Diamantenkauf kurz vor dem Weihnachtsfest könnte also günstig sein. Laut Freiesleben ist es aber unter Geldanlagegesichtspunkten auch in diesem Fall kaum ratsam, fertigen Diamantschmuck beim Juwelier zu erwerben, weil dort wiederum gewaltige Preisaufschläge einkalkuliert seien. Günstiger sei der Kauf eines Steins nebst Beauftragung des Goldschmiedes der Wahl.
Zwar muss auch bei Diamanten vor dem Wiederverkauf der Stein aus dem Schmuck herausgetrennt werden, damit er separat veräußert werden kann. In diesem Fall fällt der Unterschied jedoch nicht so schwer ins Gewicht, sagt Freiesleben. Denn der Wert des Diamanten hat in der Regel den weitaus größten Anteil am Preis eines entsprechenden Schmuckstücks.