Bitcoin im Blick: Die Kurse vieler Krypto-Währungen zogen zu Beginn dieser Woche an, nachdem bekannt wurde, dass sich mit Blackrock die weltgrößte Fondsfirma mit dem Thema beschäftigt.
Foto: Kim Hong-Ji/ REUTERSIrrationale Kursgewinne, grandiose Abstürze, dazu Hackerattacken, Betrug sowie Aufsichtsbehörden, die das Treiben mit größtem Argwohn verfolgen: Der Markt für Krypto-Währungen ist weit davon entfernt, ein seriöser Teil des Finanzgeschäfts zu sein.
Umso mehr verbessert jede Nachricht die Stimmung im Krypto-Markt, die darauf hinweist, dass sich ernstzunehmende Player des Finanzmarktes mit dem Thema beschäftigen. Im vergangenen Jahr etwa ließ die News, dass zwei Börsen in den USA - die CME Gruppe sowie die CBOE - Future-Kontrakte auf den Bitcoin einführen wollten, die Kurse vieler Krypto-Währungen geradezu abheben.
Ähnliches passierte im Frühjahr 2018: Im Mai berichtete die "New York Times", als erste Wall-Street-Bank stehe Goldman Sachs davor, in den Handel mit Bitcoin-Futures einzusteigen. Der Kurs des Bitcoin, seit Dezember 2017 eigentlich auf Talfahrt, erhielt dadurch schlagartig Aufwind.
Kein Wunder: Die Zahl der institutionellen Investoren, die ernsthaft am Markt für Krypto-Währungen mitmischen, ist noch sehr überschaubar. Viele in dem Nischenmarkt hofften offenbar auf die traditionelle Frontrunner-Rolle, die Goldman in der New Yorker Bankenwelt seit jeher innehat. "Das ist es, was viele Banken machen", sagte seinerzeit jedenfalls ein Manager der einschlägigen Investmentfirma Blockchain Capital dem US-Sender CNBC: "Sie folgen dem, was Goldman macht."
Nun ist es wieder soweit: Erneut beschäftigt sich eine prominente Finanzadresse mit dem Krypto-Thema - und schon gehen die Preise der Währungen wieder nach oben. Um mehr als 5 Prozent stieg etwa spontan der Preis des Bitcoin, der mit einer Marktkapitalisierung von 115 Milliarden Dollar bedeutendsten Krypto-Währung, seit am Montag bekannt wurde, dass die Fondsgesellschaft Blackrock in einer Arbeitsgruppe die Themen Krypto-Währungen sowie Blockchain untersucht. Am Mittwoch setzte sich die Rallye fort, so dass ein Bitcoin laut Bloomberg erstmals seit einem Monat wieder mehr als 7500 Dollar kostete. Weitere Cyber-Gelder wie Ethereum oder Ripple verbuchten ebenfalls Gewinne.
Die Nachricht hatte zunächst der Finanzdienst Financial News aus London verbreitet. Später bestätigte Blackrock-Chef Larry Fink die Information in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Zwar besteht besagte Arbeitsgruppe bei Blackrock laut CNBC bereits seit 2015. Das tut dem Neuigkeitsgehalt aus Sicht des Krypto-Marktes jedoch keinen Abbruch. Schließlich tritt an dieser Stelle mit Blackrock nicht irgendjemand auf den Plan: Blackrock ist mit einem verwalteten Vermögen von mehr als sechs Billionen Dollar die größte Fondsgesellschaft der Welt. Für Krypto-Fans heißt das: Hier tut sich womöglich ein Kanal auf, durch den irgendwann in Zukunft Milliardensummen in den Markt gespült werden könnten.
"Dass sich Blackrock Krypto-Werte anschaut, ist keine Überraschung und definitiv eine gute Entwicklung für den Krypto-Markt", sagt Chris Yoo, Portfoliomanager bei Black Square Capital Management und auf die Krypto-Szene fokussiert, laut Reuters. Auch in diesem Fall könne es zu einer Vorbildfunktion kommen, so Yoo: Als größter Assetmanager der Welt könne Blackrock auch andere Investmentfirmen für das Thema interessieren, meint er.
Dass das Ganze derzeit noch eine äußerst vage Hoffnung ist, spielt dabei offenbar nur eine untergeordnete Rolle: Noch Ende vergangenen Jahres hatte Blackrock-Chef Fink gesagt, Bitcoin sei ein "spekulatives" Investment. Zudem brachte er die Digital-Währung in Zusammenhang mit Geldwäsche. Auch in seinem aktuellen Interview mit Reuters betonte der Blackrock-Chef, er sehe "keine große Nachfrage nach Krypto-Währungen".
manager magazin und Mynd erklären: So funktionieren Krypto-Währungen
Fest steht jedoch: Die Liste der Firmen aus dem institutionellen Lager, die sich dem Krypto-Markt zuwenden, wird länger. Blackrock-Konkurrent Fidelity etwa experimentiert laut Reuters bereits intensiv in dem Bereich. Das US-Magazin "Fortune" berichtete kürzlich zudem, die neue Venture-Capital-Firma von US-Hedgefonds-Milliardär Steven Cohen, Cohen Private Ventures, investiere ebenfalls in dem Krypto-Markt.
Die Wirkung dieser Neuigkeiten auf den Bitcoin-Kurs dürfte die Fans allerdings nur zum Teil zufriedenstellen: Im Moment helfen derartige News lediglich, den Kursrutsch des Bitcoin zu bremsen. Von einem Aufwärtstrend der Krypto-Währung ist nach dem Platzen der Spekulationsblase Ende vergangenen Jahres bislang noch nichts zu erkennen.
Microsoft-Gründer Bill Gates ist der neueste prominente Kryptowährungs-Skeptiker: Er glaube nicht, dass die Anonymität, die Bitcoin et al erlaubten, "eine gute Sache" sei, sagte Gates jüngst bei einer "Ask-me-anything"-Fragerunde der Forumsplattform "Reddit". Vielmehr...
... seien Kryptowährungen "eine der seltenen Technologien, die ziemlich direkt Todesfälle verursacht haben", weil man mit ihnen "Fentanyl und andere Drogen" kaufen könne. Das sei zwar auch mit Bargeld möglich, führte Gates weiter aus, "aber man muss dazu physisch anwesend sein, was auch Dinge wie Lösegeld-Übergaben schwieriger macht."
SHANNON STAPLETON/ REUTERS
Zuvor galt Gates als Fan digitaler Währungen. "Bitcoin ist besser als herkömmliche Währungen", hatte der Milliardär 2014 in einem Bloomberg-Interview gesagt, eben weil Transaktionen auch in Abwesenheit möglich seien.
Milliardär Gates ist Stammgast bei Reddits "Ask-me-anything"-Runden. Zum mittlerweile sechsten Mal hat sich der Microsoft-Gründer nun den Fragen der Community gestellt - und ganz unterschiedliche Themenbereiche behandelt.
Ob er seine Zeit bei Microsoft (im Bild: das Gründungsteam im Jahr 1978) vermisse, wollte ein User wissen. Er vermisse vor allem die Geschwindigkeit der Arbeit, antwortete Gates, weil sein Unternehmen den Vorsprung vor Konkurrenten habe halten müssen. "Jetzt arbeite ich an Dingen wie Malaria, wo ich mir ein bisschen mehr Konkurrenz wünschen würde, um die Probleme zu lösen."
In welchem Alter hat sich Bill Gates für einen erfolgreichen Menschen gehalten? Der Milliardär antwortet diplomatisch: Man könne in vielen Bereichen erfolgreich sein - in der Schule, wo er gute Noten eingesammelt habe, in seinen Zwanzigern (im Bild: Gates 1977 nach einem Verkehrsdelikt), als er "guten Code" geschrieben habe. Aktuell arbeite er daran, ein guter Vater zu sein und Polio und Malaria auszurotten.
"Machen Sie sich selbst manchmal ein Erdnussbuttersandwich? Oder haben Sie da Leute für?" Nein, Sandwiches mache er nicht besonders häufig, gibt Gates zu. "Ich mache mir manchmal Tomatensuppe. Es ist ein beruhigendes Essen und erinnert mich an frühere Gelegenheiten, zu denen ich es gekocht habe." (im Bild: Bill Gates 1999)
Hat Bill Gates Zeit für Hobbies? Er versuche, zweimal pro Woche Tennis zu spielen, schreibt der Milliardär (im Bild: Gates mit Amazon-Gründer Jeff Bezos vor einem Promi-Tennisturnier 2001). Zudem bemühe er sich, jeden Monat ein paar Bücher zu lesen (welches Buch er für sein "ewiges Lieblingsbuch" hält, lesen Sie hier).
Wer sind Bill Gates' Lieblingsprominente? "Melinda [seine Ehefrau, Anmerkung der Redaktion] und Warren [Investmentlegende Waren Buffett] sind meine Lieblinge, gefolgt von Bono." Die meisten Promis kenne er nicht besonders gut; unter den Politgrößen, die er getroffen habe, hätten ihn Nelson Mandela und Jimmy Carter am meisten beeindruckt.
Der Milliardär erwartet etwa eine neuerliche Finanzkrise: "Es ist schwer zu sagen, wann, aber dass sie kommt, ist sicher." Sein Freund Buffett habe schon oft darüber gesprochen, er verstehe weit mehr davon als Gates selbst. Insgesamt sei der Microsoft-Gründer aber "ziemlich optimistisch, dass Innovationen und Kapitalismus die Situation der Menschen überall verbessern werden."
Wäre sein Leben anders verlaufen, wenn er in eine Familie mit geringem Einkommen geboren worden wäre? Ja - "ich habe eine großartige Ausbildung genossen", schreibt Gates, "also ist die Chance groß, dass ich andernfalls niemals Gefallen an Software und Mathematik gefunden hätte und deshalb nicht so erfolgreich wäre."
Und was ist sein Lieblingsbier? "Ich bin kein großer Biertrinker", verrät der Milliardär. Beim Baseball trinke er vielleicht mal ein Light-Bier, um dem "Vibe" all der anderen Biertrinker zu entsprechen - "tut mir leid, die echten Biertrinker zu enttäuschen."
Ob er seine Zeit bei Microsoft (im Bild: das Gründungsteam im Jahr 1978) vermisse, wollte ein User wissen. Er vermisse vor allem die Geschwindigkeit der Arbeit, antwortete Gates, weil sein Unternehmen den Vorsprung vor Konkurrenten habe halten müssen. "Jetzt arbeite ich an Dingen wie Malaria, wo ich mir ein bisschen mehr Konkurrenz wünschen würde, um die Probleme zu lösen."
Foto: MicrosoftWer sind Bill Gates' Lieblingsprominente? "Melinda [seine Ehefrau, Anmerkung der Redaktion] und Warren [Investmentlegende Waren Buffett] sind meine Lieblinge, gefolgt von Bono." Die meisten Promis kenne er nicht besonders gut; unter den Politgrößen, die er getroffen habe, hätten ihn Nelson Mandela und Jimmy Carter am meisten beeindruckt.
Foto: Dimitrios Kambouris/ Getty ImagesOb er seine Zeit bei Microsoft (im Bild: das Gründungsteam im Jahr 1978) vermisse, wollte ein User wissen. Er vermisse vor allem die Geschwindigkeit der Arbeit, antwortete Gates, weil sein Unternehmen den Vorsprung vor Konkurrenten habe halten müssen. "Jetzt arbeite ich an Dingen wie Malaria, wo ich mir ein bisschen mehr Konkurrenz wünschen würde, um die Probleme zu lösen."
Foto: MicrosoftWer sind Bill Gates' Lieblingsprominente? "Melinda [seine Ehefrau, Anmerkung der Redaktion] und Warren [Investmentlegende Waren Buffett] sind meine Lieblinge, gefolgt von Bono." Die meisten Promis kenne er nicht besonders gut; unter den Politgrößen, die er getroffen habe, hätten ihn Nelson Mandela und Jimmy Carter am meisten beeindruckt.
Foto: Dimitrios Kambouris/ Getty Images