
Börse Dax verliert vor Rekordhoch an Schwung
In Reichweite seines Rekordhochs ist dem Dax am Donnerstag ein wenig die Kraft ausgegangen. Gegen Mittag behauptete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,1 Prozent auf 12.216 Punkte. Zur knapp zwei Jahre alte Bestmarke von 12.390 Punkten fehlen ihm damit noch rund anderthalb Prozent.
Die Gefahr einer Korrektur sei hoch, warnten die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar. Am Mittwochabend hatten zudem mehrere US-Notenbanker angedeutet, dass es im laufenden Jahr mehr als drei Zinsanhebungen geben könnte. Steigende Zinsen sind ein potenzieller Belastungsfaktor für die Börsen, da sie die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern können.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (Kurswerte anzeigen) gewann am Donnerstag 0,27 Prozent auf 23.719 Zähler, wogegen der Technologiewerte-Index TecDax (Kurswerte anzeigen) um minimale 0,02 Prozent auf 2030 Punkte nachgab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,19 Prozent.
Daimler nur optisch schwach
Im Dax waren die Aktien von Daimler (Kurswerte anzeigen) nur optisch schwach - bereinigt um die gezahlte Dividende von 3,25 Euro standen die Titel des Autobauers knapp im Plus.
Bei MDax-Werten sorgten vor allem Analystenkommentare für Kursausschläge. Bankenaktien profitierten von einer Branchenstudie der HSBC: Die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank (Kurswerte anzeigen) und der Aareal Bank gewannen nach Kaufempfehlungen 3,71 Prozent beziehungsweise 0,72 Prozent. Die Institute seien gut kapitalisiert, lobte Analyst Johannes Thormann. Er äußerte sich auch positiv zur Dividendenrendite.
HHLA schockt mit Ausblick
Dagegen sackten die Titel des Lichtspezialisten Osram (Kurswerte anzeigen) am Indexende um 2,51 Prozent ab. Citigroup-Analyst Jason Channell strich unter Verweis auf die zuletzt starke Kursentwicklung seine Kaufempfehlung.
Im Kleinwerte-Index SDax (Kurswerte anzeigen) sorgte der Hamburger Hafenbetreiber HHLA (Kurswerte anzeigen) für trübe Mienen: Nach einem enttäuschenden Ausblick stürzten die gut gelaufenen Aktien um fast 14 Prozent ab. Zudem äußerte sich die französische Investmentbank Exane BNP Paribas negativ zu den Geschäftsaussichten von Containerschiff-Terminal-Betreibern allgemein.
Kursfeuerwerk bei Biotest
Dagegen brannten die Stammaktien von Biotest (Kurswerte anzeigen) mit einem Sprung von 22,79 Prozent auf 24,54 Euro ein Kursfeuerwerk ab. Gespräche mit der Creat Group Corporation beflügelten die Stimmung. Die Chinesen seien als langfristig orientierter strategischer Investor an dem Biotech-Unternehmen interessiert, hieß es. Angestrebt werde ein ein Angebotspreis von 28,50 Euro je Stammaktie und 19,00 Euro je Vorzugsaktie. Die im SDax gelisteten Vorzüge verloren 2,21 Prozent auf 18,60 Euro.
Die Aktien von IBU-Tec kosteten nach dem Börsengang des Industriedienstleiter zuletzt 16,70 Euro. Das war etwas mehr als der Ausgabepreis von 16,50 Euro. Der Vorstand will die frischen Mittel in einen weiteren Unternehmensstandort sowie den Ausbau des Vertriebs investieren.
Dow Jones schwächer, Nasdaq legt zu
Die US-Börsen haben am Mittwoch Abend uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones (Kurswerte anzeigen) gab 0,2 Prozent auf 20.659 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 stieg dagegen 0,1 Prozent auf 2361 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq Composite erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 5897 Punkte. Das Tech-Schwergewicht Amazon legte deutlich zu und notiert nur noch knapp unter Rekordhoch.
Nikkei etwas schwächer
Ein zuletzt erstarkter Yen hat die Börsen in Tokio am Donnerstag belastet. Eine starke japanische Währung schmälert die Gewinne, die die vielen exportorientierten japanischen Unternehmen im Ausland erzielen. Der Nikkei tendierte 0,4 Prozent im Minus. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans notierte 0,25 Prozent schwächer.
Der Euro verlor 0,2 Prozent auf 1,0746 Dollar. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,0724 und zum Dollar mit 0,9977.
Auch der Goldpreis gab minimal nach und notierte zuletzt bei 1249 US-Dollar je Unze.
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