Endlich mal wieder Tennis: Derzeit ist Boris Becker als TV-Experte in seinem "Wohnzimmer" Wimbledon unterwegs
Foto: Steven Paston/ dpaIm Streit um Darlehensrückzahlungen in Millionenhöhe hat Tennis-Legende Boris Becker in der Schweiz vor Gericht zwar vorerst gewonnen, aber der Kläger geht nun in Berufung. Der Geschäftsmann Hans-Dieter Cleven hatte Boris Becker verklagt und wollte ihn zur Rückzahlung des Geldes verpflichten. Nach einem Urteil des Kantonsgericht in Zug bei Zürich waren die Darlehensverträge aber nicht ordnungsgemäß gekündigt worden.
Cleven werde dagegen vor dem Obergericht in Berufung gehen, teilte sein Anwalt Oliver Habke am Donnerstag mit. Die Anwälte von Becker äußerten sich auf Nachfrage zunächst nicht.
Schulden Beckers in Höhe von 41 Millionen Franken "unbestritten"
Becker erhielt von Cleven nach Darstellung des Gerichts Darlehen im Umfang von 41,7 Millionen Franken (rund 39 Millionen Euro). "Es ist unbestritten, dass der Kläger dem Beklagten ab 2001 diverse Darlehen gewährte und sich die Darlehensschuld des Beklagten auf CHF 41 774 236,65 per 31. Dezember 2014 beläuft", stellte das Gericht in seinem Urteil fest. Die Rückzahlung sei wegen der fehlenden Künidigung aber nicht fällig, heißt es in dem Urteil.
Cleven werde sich unabhängig von dem Zivilprozess in Zug auch einem laufenden Verfahren gegen Becker in London anschließen, teilte der Anwalt mit. Dort werde er seine Forderung in Höhe von 41,7 Millionen Franken anmelden. Im Juni hatte Becker über zwei deutsche Anwälte Medienberichte dementiert, wonach er pleite sei.
Ein Gericht in London hatte den dreimaligen Wimbledonsieger in einer bestimmten Forderungsangelegenheit für zahlungsunfähig erklärt, weil es keinen Nachweis sah, dass Becker die geforderte Summe begleichen könne, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtet hatte. "Das Verfahren betrifft ein Darlehen, das Herr Becker binnen eines Monats in voller Höhe zurückgezahlt hätte", erklärte einer seiner Anwälte dazu.
Tennis-Legende: Boris Becker hechtete sich in die Herzen der Nation und gewann während seiner Tennis-Karriere rund 25 Millionen Dollar Preisgeld. Nun erklärte ein Londoner Gericht, Becker könne seine Schulden nicht begleichen - was Becker bestreitet. Dennoch bleibt die Frage: Wo ist Boris' Geld geblieben?
Zwischen 1985 und 1995 sorgten Boris Becker und Steffi Graf für ein Tennis-Fieber in Deutschland - und verdienten prächtig. Nach Ende seiner Sportler-Karriere betrieb Becker drei Mercedes-Autohäuser in Ostdeutschland ...
... doch kurz nach der Wende fehlten in Greifswald, Stralsund und Ribnitz-Damgarten die zahlungskräftigen Kunden. Inzwischen hat Becker die drei Mercedes-Autohäuser verkauft.
Zudem pflegt Becker einen luxuriösen Lebensstil. Nach Recherchen der "Bild"-Zeitung soll allein sein Mietshaus im Londoner Stadtteil Wimbledon (Beckers "Wohnzimmer") rund 35.000 Euro pro Monat kosten.
Teure Scheidung: Die Scheidung von seiner ersten Frau Barbara ("Babs") Becker kostete den Tennis-Star laut "Bild" rund 15 Millionen Euro. Hinzu kam der Unterhalt für seine ehelichen Kinder Noah und Elias, die inzwischen erwachsen sind.
Unterhalt II: Auch für Beckers uneheliche Tochter Anna Ermakova wurde Unterhalt fällig. Inzwischen ...
... arbeitet Anna als Model und trat unter anderem 2015 bei der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin auf. Ihr Vater ...
... ist inzwischen mit Lilly Becker verheiratet, hatte als Geschäftsmann jedoch kein glückliches Händchen: Zeitweise war Boris Werbefigur für AOL ("Bin ich schon drin oder was?") und gründete später ein Internet-Portal. Die Idee, ein Online-Sport-Portal zu etablieren, funktionierte jedoch nicht, die Firma ging pleite.
1997 erwarb Boris Becker eine Finca auf Mallorca - seitdem gab es ständig Ärger um die Villa. Mehrfach sollte das Haus versteigert werden. Auch im aktuellen Rechtsstreit in London spielt das Haus eine Rolle: Beckers Anwalt will Hypotheken auf die Villa aufnehmen, um die umstrittenen Schulden begleichen zu können. Der Feststellung der Richterin, Boris Becker sei bankrott, widersprach Beckers Anwalt. Bis vor wenigen Monaten hatte Becker noch einen lukrativen Job ...
Als Trainer von Tennis-As Novak Djokovic verdiente Boris laut "Bild" rund 800.000 Euro im Jahr, der Vertrag lief jedoch Anfang 2017 aus. So überragend Boris Becker auf dem Tennisplatz war, so unglücklich agierte er als Geschäftsmann im Anschluss an seine aktive Karriere - ganz im Gegensatz zu seinen früheren Weggefährten ...
Ion Tiriac: Der ehemalige Manager von Boris Becker gilt inzwischen als einer der reichsten Männer Rumäniens. In einem Interview mit dem "Stern" wurde Tiriac mit dem Vorwurf Beckers konfrontiert, er habe seinen jungen Schützling über den Tisch gezogen. Tiriac konterte kühl: "Ich habe mit Becker gut verdient. Aber er verdiente mit mir noch viel, viel mehr." Und Tiriac legte nach: "Ich habe immer gewusst, wann ich einen Partner brauche, der schlauer ist als ich."
Bukarest, London, Paris, Monte Carlo: Tiriac reiste nach der Trennung von Boris als Geschäftsmann und Strippenzieher von einem Jet-Set-Ort zum anderen. An vielen seiner Firmen seien deutsche Konzerne beteiligt, bestätigte Tiriac dem "Stern". Auch Boris (im Bild mit Trainer Günter Bosch aus dem Jahr 1985) liebt das Jet-Set-Leben - in der Vermögensklasse eines Ion Tiriac wird der inzwischen 49-Jährige Leimener aber wohl nicht mehr spielen.
Dennoch: Boris Becker (im Bild mit Niki Pilic nach der Davis-Cup-Schlacht in Hartford 1987) bleibt ein Riese.
Als Trainer von Tennis-As Novak Djokovic verdiente Boris laut "Bild" rund 800.000 Euro im Jahr, der Vertrag lief jedoch Anfang 2017 aus. So überragend Boris Becker auf dem Tennisplatz war, so unglücklich agierte er als Geschäftsmann im Anschluss an seine aktive Karriere - ganz im Gegensatz zu seinen früheren Weggefährten ...
Foto: AFPIon Tiriac: Der ehemalige Manager von Boris Becker gilt inzwischen als einer der reichsten Männer Rumäniens. In einem Interview mit dem "Stern" wurde Tiriac mit dem Vorwurf Beckers konfrontiert, er habe seinen jungen Schützling über den Tisch gezogen. Tiriac konterte kühl: "Ich habe mit Becker gut verdient. Aber er verdiente mit mir noch viel, viel mehr." Und Tiriac legte nach: "Ich habe immer gewusst, wann ich einen Partner brauche, der schlauer ist als ich."
Foto: VICTOR FRAILE/ REUTERSAls Trainer von Tennis-As Novak Djokovic verdiente Boris laut "Bild" rund 800.000 Euro im Jahr, der Vertrag lief jedoch Anfang 2017 aus. So überragend Boris Becker auf dem Tennisplatz war, so unglücklich agierte er als Geschäftsmann im Anschluss an seine aktive Karriere - ganz im Gegensatz zu seinen früheren Weggefährten ...
Foto: AFPIon Tiriac: Der ehemalige Manager von Boris Becker gilt inzwischen als einer der reichsten Männer Rumäniens. In einem Interview mit dem "Stern" wurde Tiriac mit dem Vorwurf Beckers konfrontiert, er habe seinen jungen Schützling über den Tisch gezogen. Tiriac konterte kühl: "Ich habe mit Becker gut verdient. Aber er verdiente mit mir noch viel, viel mehr." Und Tiriac legte nach: "Ich habe immer gewusst, wann ich einen Partner brauche, der schlauer ist als ich."
Foto: VICTOR FRAILE/ REUTERS