Börse Frankfurt: Die Investoren halten sich am Donnerstag noch zurück
Foto: DPAFrankfurt am Main - Zuletzt notierte der deutsche Leitindex 0,8 Prozent schwächer bei 9415 Punkten. Damit folgte der Dax der Abwärtsbewegung des Dow Jones. Händler Jordan Hiscott vom Broker Gekko Markets verwies auf eine vorsichtige Haltung der Anleger vor dem morgigen US-Arbeitsmarktbericht.
Die dünnen Handelsvolumina verstärkten die negative Kursentwicklung. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins auf seinem Rekordtief von 0,25 Prozent zu belassen, war nach übereinstimmender Einschätzung von Experten keine Überraschung.
Aktie von Celesio im Fokus
Auf Unternehmensseite bleiben Celesio-Aktien wegen der geplanten Übernahme durch McKesson im Fokus. Die Angebotsfrist für den deutschen Pharmagroßhändler durch den US-Konkurrenten endet an diesem Abend eine Minute vor Mitternacht. Offen ist, ob McKesson den US-Hedgefonds Elliot, der ein höheres Angebot gefordert hat, noch auf seine Seite ziehen kann.
Ein von McKesson leicht auf 23,50 Euro aufgestocktes Angebot schien den Anlegern zunächst nicht zu gefallen, die Aktie von Celesio (Kurswerte anzeigen) gab zuletzt deutlich nach, nachdem sie am Vortag in Erwartung eines deutlich stärker aufgestockten Angebots auf knapp 25 Euro gestiegen war.
Lanxess im Dax unter Druck
Die Papiere von Lanxess standen mit minus 1,59 Prozent auf 47,20 Euro am Dax-Ende. Händler konnten keine speziellen Nachrichten für die Kursverluste verantwortlich machen. An der Spitze des Leitindex standen dagegen die Anteile an der Deutsche Börse AG, laut Händlern ebenfalls ohne Nachrichten.
Euro und Ölpreise steigen leicht
Der Euro (Kurswerte anzeigen) ist am Donnerstag vor neuen Entscheidungen großer Notenbanken leicht gestiegen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,3590 US-Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Ein Dollar war 0,7355 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,3594 (Dienstag: 1,3641) Dollar festgesetzt.
Die Ölpreise haben am Donnerstag einen kleinen Teil ihrer Verluste vom Vortag wettgemacht. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 107,50 US-Dollar. Das waren 35 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 29 Cent auf 92,62 Dollar.
Zur Wochenmitte war insbesondere der Preis für amerikanisches Rohöl sichtlich unter Druck geraten, nachdem das US-Energieministerium einen deutlichen Lageraufbau bei Ölprodukten gemeldet hatte. So sind in der vergangenen Woche die Vorräte an Benzin, Diesel und Heizöl ungewöhnlich stark gestiegen. Dies spricht für eine eher rückläufige Nachfrage. Die jüngste Kältewelle in den USA dürfte in die Daten aber noch nicht nennenswert eingeflossen sein..
Platz 30:
Die Aktien des Rohstoffkonzerns K+S sind der Verlierer des Jahres 2013, ihr Kurs sank bis Jahresende um 36 Prozent (Stand: Montag, 30. Dezember 2013, Xetra-Schluss). Im September konnten sie nur knapp den Abstieg aus dem Dax in die zweite Börsenliga vermeiden. Weil ein osteuropäisches Kalikartell platzte, ist der ganze Markt in Aufruhr. Mit den Kalipreisen fallen die Gewinne. Zugleich stemmt K+S teure Investitionen in ein neues Werk in Kanada. Die Dividendenrendite von 4,1 Prozent ist noch eine der höchsten im Dax - vorausgesetzt, die erwartete Dividende wird tatsächlich gezahlt.
Platz 29:
Der Spezialchemiekonzern Lanxess war noch im Vorjahr als Dax-Neuling einer der großen Gewinner. 2013 verlor die Aktie aber um 26,9 Prozent. Die frühere Bayer-Abspaltung leidet als Zulieferer der Reifenindustrie unter dem schwachen Kautschukgeschäft. Das im Sommer von Leverkusen nach Köln umgezogene Unternehmen antwortet mit einem Sparprogramm, dem mehr als 1000 Stellen zum Opfer fallen - ein häufiges Bild unter führenden deutschen Konzernen.
Platz 28:
Aus der RWE-Aktie ist die Fantasie seit dem Beschluss zum Atomausstieg im Frühjahr 2011 raus - 2013 ging es um weitere 15 Prozent abwärts, obwohl die Braunkohlekraftwerke des Konzerns noch solide Gewinne abliefern und die Große Koalition mehrere Reformen zugunsten der Betreiber fossiler Kraftwerke verspricht. RWE schrumpft noch brachialer als andere Versorger.
Platz 27:
Eon steckt wie alle Energieversorger tief im Umbruch. Dass der Aktienkurs des Dax-Schwergewichts im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent sank, wird der Dramatik nicht ganz gerecht - aber Eon war bereits im Vorjahr größter Verlierer. Nach aktuellem Stand ist die Dividendenrendite von 4,8 Prozent ein Bestwert. Auch in dieser Hinsicht haben die Versorger schon einmal mehr versprochen.
Platz 26:
Vergleichsweise solide läuft das Geschäft von Fresenius Medical Care. Der Produzent von Dialysegeräten ist aber stark vom US-Gesundheitsmarkt abhängig, wo der ständige Haushaltsstreit die Aussichten für staatliche Leistungen belastet. Die FMC-Aktie verlor 1,1 Prozent an Wert, nachdem sie schon 2012 als einer von nur drei Dax-Titeln mit einem Kursminus abschloss - aber 2011 entgegen dem Trend gewann. Ein echt antizyklisches Investment also.
Platz 25:
ThyssenKrupp ist wohl der einzige der 30 Dax-Konzerne, der das Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließt - zum dritten Mal in Folge in Milliardenhöhe. Die Nettofinanzschulden sind doppelt so hoch wie das Eigenkapital, der Ausstieg aus dem Amerika-Abenteuer gelang nur zum Teil. Die im Dezember vollzogene Kapitalerhöhung verwässert den Anteil der Altaktionäre um ein Zehntel. Dass der Aktienkurs nur um 0,4 Prozent nachgab, spricht angesichts dieser Zahlen schon für Hoffnung der Anleger, dass die Rettung des Ruhr-Konzerns gelingt.
Platz 24:
Noch hat SAP eine Doppelspitze, doch Jim Hagemann Snabe (l.) will den Chefposten seinem Kollegen Bill McDermott allein überlassen. Der Softwarekonzern hat bereits eine beeindruckende Wachstumsgeschichte hinter sich, aber wie geht es weiter? Im Vergleich zum Vorjahr, als SAP zeitweise zum deutschen Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aufstieg, haben die Anleger ihre Wertschätzung des Unternehmens nur noch um 2,7 Prozent erhöht.
Platz 23:
Die Aktie der Deutschen Bank hat im Jahresverlauf einen Zickzackkurs genommen, zu Ultimo stand sie 5 Prozent höher als Anfang 2013. Das Institut von Anshu Jain und Jürgen Fitschen musste Milliarden für Rechtskosten zurücklegen. Operativ läuft es aber gar nicht so schlecht. Gemessen an den Gewinnerwartungen der Analysten für 2014, beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 8,1. Die Deutsche-Bank-Aktie wäre demnach die günstigste im Dax. Aber den Gewinn könnten jederzeit neue Milliardenlasten aufzehren.
Platz 22:
Die Aktie der Lufthansa hat im alten Jahr 8,3 Prozent zugelegt. Das Sparprogramm "Score" und der Ausbau der Billigtochter Germanwings sollen die unter Mühen erreichte Profitabilität sichern. Konzernchef Christoph Franz wartet den Erfolg des Vorhabens nicht ab, sondern wechselt in diesem Jahr als Verwaltungsratschef zum Pharmariesen Roche.
Platz 21:
Als weltgrößter Chemiekonzern mit starkem China-Geschäft ist BASF besonders konjunktursensibel. Mittlerweile ist die Öl- und Gastochter Wintershall die ertragsstärkste Sparte. Große Sprünge trauen die Anleger dem Ludwigshafener Konzern aber nicht mehr zu. Im Dax-Vergleich ist das Kursplus von 8,9 Prozent mager.
Platz 20:
Von einer Dividende ist bei der Commerzbank nicht zu reden. Das Jahr begann für die vom Staat gerettete Großbank mit einem Paukenschlag: Je zehn Aktien wurden zu einer zusammengelegt, um bei der folgenden Ausgabe neuer Anteilsscheine nicht unter den Nennwert von einem Euro zu fallen. Inzwischen notieren die Titel wieder über der 10-Euro-Marke, seit Jahresbeginn bedeutet das plus 9,2 Prozent. Seit dem historischen Tief von 5,79 Euro im Juli hat sich der Kurs aber glatt verdoppelt. Der Abbau der Altlasten schreitet schneller voran als zunächst versprochen.
Platz 19:
Für Linde beläuft sich das Kursplus auf 15 Prozent. In der elfjährigen Amtszeit des bald aus Altersgründen abtretenden Vorstandschefs Wolfgang Reitzle hat sich der Börsenwert des Gaskonzerns etwa vervierfacht, während der Dax-Kursindex um den Faktor 2,5 stieg.
Platz 18:
BMW exponiert sich mit dem gerade auf den Markt gestarteten Elektroauto i3 mit Karbonkarosserie. Gewinne liefert vorerst eher die konventionelle Modellpalette - das aber reichlich. Die Aktionäre stufen den Wert des Marktführers in der Oberklasse um 16,9 Prozent höher ein als zu Jahresbeginn.
Platz 17:
Nikolaus von Bomhard als Chef von Munich Re wartet selten mit aufregenden Neuigkeiten auf - und die Aktionäre honorieren das. Der Rückversicherer zählt mit einer Rendite von 4,5 Prozent zu den dividendenstarken Titeln im Dax - auch, nachdem der Aktienkurs 2013 um 17,8 Prozent stieg.
Platz 16:
Volkswagen ist nach Umsatz, Gewinn, Investitionen und Beschäftigten die unangefochtene Nummer eins der deutschen Wirtschaft. Nur im Börsenwert hinkt der Wolfsburger Konzern trotz mehrerer Jahre mit starker Performance zurück. 2013 ging es um weitere 18,6 Prozent aufwärts, der Kurs der Vorzugsaktie stieg kurz vor Weihnachten erstmals über 200 Euro. Doch noch müssen Anleger nur das 8,6-Fache des für 2014 erwarteten Gewinns zahlen - ein günstiger Wert. Dafür verzichten sie aber auf ihr Stimmrecht zugunsten der Stammaktionäre Porsche, Katar und Niedersachsen.
Platz 15:
Die Aktie von Beiersdorf hat 2013 um 19 Prozent zugelegt. Damit ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2014 auf den Faktor 27,6 gestiegen - das ist mit Abstand der höchste Wert im Dax, während die Dividendenrendite von 1,1 Prozent am unteren Ende der Skala liegt. Ungewöhnlich für einen Konsumgüterhersteller, sehen die Anleger in dem Nivea-Konzern offenbar eher einen Wachstumswert als eine sichere Anlage.
Platz 14:
Der Baustoffhersteller HeidelbergCement, noch vor wenigen Jahren ein Pleitekandidat, hat sich im Dax etabliert. Um 20,3 Prozent stieg der Aktienkurs 2013.
Platz 13:
Die Anleger gewähren dem neuen Siemens-Chef Joe Kaeser einen hohen Vertrauensvorschuss. Seit seinem Amtsantritt im August ging es mit dem Aktienkurs aufwärts, im Jahresverlauf um 20,8 Prozent. Am letzten Handelstag notierte die Aktie über 100 Euro. Der Elektrokonzern ist wieder die wertvollste Aktiengesellschaft des Landes.
Platz 12:
Die Allianz zählt traditionell zu den Schwergewichten an der Frankfurter Börse. 2013 ging es mit dem Kurs nochmals um 24,4 Prozent nach oben, etwa im Gleichschritt mit dem Dax, der 25,5 Prozent zulegte. Als vergleichsweise ertragsstarker Versicherer muss sich der Konzern von Michael Diekmann weniger Sorgen um die andauernde Niedrigzinsphase machen als die Wettbewerber. Die Dividendenrendite von gut 4 Prozent ist solide.
Platz 11:
Kein Dax-Konzern war dem Abgrund in den vergangenen Jahren so nah wie Infineon. Der Chiphersteller hat ein sensationelles Comeback geschafft, leidet aber schon wieder unter der Konzentration auf die kriselnde Autoindustrie als Abnehmer. Dem Kurs hat es kaum geschadet, der stieg im Jahresverlauf um 26,6 Prozent.
Platz 10:
Fresenius schlägt sich mit plus 28 Prozent besser als die Konzerntochter Fresenius Medical Care, die schon auf eine längere Dax-Historie zurückblicken kann. Die Holding hat ihre Position als führender Gesundheitsdienstleister gefestigt. Den zähen Übernahmekampf um Rhön-Klinikum regelte Fresenius mit einem Trick: Der Dax-Konzern kauft dem Wettbewerber einfach die Mehrzahl der Krankenhäuser ab. Die wütenden Gegner wurden kurz vor Weihnachten noch mit einem Deal ins Boot geholt, das Votum des Kartellamts steht noch aus.
Platz 9:
Die Aktie der Deutschen Börse stieg um 30,3 Prozent. Während die internationalen Wettbewerber ICE/Nyse, LSE und Nasdaq ihre Zusammenschlüsse, Zukäufe und Technikprobleme verdauen, bleibt der deutsche Handelsplatz auf sich gestellt. Der Höhenflug der Aktienindizes wirkt dem Trend sinkender Handelsumsätze entgegen - hat ihn nach Ansicht des Börsenbetreibers aber "noch nicht nachhaltig gebrochen".
Platz 8:
Nach der Stärkung der Pharmasparte um Biotech-Zukäufe baut Merck auch das Spezialchemiegeschäft aus. Die Aktie war auch 2013 einer der gefragtesten deutschen Titel mit plus 30,5 Prozent.
Platz 7:
Simone Bagel-Trah ist die einzige Aufsichtsratschefin im Dax. Sie vertritt die nach dem riesigen C&A-Clan Brenninkmeijer zweitreichste Familie im Land, weil Henkel unter Konzernchef Kasper Rorsted stets hohe Gewinne abliefert - auch wenn die Dividendenrendite des Pritt- und Persil-Machers nach einem weiteren Kursgewinn um 35,5 Prozent mager erscheint. Aber das sind ja auch keine Einstiegskurse für die Henkels.
Platz 6:
Relativ sportlich ist bereits die Bewertung von Adidas. Der Sportartikelhersteller hofft, in diesem Jahr mit der Fußball-WM wieder Boden gegenüber dem US-Marktführer Nike gutmachen zu können. 2013 stieg der Aktienkurs der Franken um 37,6 Prozent.
Platz 5:
Bayer hat sich neben Siemens und SAP an der Spitze der größten Aktiengesellschaften nach Börsenwert festgesetzt. 2013 ging es mit dem Kurs um weitere 42 Prozent aufwärts, erstmals auf mehr als 100 Euro. Im Pharmageschäft feiern die Leverkusener mehrere Erfolge mit neuen Biotech-Mitteln, die Milliardenerträge versprechen. Die "Patentklippe" der klassischen Arzneien hat ihren Schrecken verloren.
Platz 4:
Gerade als es spannend wird, verlässt René Obermann die Deutsche Telekom. Die T-Aktie hat nach dem Platzen der Dotcom-Blase wohl so viele Deutsche von der Börse vergrault wie kein anderer Titel, dann beruhigte der Konzern die Aktionäre mit hohen Dividenden auf Kosten der Substanz. Tim Höttges übernimmt den Chefposten in einer neuen Phase. Datenflut, Netzausbau und Übernahmen haben die Wachstumsfantasie in die Branche zurückgebracht. 2013 legte die T-Aktie dank einer Jahresendrally 44,5 Prozent zu. Die Dividendenrendite ist trotz gekürzter Ausschüttung mit 4,2 Prozent immer noch ordentlich.
Platz 3:
Dieter Zetsche steuert Daimler zur Aufholjagd in der Oberklasse. Dabei soll auch die neue S-Klasse von Mercedes helfen. Der Aktienkurs sprang 2013 um 52 Prozent nach oben. Trotzdem erscheinen sowohl das Kurs-Gewinn-Verhältnis als auch die Dividendenrendite noch einigermaßen attraktiv.
Platz 2:
Unerwartet hat sich auch die Deutsche Post zum Anlegerliebling gemausert. Die einst als "Aktie Gelb" feilgebotenen Anteilsscheine sind 60 Prozent mehr wert als zu Jahresbeginn. Der Logistikkonzern profitiert vom Boom im Online-Handel, der neue mechanisierte Paketzustellbasen auslastet. Außerdem helfen der weiterhin geschützte Briefmarkt und die Mindestlohnpläne, die vor allem der billigen Konkurrenz schaden.
Platz 1:
Den bereits im Vorjahr als Dax-Rückkehrer erreichten Spitzenplatz hat Continental 2013 verteidigt. Die Aktie des Autozulieferers legte um 82 Prozent zu. Das kommt auch dem Großaktionär Schaeffler zugute, der sich an der Conti-Übernahme 2009 beinahe verhoben hätte, im vergangenen Jahr aber mit Anteilsverkäufen Milliarden für den Schuldenabbau lockermachen konnte.
Platz 30:
Die Aktien des Rohstoffkonzerns K+S sind der Verlierer des Jahres 2013, ihr Kurs sank bis Jahresende um 36 Prozent (Stand: Montag, 30. Dezember 2013, Xetra-Schluss). Im September konnten sie nur knapp den Abstieg aus dem Dax in die zweite Börsenliga vermeiden. Weil ein osteuropäisches Kalikartell platzte, ist der ganze Markt in Aufruhr. Mit den Kalipreisen fallen die Gewinne. Zugleich stemmt K+S teure Investitionen in ein neues Werk in Kanada. Die Dividendenrendite von 4,1 Prozent ist noch eine der höchsten im Dax - vorausgesetzt, die erwartete Dividende wird tatsächlich gezahlt.
Platz 29:
Der Spezialchemiekonzern Lanxess war noch im Vorjahr als Dax-Neuling einer der großen Gewinner. 2013 verlor die Aktie aber um 26,9 Prozent. Die frühere Bayer-Abspaltung leidet als Zulieferer der Reifenindustrie unter dem schwachen Kautschukgeschäft. Das im Sommer von Leverkusen nach Köln umgezogene Unternehmen antwortet mit einem Sparprogramm, dem mehr als 1000 Stellen zum Opfer fallen - ein häufiges Bild unter führenden deutschen Konzernen.
Platz 27:
Eon steckt wie alle Energieversorger tief im Umbruch. Dass der Aktienkurs des Dax-Schwergewichts im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent sank, wird der Dramatik nicht ganz gerecht - aber Eon war bereits im Vorjahr größter Verlierer. Nach aktuellem Stand ist die Dividendenrendite von 4,8 Prozent ein Bestwert. Auch in dieser Hinsicht haben die Versorger schon einmal mehr versprochen.
Platz 25:
ThyssenKrupp ist wohl der einzige der 30 Dax-Konzerne, der das Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließt - zum dritten Mal in Folge in Milliardenhöhe. Die Nettofinanzschulden sind doppelt so hoch wie das Eigenkapital, der Ausstieg aus dem Amerika-Abenteuer gelang nur zum Teil. Die im Dezember vollzogene Kapitalerhöhung verwässert den Anteil der Altaktionäre um ein Zehntel. Dass der Aktienkurs nur um 0,4 Prozent nachgab, spricht angesichts dieser Zahlen schon für Hoffnung der Anleger, dass die Rettung des Ruhr-Konzerns gelingt.
Platz 23:
Die Aktie der Deutschen Bank hat im Jahresverlauf einen Zickzackkurs genommen, zu Ultimo stand sie 5 Prozent höher als Anfang 2013. Das Institut von Anshu Jain und Jürgen Fitschen musste Milliarden für Rechtskosten zurücklegen. Operativ läuft es aber gar nicht so schlecht. Gemessen an den Gewinnerwartungen der Analysten für 2014, beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 8,1. Die Deutsche-Bank-Aktie wäre demnach die günstigste im Dax. Aber den Gewinn könnten jederzeit neue Milliardenlasten aufzehren.
Platz 22:
Die Aktie der Lufthansa hat im alten Jahr 8,3 Prozent zugelegt. Das Sparprogramm "Score" und der Ausbau der Billigtochter Germanwings sollen die unter Mühen erreichte Profitabilität sichern. Konzernchef Christoph Franz wartet den Erfolg des Vorhabens nicht ab, sondern wechselt in diesem Jahr als Verwaltungsratschef zum Pharmariesen Roche.
Platz 20:
Von einer Dividende ist bei der Commerzbank nicht zu reden. Das Jahr begann für die vom Staat gerettete Großbank mit einem Paukenschlag: Je zehn Aktien wurden zu einer zusammengelegt, um bei der folgenden Ausgabe neuer Anteilsscheine nicht unter den Nennwert von einem Euro zu fallen. Inzwischen notieren die Titel wieder über der 10-Euro-Marke, seit Jahresbeginn bedeutet das plus 9,2 Prozent. Seit dem historischen Tief von 5,79 Euro im Juli hat sich der Kurs aber glatt verdoppelt. Der Abbau der Altlasten schreitet schneller voran als zunächst versprochen.
Platz 17:
Nikolaus von Bomhard als Chef von Munich Re wartet selten mit aufregenden Neuigkeiten auf - und die Aktionäre honorieren das. Der Rückversicherer zählt mit einer Rendite von 4,5 Prozent zu den dividendenstarken Titeln im Dax - auch, nachdem der Aktienkurs 2013 um 17,8 Prozent stieg.
Platz 16:
Volkswagen ist nach Umsatz, Gewinn, Investitionen und Beschäftigten die unangefochtene Nummer eins der deutschen Wirtschaft. Nur im Börsenwert hinkt der Wolfsburger Konzern trotz mehrerer Jahre mit starker Performance zurück. 2013 ging es um weitere 18,6 Prozent aufwärts, der Kurs der Vorzugsaktie stieg kurz vor Weihnachten erstmals über 200 Euro. Doch noch müssen Anleger nur das 8,6-Fache des für 2014 erwarteten Gewinns zahlen - ein günstiger Wert. Dafür verzichten sie aber auf ihr Stimmrecht zugunsten der Stammaktionäre Porsche, Katar und Niedersachsen.
Platz 13:
Die Anleger gewähren dem neuen Siemens-Chef Joe Kaeser einen hohen Vertrauensvorschuss. Seit seinem Amtsantritt im August ging es mit dem Aktienkurs aufwärts, im Jahresverlauf um 20,8 Prozent. Am letzten Handelstag notierte die Aktie über 100 Euro. Der Elektrokonzern ist wieder die wertvollste Aktiengesellschaft des Landes.
Platz 10:
Fresenius schlägt sich mit plus 28 Prozent besser als die Konzerntochter Fresenius Medical Care, die schon auf eine längere Dax-Historie zurückblicken kann. Die Holding hat ihre Position als führender Gesundheitsdienstleister gefestigt. Den zähen Übernahmekampf um Rhön-Klinikum regelte Fresenius mit einem Trick: Der Dax-Konzern kauft dem Wettbewerber einfach die Mehrzahl der Krankenhäuser ab. Die wütenden Gegner wurden kurz vor Weihnachten noch mit einem Deal ins Boot geholt, das Votum des Kartellamts steht noch aus.
Platz 9:
Die Aktie der Deutschen Börse stieg um 30,3 Prozent. Während die internationalen Wettbewerber ICE/Nyse, LSE und Nasdaq ihre Zusammenschlüsse, Zukäufe und Technikprobleme verdauen, bleibt der deutsche Handelsplatz auf sich gestellt. Der Höhenflug der Aktienindizes wirkt dem Trend sinkender Handelsumsätze entgegen - hat ihn nach Ansicht des Börsenbetreibers aber "noch nicht nachhaltig gebrochen".
Platz 2:
Unerwartet hat sich auch die Deutsche Post zum Anlegerliebling gemausert. Die einst als "Aktie Gelb" feilgebotenen Anteilsscheine sind 60 Prozent mehr wert als zu Jahresbeginn. Der Logistikkonzern profitiert vom Boom im Online-Handel, der neue mechanisierte Paketzustellbasen auslastet. Außerdem helfen der weiterhin geschützte Briefmarkt und die Mindestlohnpläne, die vor allem der billigen Konkurrenz schaden.
Platz 1:
Den bereits im Vorjahr als Dax-Rückkehrer erreichten Spitzenplatz hat Continental 2013 verteidigt. Die Aktie des Autozulieferers legte um 82 Prozent zu. Das kommt auch dem Großaktionär Schaeffler zugute, der sich an der Conti-Übernahme 2009 beinahe verhoben hätte, im vergangenen Jahr aber mit Anteilsverkäufen Milliarden für den Schuldenabbau lockermachen konnte.