

Die Internet-Währung Bitcoin hat ihre Achterbahnfahrt fortgesetzt. Auf der größten und liquidesten Plattform Bitstamp, die in Luxemburg ansässig ist, kletterte der Kurs des virtuellen Geldes am Freitag erneut deutlich über die Marke von 10.000 Dollar.
Anlass für den jüngsten Kurssprung war die Enscheidung der weltgrößten Terminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME), am 18. Dezember mit dem Handel ihres geplanten Bitcoin-Futures zu beginnen. Auch die US-Börse Nasdaq plant die Einführung solcher Futures im Laufe des Jahres 2018.
Man habe den Selbstzertifizierungsprozess abgeschlossen und werde bereits am 18. Dezember mit den ersten Bitcoin-Futures an den Start gehen, teilte die CME am Freitag mit. Man habe im Vorfeld eng mit der US-Regulierungsbehörde CFTC kooperiert. Man werde den Handel mit dem neuen Produkt beobachten und dann weiterhin prüfen, ob Anpassungen nötig seien, hieß es von der CFTC.
Die Einführung solcher Derivate ermöglicht es zum Beispiel institutionellen Anlegern, sich gegen starke Schwankungen des Bitcoin abzusichern. Insgesamt werden Spekulationen mit der Bitcoin-Währung durch solche Future-Derivate auch für breitere Käuferschichten ermöglicht.
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Am Mittwoch war der Preis zeitweise über die Marke von 11.000 Dollar für eine Bitcoin-Einheit gesprungen. In der Spitze wurde ein Hoch von 11.400 Dollar markiert, ehe es am Freitag wieder unter die Marke von 9400 Dollar nach unten ging. Das bedeutet eine Schwankung von mehr als 2000 Dollar binnen weniger Stunden - solche Schwankungen innerhalb eines Tages sind bei der Digitalwährung jedoch nicht ungewöhnlich. Am Freitag kletterte der Bitcoin wieder deutlich über die Marke von 10.000 US-Dollar.
"Alles was hoch steigt, fällt um so schneller wieder runter - wenn die Zeit gekommen ist", sagte James Hughes, Marktanalyst beim Brokerhaus Axitrader. Warnungen über eine aufgeblähte Spekulationsblase blieben bislang ohne Wirkung am Markt. Im Gegenteil: Die in London ansässige Blockchain.info - eine der größten Anbieter digitaler Geldbörsen - teilte Reuters am Mittwoch mit, dass eine Rekordzahl neuer Nutzer sich schon am Dienstag angemeldet habe.
Neue Bitcoins werden durch sogenanntes "Mining" erzeugt. Alle Transaktionen in der Cyber-Währung werden verschlüsselt und in eine Datenbank geschrieben, die sogenannte Blockchain.
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Hintergrund für den enormen Kursanstieg des Bitcoin ist seit Wochen die Erwartung, dass die renommierte US-Börse CME noch dieses Jahr einen Future auf Bitcoin auflegt. Mit einem solchen Finanzprodukt würden Investoren leichteren Zugang zu der virtuellen Währung haben und sie könnten auf steigende oder fallende Kurse wetten.
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Michael Poutre
Er war kurzzeitig reicher als Steven Spielberg: Michael Poutre wurde dank Bitcoin mit seiner unbekannten Firma zum Milliardär zumindest auf dem Papier. Sein Vermögen betrug auf dem Höhepunkt 3,9 Milliarden Dollar und übertraf damit laut Forbes-Ranking das des Regisseurs und Produzenten. Poutre hält zwanzig Prozent an der Krypto-Beratungsfirma Crypto Co., deren Chef er gleichzeitig ist.
Das Unternehmen bietet technische Hilfsmittel und Beratung in den Feldern Blockchain-Technologie und Digitalwährungen. Im Zuge des Bitcoin-Booms gehört Crypto Co. zu den großen Gewinnern, weil Investoren nach allem zu greifen scheinen, das mit der Digitalwährung in Verbindung steht.
Die Marktbewertung des Startups schoss Mitte Dezember 2017 auf einen Höhepunkt von 12,6 Milliarden Dollar. Später gab der Kurs zwar wieder nach, aber der kurzzeitige Boom machte die erst 2017 gegründete Crypto Co. aus Malibu auf einen Schlag bekannt.
Satoshi Nakamoto/Craig Steven Wright
Satoshi Nakamoto gilt als Erfinder des Bitcoin. Allerdings weiß bisher niemand, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt. Der Australische Informatiker Craig Steven Wright gab sich im Mai 2016 als Nakamoto zu erkennen, allerdings zweifeln viele Bitcoin-Experten dies an.
Das Bitcoin-System wurde erstmals 2008 in einem Dokument beschrieben. Der Bitcoin ist seit dem 3. Januar 2009 als erste Digitalwährung im Umlauf. Insgesamt lassen sich 21 Millionen Bitcoins erstellen, dann ist Schluss. Mit dieser Maßnahme soll die Währung vor Inflation geschützt werden. Experten schätzen, dass dieser Zeitpunkt um das Jahr 2030 erreicht wird.
Vitalik Buterin
Der gebürtige Russe Vitalik Buterin ist mit seinen Eltern im Jahr 2000 nach Kanada ausgewandert. Damals war er sechs Jahre alt. 2012 gründete er gemeinsam mit Mihai Alisie das "Bitcoin-Magazine". Später verließe er die Universität, um an Kryptowährungen zu arbeiten.
Mit 19 Jahren entwickelte Buterin die Code-Plattform Ethereum und die zugehörige Digitalwährung Ether. Etherum ist laut dem Branchendienst Coinmarketcap.com nach Bitcoin die zweitwertvollste Kryptowährung.
Tyler (l.) und Cameron Winklevoss
Ja, die Winklevoss-Zwillinge von Facebook: Sie hatten Gründer Mark Zuckerberg wegen Ideenklaus verklagt. In einem Vergleich erstritten sie 20 Millionen Dollar und Aktienanteile an dem sozialen Netzwerk im damaligen Wert von 45 Millionen Dollar. Tyler und Cameron Winklevoss haben eigenen Angaben zufolge 2012 das erste Mal von der Digitalwährung gehört und sich an der Bitcoin-Börse Bitinstant beteiligt, die 2013 geschlossen wurde. Ein Jahr später hätten sie bereits 120.000 Bitcoins besessen und schmiedeten Pläne für eine eigene Handelsplattform.
Mit Gemini wollten sie die ersten sein, die eine Bitcoin-Börse in den USA starten, doch Coinbase kam den Zwillingen im Januar 2015 zuvor. Im Oktober desselben Jahres bekamen sie dann doch die erforderliche Genehmigung. Inzwischen expandiert Gemini auch nach Europa. Die Zwillinge wollten zudem einen Bitcoin ETF auflegen, um in die Währung investieren zu können, ohne sie zu besitzen. Bisher scheiterten sie aber an den Aufsichtsbehörden.
Die beiden sollen einem Medienbericht zufolge als erste öffentlich bekannte Investoren Anfang Dezember 2017 zu Bitcoin-Milliardären geworden sein. Demnach sollen sie 2013 rund 11 Millionen Dollar in die Währung investiert haben, die damals 120 Dollar pro Stück kostete. Anfang Dezember betrug der Kurs zeitweise 11.000 Dollar pro Bitcoin.
Roger Ver
Der gebürtige US-Amerikaner Roger Ver ist ebenfalls ein sehr früher Investor in Bitcoin. Bereits Anfang 2011 steckte er sein Geld in die Währung. In der Folge investierte er in mehrere Bitcoin-Startups, darunter die Handelsplattformen Bitinstant, Ripple und Kraken sowie den Dienstleister Blockchain.info.
Seine eigene Firma Memorydealers, mit der Ver zum Millionär wurde, gehörte zu den ersten, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte. Das Unternehmen vertreibt Computerteile. Später gründete Ver den Bitcoin-Store, der Tausende Produkte anbot, die mit Bitcoins bezahlt werden können. Seine Lobbyarbeit für die Digitalwährung brachte Ver den Ruf eines Bitcoin-Jesus ein. Er setzte sich stark für die Bitcoin-Abspaltung Bitcoin-Cash ein.
Charlie Shrem
Charlie Shrem gründete 2011 gemeinsam mit Gareth Nelson die Bitcoin-Börse Bitinstant. Ihnen dauerte die Transaktionszeit bei anderen Börsen zu lange und sie entwickelten ein nutzerfreundlicheres System. Im Juli 2013 wurde die Handelsplattform eingestellt. Auf dem Höhepunkt 2013 wickelte Bitinstant rund 30 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen ab. Shrem war auch Gründungsmitglied der Bitcoin Foundation.
Shrem wurde Anfang 2014 wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit der Darknet-Handelsplattform Silk Road verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Rund ein dreiviertel Jahr nach seiner Freilassung fing er im Mai 2017 als Verantwortlicher für die Geschäftsentwicklung bei Jaxx an. Das Unternehmen stellt Nutzern virtuelle Geldbörsen für Kryptowährungen zur Verfügung.
Gavin Andresen
Der Programmierer Gavin Andresen entwickelte bereits 2010 Produkte für den Bitcoin-Markt. 2011 wurde er von Satoshi Nakamoto zu seinem Nachfolger als führender Entwickler der Bitcoin Client-Software Bitcoin Core bestimmt. 2012 gründete Andresen mit Gleichgesinnten die Nonprofit-Organisation Bitcoin-Foundation, die die Entwicklung der Bitcoin-Software vorantreiben und den Einsatz der Währung fördern sollte.
Bis 2014 war Andresen als Chefentwickler tätig. Sein Nachfolger wurde Wladimir J. van der Laan. Andresen gehörte zu denjenigen, die im November 2016 Craig Steven Wright als Satoshi Nakamoto identifizierten, später distanzierte er sich aber von seinen Aussagen. Seit Mitte 2016 hat Andresen nicht mehr an Bitcoin Core gearbeitet.
Mark Karpelès
Der französische Informatiker mit Wohnsitz in Japan übernahm 2011 mit seinem Unternehmen Tibanne rund 90 Prozent an der Bitcoin-Handelsplattform Mt. Gox von Jed McCaleb. Mark Karpelès gehört ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der Bitcoin-Foundation.
Karpelès stand im Mittelpunkt des bis dahin größten Bitcoin-Skandals: Mt. Gox hatte sich schnell zu einer der größten Handelsplattformen für die Digitalwährung entwickelt. Zeitweise wurde weit mehr als die Hälfte des weltweiten Handelsvolumens über Mt. Gox abgewickelt. Im Sommer 2011 konnten Hacker aufgrund einer Sicherheitslücke Bitcoins von Hunderten Nutzerkonten stehlen. Zugleich wurden 400.000 Bitcoin vermisst.
In den folgenden Jahren kam es auf Mt. Gox immer wieder zur Aussetzung des Handels und von Auszahlungen. Im Februar 2014 kam dann das Aus: Anfang des Monats wurden keine Abhebungen mehr zugelassen. Ende des Monats war die Website nicht mehr erreichbar und am 28. stellte Mt. Gox in Japan einen Antrag auf Gläubigerschutz. Das Unternehmen meldete den Verlust von 100.000 Bitcoins sowie von Kundeneinlagen in Höhe von 750.000 Bitcoins. Später reduzierte sich der Verlust auf 650.000 Bitcoins. Die japanische Polizei warf dem Unternehmen vor, dass 643.000 Bitcoins von unbekannten Insidern unterschlagen worden seien. Karpelès saß in Japan mehr als ein Jahr lang in Haft.
Bobby Lee
BTC China war die erste und zeitweise größte Bitcoin-Börse des Landes. Sie wurde 2011 gegründet und hatte ihren Sitz in Schanghai. Zeitweise war BTC China die weltweit zweitgrößte Handelsplattform für die Digitalwährung. Nachdem die chinesischen Regulierungsbehörden den Handel mit Bitcoin untersagt hatten, stellte BTC China den Handel in der Landeswährung Ende September 2017 ein.
Seitdem konzentriert sich das in BTCC umbenannte Unternehmen auf das Bitcoin-Mining und handelt Bitcoin in internationalen Währungen. BTCC hat auch die Geldbörsen-App Mobi entwickelt, die mehr als hundert Währungen unterstützt. Bobby Lee wirbt auf Vorträgen für die Akzeptanz der Digitalwährung.
Jesse Powell
Jesse Powell hat die Bitcoin-Börse Kraken 2011 gegründet und agiert als Geschäftsführer. Das Unternehmen hat seinen Sitz in San Francisco, operiert aber hauptsächlich in Europa. Kraken hat mit dem Kauf der kleineren Handelsplattform Coinsetter Anfang 2016 die bis dahin größte Übernahme in der Bitcoin-Sphäre getätigt. Es folgten Cavirtex und CleverCoin sowie der Bitcoin-Dienstleister Glidera im gleichen Jahr. Glidera ermöglicht es Webentwicklern, Bitcoin-Handel in ihre Seiten zu integrieren.
Anfang März 2017 setzte Kraken die Konsolidierung fort und übernahm die Schweizer Handelsplattform Cryptowatch. Der studierte Philosoph Powell hatte im Oktober 2001 Lewt mitgegründet. Das Unternehmen handelte mit virtuellen Waren in Computerspielen. Im Jahr 2011 sprang Powell Mt. Gox nach dem ersten Sicherheitsleck zur Seite und kam so auf die Idee, eine eigene Handelsplattform zu gründen.
Jed McCaleb
Jed McCaleb ist ein Seriengründer. Er erfand 2000 mit eDonkey eines der größten Filesharing-Netze der 2000er-Jahre. Im Juli 2010 startete McCaleb die Bitcoin-Börse Mt. Gox. Im März 2011 verkaufte er Mt. Gox an Karpelès. Ihm fehle es an der Zeit für die Weiterentwicklung der Plattform, sagte er damals. Im gleichen Jahr gründete McCaleb Ripple. Ripple ist Coinmarketcap.com zufolge die nach Marktbewertung viertgrößte Digitalwährung.
Im Sommer 2013 verließ McCaleb Ripple nach Meinungsverschiedenheiten wieder. Später kam es zu einem Rechtsstreit wegen Vertragsverletzungen. Im Juli 2014 gründete der Programmierer Stellar. Das Unternehmen ermöglicht internationale Geldtransfers per Blockchain.
Justyna Laskowska
Justyna Laskowska ist die Marketingverantwortliche der polnischen Bitcon-Handelsplattform BitBay. Bitbay wurde 2014 einen Monat nach dem Bankrott von Mt. Gox gegründet.
Die 1994 geborene Laskowska ist das Aushängeschild der eigenen Angaben zufolge größten Handelsplattform für Digitalwährungen in Europa. Bitbay ist Mitglied der Bitcoin Embassy in Amsterdam und damit ein wichtiger Teil der europäischen Bitcoin-Community. Auf Bitbay kann unter anderem mit Litecoin und Ethereum gehandelt werden.
Perianne M. Boring
Perianne Boring ist die Gründerin und Leiterin des Chamber of Digital Commerce in Washington. Das Chamber of Digital Commerce wurde im Juli 2014 eröffnet, um eine Schnittstelle zwischen Politik und der wachsenden Blockchain-Industrie zu bilden.
Die Interessensvertretung will die Technologie vorantreiben und die Akzeptanz von Blockchain-Anwendungen fördern.
Die in Florida aufgewachsene Boring arbeitete zuvor als Analystin und Moderatorin und betrieb den Blog "Boring Bitcoin Report". Zudem schreibt sie bei "Forbes" die Kolumne "The Beauty of the Blockchain".
Blythe Masters
Die Investmentbankerin Blythe Masters war von 2004 bis 2009 Finanzchefin der Investmentsparte von JPMorgan. Dort verantwortete sie die Einführung der Credit Default Swaps, die in der Hypothekenkrise 2008 eine wichtige Rolle spielten. Später führte die 1969 in England geborene Masters die Sparte Global Commodities und war Mitglied im Vorstand.
Masters erkannte das Potenzial der Blockchain-Technologie und verließ 2014 nach 27 Jahren JPMorgan. Sie stieg als CEO beim Startup Digital Asset Holdings ein. Zu den Geldgebern gehört auch ihr ehemaliger Arbeitgeber. Digital Asset entwickelt Bankysteme auf Basis der Blockchain-Technologie. Seit 2015 ist Masters Beiratsvorsitzende des Chamber of Digital Commerce.
Tyler (l.) und Cameron Winklevoss
Ja, die Winklevoss-Zwillinge von Facebook: Sie hatten Gründer Mark Zuckerberg wegen Ideenklaus verklagt. In einem Vergleich erstritten sie 20 Millionen Dollar und Aktienanteile an dem sozialen Netzwerk im damaligen Wert von 45 Millionen Dollar. Tyler und Cameron Winklevoss haben eigenen Angaben zufolge 2012 das erste Mal von der Digitalwährung gehört und sich an der Bitcoin-Börse Bitinstant beteiligt, die 2013 geschlossen wurde. Ein Jahr später hätten sie bereits 120.000 Bitcoins besessen und schmiedeten Pläne für eine eigene Handelsplattform.
Mit Gemini wollten sie die ersten sein, die eine Bitcoin-Börse in den USA starten, doch Coinbase kam den Zwillingen im Januar 2015 zuvor. Im Oktober desselben Jahres bekamen sie dann doch die erforderliche Genehmigung. Inzwischen expandiert Gemini auch nach Europa. Die Zwillinge wollten zudem einen Bitcoin ETF auflegen, um in die Währung investieren zu können, ohne sie zu besitzen. Bisher scheiterten sie aber an den Aufsichtsbehörden.
Die beiden sollen einem Medienbericht zufolge als erste öffentlich bekannte Investoren Anfang Dezember 2017 zu Bitcoin-Milliardären geworden sein. Demnach sollen sie 2013 rund 11 Millionen Dollar in die Währung investiert haben, die damals 120 Dollar pro Stück kostete. Anfang Dezember betrug der Kurs zeitweise 11.000 Dollar pro Bitcoin.
Blythe Masters
Die Investmentbankerin Blythe Masters war von 2004 bis 2009 Finanzchefin der Investmentsparte von JPMorgan. Dort verantwortete sie die Einführung der Credit Default Swaps, die in der Hypothekenkrise 2008 eine wichtige Rolle spielten. Später führte die 1969 in England geborene Masters die Sparte Global Commodities und war Mitglied im Vorstand.
Masters erkannte das Potenzial der Blockchain-Technologie und verließ 2014 nach 27 Jahren JPMorgan. Sie stieg als CEO beim Startup Digital Asset Holdings ein. Zu den Geldgebern gehört auch ihr ehemaliger Arbeitgeber. Digital Asset entwickelt Bankysteme auf Basis der Blockchain-Technologie. Seit 2015 ist Masters Beiratsvorsitzende des Chamber of Digital Commerce.
Tyler (l.) und Cameron Winklevoss
Ja, die Winklevoss-Zwillinge von Facebook: Sie hatten Gründer Mark Zuckerberg wegen Ideenklaus verklagt. In einem Vergleich erstritten sie 20 Millionen Dollar und Aktienanteile an dem sozialen Netzwerk im damaligen Wert von 45 Millionen Dollar. Tyler und Cameron Winklevoss haben eigenen Angaben zufolge 2012 das erste Mal von der Digitalwährung gehört und sich an der Bitcoin-Börse Bitinstant beteiligt, die 2013 geschlossen wurde. Ein Jahr später hätten sie bereits 120.000 Bitcoins besessen und schmiedeten Pläne für eine eigene Handelsplattform.
Mit Gemini wollten sie die ersten sein, die eine Bitcoin-Börse in den USA starten, doch Coinbase kam den Zwillingen im Januar 2015 zuvor. Im Oktober desselben Jahres bekamen sie dann doch die erforderliche Genehmigung. Inzwischen expandiert Gemini auch nach Europa. Die Zwillinge wollten zudem einen Bitcoin ETF auflegen, um in die Währung investieren zu können, ohne sie zu besitzen. Bisher scheiterten sie aber an den Aufsichtsbehörden.
Die beiden sollen einem Medienbericht zufolge als erste öffentlich bekannte Investoren Anfang Dezember 2017 zu Bitcoin-Milliardären geworden sein. Demnach sollen sie 2013 rund 11 Millionen Dollar in die Währung investiert haben, die damals 120 Dollar pro Stück kostete. Anfang Dezember betrug der Kurs zeitweise 11.000 Dollar pro Bitcoin.
Blythe Masters
Die Investmentbankerin Blythe Masters war von 2004 bis 2009 Finanzchefin der Investmentsparte von JPMorgan. Dort verantwortete sie die Einführung der Credit Default Swaps, die in der Hypothekenkrise 2008 eine wichtige Rolle spielten. Später führte die 1969 in England geborene Masters die Sparte Global Commodities und war Mitglied im Vorstand.
Masters erkannte das Potenzial der Blockchain-Technologie und verließ 2014 nach 27 Jahren JPMorgan. Sie stieg als CEO beim Startup Digital Asset Holdings ein. Zu den Geldgebern gehört auch ihr ehemaliger Arbeitgeber. Digital Asset entwickelt Bankysteme auf Basis der Blockchain-Technologie. Seit 2015 ist Masters Beiratsvorsitzende des Chamber of Digital Commerce.
Bitcoin ist der große Investment-Hype des Jahres 2017 - ungeachtet aller Zweifel an der Kryptowährung, die sich im Jahresverlauf (in Dollar gerechnet) um 1350 Prozent verteuerte. Der Absturz Ende Dezember von 20.000 auf 14.000 Dollar ist da schon eingerechnet. Da weltweit rund 16,8 Millionen virtuelle Münzen zirkulieren, ergab sich Zum Jahreswechsel ein "Marktwert" von 246 Milliarden Dollar. Bis Mitte Februar ist dieser allerdings auf weniger als 190 Milliarden Dollar weiter gesunken. Neben dem Bitcoin gibt es zudem mehr als 1000 Alternativen bei den Krypto-Währungen ...
Für große Furore sorgte Ethereum, dessen Gesicht Vitalik Buterin ist. Das Projekt will mit "smarten Verträgen" noch viel mehr umwälzen als nur die monetäre Wirtschaft. Ihre Währung Ether hat nach einer Hackerattacke 2016 bereits eine harte Spaltung hinter sich gebracht. Die Traditionalisten, die in dem Eingriff mit Regeländerung einen zentralistischen Verrat an der 2014 propagierten Idee "Vertrag ist Vertrag" sehen, setzen auf Ethereum Classic. Die ist mit knapp vier Milliarden Dollar Marktkapitalisierung jedoch weit abgeschlagen gegenüber dem zuletzt etwa 90 Milliarden Milliarden Dollar schweren reformierten Ethereum.
Ex-Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ließ sich 2014 als Berater für Regulierungsfragen von Ripple Labs anheuern. "Das traditionelle Zahlungssystem ist antiquiert, teuer und ineffizient", gab der CSU-Politiker den Geldrevolutionären seinen Segen. Ripple ist nach Ethereum und vor Bitcoin Cash die Nummer drei der digitalen Nebengeldwelten mit etwa 41 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung, versteht sich aber als Ergänzung und nicht als Gegenentwurf zu Bitcoin.
Erst seit August gibt es Bitcoin Cash - das Ergebnis einer harten Spaltung der Bitcoin-Blockchain. Vorangegangen war ein Streit unter Entwicklern und Minern über die Blockgröße. Manche der großen Handelsplattformen lehnen Bitcoin Cash ab, trotzdem kam die Bitcoin-Alternative zeitweise auf 42 Milliarden Dollar Börsenwert. Aktuell liegt die Kapitalisierung bei etwa 23 Milliarden Dollar. Als Ersatz für Bargeld im alltäglichen Zahlungsverkehr taugt jedoch trotz des Namens auch sie nicht.
Litecoin wurde bereits 2011 als Bitcoin-Alternative gegründet. Die Entwickler wollen absichern, dass auch gewöhnliche Computerbesitzer Geld schöpfen können - und dass der Code einfach genug bleibt, um schnelle Transaktionen weltweit zu ermöglichen. "Leichtes" im Gegensatz zu "hartem" Geld - das Interesse der zahlreichen Nutzer hat Vorrang gegenüber der Wertsteigerung für wenige Altcoin-Superreiche. Wirklich durchgesetzt hat sich Litecoin - auch gegenüber mehreren Nachahmern - bisher nicht. Zuletzt flaute der Hype auf einen Wert von weniger als 13 Milliarden Dollar ab.
Erst, als der Bitcoin-Hype in vollem Gang war, kam auch Cardano im Oktober auf den Markt. Die Macher versprechen ein flexibles, den aktuellen Anforderungen anzupassendes System und zeigen sich offen für notwendige staatliche Regulierung. Inzwischen reicht es mit 9,5 Milliarden Dollar für Rang 6 im Ranking der Kryptowährungen laut coinmarketcap.com
Von einer gemeinnützigen Stiftung in Deutschland wird Iota betrieben, immerhin fünf Milliarden Dollar schwer. Der Name trägt das "Internet of Things" in sich, und in Anlehnung an den kleinsten griechischen Buchstaben Iota auch den Vorzug für kleine, gut handelbare Einheiten. Die Währung soll als Recheneinheit für den Datentransfer zwischen vernetzten Maschinen mit Minigebühren erleichtern. Die industrielle Nutzung dieses Konzepts, das mit der Blockchain nach Bitcoin-Art nichts zu tun hat, lockt auch Konzerne wie Bosch oder Fujitsu als Investoren.
NEM stammt aus Japan, der Hochburg der Altcoin-Fans. Das Angebot des "New Economic Movement" wurde erst 2015 gestartet. Die NEM-Macher versprechen den Nutzern, Energie und Kosten zu sparen. Geld wird hier "geerntet", nicht "geschürft". Die Validierungsmethode anstelle der komplexen Bitcoin-Blockchain nennt sich "Eigentrust". NEM belohnt Nutzer, die das Geld zirkulieren lassen, anstatt es zu horten. Die Digitalwährung kommt auf einen Marktwert von 4,5 Milliarden Dollar.
Der Name Dash ist die Kurzform für "digital cash", zielt aber kaum auf die Hauptrolle von Bargeld beim täglichen Einkauf. Früher war die Währung als "Darkcoin" bekannt und mit dem Darknet assoziiert, meist wechseln größere Summen den Besitzer. Hier liegt die Betonung vor allem auf der Anonymität der Nutzer, die größer sein soll als bei anderen Kryptowährungen, die auch immer wieder mit Betrugs- oder anderen Kriminalitätsfällen auf sich aufmerksam machen. Dash ist knapp 5,7 Milliarden Dollar schwer.
Bei Monero wird ebenfalls besonders die Anonymität der Nutzer betont. Jüngster Marktwert: 5,1 Milliarden Dollar. Dies sind nur die größten Kryptowährungen - gemessen am stark schwankenden Börsenwert. Nutzerzahlen lassen sich wegen der Anonymität nicht erheben, Daten über realweltlichen Austausch sind ebenso Mangelware.
Im Februar berichtete Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, sein Land habe erfolgreich den Verkauf der landeseigenen Krypto-Währung Petro gestartet. Schon am ersten Vorverkaufstag kamen demnach mehrere hundert Millionen Dollar in die Kasse. Insgesamt will Venezuela 100 Millionen digitale Münzen à 60 Dollar unter die Käufer bringen. Damit hätte der Petro zum Start eine Marktkapitalisierung von sechs Milliarden Dollar, womit er auf Platz zehn des weltweiten Krypto-Währungs-Rankings Mitte Februar stünde. .
Im Februar berichtete Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, sein Land habe erfolgreich den Verkauf der landeseigenen Krypto-Währung Petro gestartet. Schon am ersten Vorverkaufstag kamen demnach mehrere hundert Millionen Dollar in die Kasse. Insgesamt will Venezuela 100 Millionen digitale Münzen à 60 Dollar unter die Käufer bringen. Damit hätte der Petro zum Start eine Marktkapitalisierung von sechs Milliarden Dollar, womit er auf Platz zehn des weltweiten Krypto-Währungs-Rankings Mitte Februar stünde. .
Foto: FEDERICO PARRA/ AFP