Tech-Konzern zieht an Wirtschafts-Ikone vorbei Amazon mehr wert als Berkshire - und Bezos reicher als Buffett

Überholmanöver: Amazon ist jetzt mehr wert als Berkshire Hathaway - und Jeff Bezos (l.) dadurch reicher als Warren Buffett
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Den US-Einzelhandelsriesen Wal-Mart hat die Online-Einkaufsplattform Amazon gemessen am Börsenwert schon vor Längerem abgehängt. Nun hat das Unternehmen von Gründer Jeff Bezos zumindest vorerst einen weiteren Meilenstein passiert: Amazon ist an der Börse jetzt auch mehr Wert als die US-Wirtschafts-Ikone Berkshire Hathaway .
Durch jüngste Kursgewinne stieg der Marktwert des Online-Konzerns auf zuletzt 360 Milliarden Dollar. Amazon ist damit das fünftteuerste Unternehmen der US-Wirtschaft. Berkshire Hathaway (etwa 355 Milliarden Dollar wert) rutschte ab auf Platz sechs beziehungsweise sieben. Der Beteiligungskonzern von Starinvestor und Multimilliardär Warren Buffett rangelt sich um die beiden Positionen mit Facebook , das sich ebenfalls auf rasantem Wachstumskurs befindet.
Das Überholmanöver Amazons steht sinnbildlich für den Vormarsch der Tech-Industrie in der US- und Welt-Wirtschaft. Berkshire Hathaway gilt als Investmentkonzern der alten Schule mit Beteiligungen in der traditionellen Industrie, im Bankgewerbe sowie an Versicherungen. Ein typischer Vertreter der Old-Economy.
Auch die drei gemessen an der Börsenkapitalisierung wertvollsten Konzerne der US-Wirtschaft sind bereits in der IT-Branche zu Hause: Apple steht nach wie vor an der Spitze mit einem Marktwert von 562 Milliarden Dollar, gefolgt von Google beziehungsweise Alphabet (519 Milliarden) sowie Microsoft (439 Milliarden). Lediglich der Ölmulti Exxon Mobil kann sich mit einer Marktkapitalisierung von 366 Milliarden Dollar noch als Nicht-Tech-Unternehmen in der Spitzengruppe halten, doch der Vorsprung auf die Verfolger Amazon und Facebook schrumpft.
Reichsten-Ranking: Bezos überholt Buffett
Und nicht nur auf Unternehmensebene haben sich die Machtverhältnisse geändert: Durch die positive Kursentwicklung der Amazon-Aktie ist auch dessen Gründer Jeff Bezos noch einmal deutlich reicher geworden. Nach Kalkulation der Experten von "Forbes" zog er mit einem Vermögen von insgesamt 65,3 Milliarden Dollar in der vergangenen Woche an Warren Buffett (64,9 Milliarden Dollar) vorbei und ist nun der drittreichste Mann der Welt.
An der Spitze des Reichsten-Rankings notiert "Forbes" weiterhin Microsoft-Gründer Bill Gates mit einem Vermögen von 77,7 Milliarden Dollar vor dem spanischen Textilunternehmer Amancio Ortega (72,7 Milliarden Dollar). Facebook-Chef Mark Zuckerberg folgt auf Platz fünf mit einem Vermögen von 54 Milliarden Dollar, so "Forbes".
Endgültig abgehängt ist Altmeister Buffett damit allerdings noch nicht unbedingt. Sein Abrutschen ist zum Teil auch dadurch begründet, dass er regelmäßig große Teile seines Vermögens an die Bill + Melinda Gates Stiftung spendet.
Zudem befindet sich das Reichsten-Ranking ohnehin - wie auch die Aktienkurse der Unternehmen - in ständiger Bewegung. Amazon etwa war bei der Börsenkapitalisierung schon im Juli einmal an Berkshire Hathaway vorbeigezogen. Zuckerbergs Facebook war dies ebenfalls bereits im Januar einmal gelungen. In beiden Fällen konnte der Konzern des legendären Investors und Unternehmers Warren Buffett die verlorene Position später wieder zurückerobern.

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