Börsenprofi Markus Zschaber zeigt Ein stetig starkes GE, eine Chance bei Continental - und ein duftiges Investment
Symrise

Vor rund einem Jahr, im Oktober 2015, habe ich den niedersächsischen Duft- und Aromahersteller "Symrise" in diesem Format vorgestellt. Es ist genug Zeit vergangen, um ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Das in Holzminden ansässige Unternehmen ist ein weltweit agierender Produzent von Duft- und Aromastoffen, die Anwendung in der Nahrungsmittel-, Parfümerie- und Kosmetikindustrie finden. Dazu produziert das Unternehmen an 40 Standorten weltweit über 30.000 Produkte, aus meist natürlichen Rohstoffen. Das im MDax gelistete Unternehmen besitzt derzeit einen globalen Marktanteil von rund 12 Prozent und liegt damit auf Platz 4 der Branche.

Markus Zschaber ist Gründer der Vermögens-verwaltung V.M.Z. (www.zschaber.de) und Leiter des Instituts für Kapitalmarkt-Analyse (www.kapitalmarktanalyse.com).Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss hinter diesem Link.
Symrise setzt vor allem auf einen stetigen, organischen Wachstumskurs, der auch immer wieder durch die Übernahme von Mitbewerbern begleitet wird. Solide Bücher runden den positiven Gesamteindruck ab. Durch diese Qualität hat sich Symrise im zurückliegenden Jahr deutlich besser entwickelt als die Vergleichsmaßstäbe Dax und MDax. Nicht nur in der Performance hat die Symrise-Aktie die Nase vorn, sondern auch der niedrigeren Volatilität.
Nemetschek als Profiteur des Immobilienbooms

Nemetschek entwickelt an mehr als 40 Standorten Software für Ingenieure, Architekten und die Bauindustrie, wobei der Schwerpunkt auf maßgeschneiderter Entwicklungssoftware liegt, die das Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken erleichtert. Mit 13 verschiedenen Marken bedient Nemetschek heute rund 2,1 Millionen Anwender in mehr als 142 Absatzländern.
Als unerlässlicher Dienstleister des Baugewerbes konnte Nemetschek so auch überproportional vom globalen "Immobilienboom" profitieren. So konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 seinen Umsatz um 19,5 Prozent auf insgesamt 161,5 Millionen Euro steigern. Das Ebitda wuchs im gleichen Zeitraum sogar um 39,9 Prozent auf 32,6 Millionen Euro. Die starke Unternehmensentwicklung zeigt sich auch im Verlauf des Aktienkurses. Auf Sicht von einem Jahr konnte der Preis der Aktie um sagenhafte 92 Prozent zulegen.
General Electric - darf in einem globalen Portfolio nicht fehlen

Zuletzt konkretisierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft auf 3,1 Prozent im laufenden Jahr. Davon profitiert auch der amerikanische Mischkonzern General Electric. General Electric zählt mit seinen rund 330.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern zu den größten und einflussreichsten Mischkonzernen der Welt.
Seit seiner Gründung setzt das Unternehmen auf ein breites Betätigungsfeld. So bietet General Electric unter anderem Produkte aus den Bereichen "Industrie", "Erneuerbare Energien", "Öl & Gas", "Luftfahrt" und "Gesundheitswesen" an. Der aktuelle Auftragsbestand von über 320 Milliarden US-Dollar verdeutlicht gut die globale Marktstellung des Unternehmens. Mit dem Verkauf großer Teile seiner Finanzdienstleistungssparte konzentriert sich General Electric in Zukunft wieder verstärkt auf seinen Kernbereich "Industrie".
Dieser Schritt erscheint aus strategischer Sicht durchaus sinnvoll, denn es gibt weltweit kaum ein Unternehmen, welches ein so hohes Maß an technologischer Innovation, eine extrem gute Marktpositionierung und eine exzellente Finanzkraft unter einem Dach bündeln kann. Davon profieren nicht zuletzt auch die Aktionäre, welche sich einschließlich Dividende über knapp 25 Prozent Rendite in den letzten 2 Jahren freuen können. Bereits seit 1899 schüttet GE ohne Unterbrechung eine quartalsweise Dividende aus. Eine solche Dividendenkontinuität ist sehr selten. In einem globalen Portfolio darf General Electric auf keinen Fall fehlen.
Geberit - hochwertig nicht nur im Bad

Geberit steht mit seinem Namen wie kein zweites Unternehmen für hochwertige Sanitärprodukte und tritt in Europa als Marktführer auf. Mit 12.000 Mitarbeitern in 35 Produktionswerken, davon 29 in Europa, ist Geberit in allen wichtigen Absatzländern weltweit aktiv. Die Produktpalette umfasst mehr als 80.000 verschiedene Produkte aus den Bereichen Sanitärsysteme, Rohrleitungssysteme und Sanitärkeramik. Geberit deckt so mit seinen Produkten einen uns oftmals verborgenen, aber unerlässlichen Teil unseres Alltags ab.
Im ersten Halbjahr 2016 konnte Geberit nach einer kurzen Schwächephase im Jahr 2015 weiter sehr erfolgreichen wirtschaften. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2016 um 13,2 Prozent auf 1,47 Milliarden CHF, das Ebit legte um 19,9 Prozent auf 390 Millionen CHF zu. Dies wird auch beim Blick auf die Aktie deutlich, die auf 3-Jahressicht rund 97 Prozent im Plus liegt. Zuletzt konnte die Aktie des Unternehmens ebenfalls ein neues Allzeithoch erreichen. Aktionäre werden sicherlich auch weiterhin ihre Freude an diesem Unternehmen haben.
Continental - hat viel Erholungspotential

Negative Nachrichten kamen in dieser Woche vom zweitgrößten deutschen Automobilzulieferer Continental. Nach zweimaliger Erhöhung des Konzernausblicks musste das Unternehmen nun einen Dämpfer hinnehmen. Das Ebit (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) wird 2016 durch ungeplante Aufwendungen um 480 Millionen Euro belastet. Hauptgrund dafür sind Belastungen für Kartellverfahren in Höhe von rund 390 Millionen Euro. In Folge dieser Nachricht rutschte der Kurs zur Börseneröffnung in der Spitze um knapp 4 Prozent ab, pendelte sich im Laufe des Tages aber bei einem Minus von rund 1,5 Prozent ein. Bei solchen Meldungen ist eine schnelle Einordnung der Sachlage notwendig.
Grundsätzlich handelt es sich bei den Kosten um einmalige Aufwendungen. Ein Blick in die Bilanz verrät, dass die Summe in Höhe von 480 Millionen Euro rund 11,5 Prozent des Ebits des Geschäftsjahres 2015 ausmacht. Weitreichendere Folgen sind nicht erkennbar und die Finanzkraft und Profitabilität des Unternehmens lässt einmalige Belastungen in einer solchen Größenordnung durchaus zu. Panikverkäufer werden sich ärgern, denn viel entscheidender für die Entwicklung des Aktienkurses ist das zugrundeliegende Geschäftsmodell und dieses scheint weiterhin sehr profitabel zu laufen. Mittelfristig erachte ich die Wahrscheinlichkeit als hoch, dass sich der Aktienkurs wieder in Richtung der alten Höchststände entwickelt.