Internetradios Vereinbaren Vermarktungs-Allianz

Noch stehen die Webradios am Anfang. Hörer fehlen und technische Schwierigkeiten müssen erst noch überwunden werden. Um sich besser zu vermarkten, haben sich nun sieben Internet-Radiostationen zu einer Allianz zusammengeschlossen.

Köln - "Nur wenige Stationen werden professionell geführt", sagt Stephan Schwenk, Vorstandsvorsitzender der Webcast Media Group AG, die den Sender Daswebradio.de betreibt.

Probleme gebe es derzeit bei der Empfangstechnik, mit den Rechteverwertern wie der Gema und der Messung zur Erhebung zuverlässiger Hörerdaten. Doch bereits in wenigen Jahren seien hohe Hörerzahlen zu erwarten. Derzeit nutzten nach übereinstimmenden Erhebungen rund sieben Prozent der 24 Millionen deutschen Internet-Nutzer ein Webradio-Angebot.

Entscheidend für das künftige Wachstum sind die Bedingungen zum Empfang. Schwenk zufolge werde sich jedoch das Medium ohne flächendeckende Flatrate-Angebote nicht nachhaltig durchsetzen lassen. Derzeit konzentrieren sich die Hörer auf die Bürozeiten, weil dort vorhandenen Internetverbindungen genutzt werden.

Allianz soll Werbekunden anlocken

Damit die Web-Radios die Zeit bis zum Boom überstehen, haben nun sieben Internet-Radiostationen eine "Webradio-Alliance" gegründet. Ziel ist es, auf dem noch jungen Markt besser zusammen zu arbeiten und sich zu einer Vermarktungs-Kombi zu vereinen. "Die Internetradio-Kombi bietet den nationalen Werbekunden eine attraktive Zielgruppe und wir sind künftig auch mit nur einem Ansprechpartner zu erreichen", sagte Schwenk.

Der Allianz gehören neben Daswebradio.de die Sender Chartradio.de, Echtradio.de, Yosei.com, Cyberchannel.de, Internetradio.de und TV1.de an.

Technische Schwierigkeiten sollen behoben werden

Schwenk berichtet derweil von weiteren Schwierigkeiten: Von den theoretisch 1,6 Millionen Hörern gelangten nur die Hälfte wirklich zum Programm, weil es zu schwierig ist, die entsprechenden Programme zu aktivieren.

Schwenk kündigte an, dass das Daswebradio.de in zwei Wochen die technischen Voraussetzungen schaffen werde, dass nach dem Aufrufen der Website das Programm automatisch beginnt.

Einen Ausweg aus der technischen Misere bietet ein PC-unabhängiges Empfangsgerät für Internet-Radiostationen. Mit ihm können auch herkömmliche UKW-Sender empfangen werden. Das Gerät wurde auf der Kölner Messe "RadioDay" vorgestellt.

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