ProSiebenSat.1 Guter Start in die Ehe

Vorstandschef Urs Rohner legte gute Zahlen für die gerade fusionierte Mediengruppe vor. Grund: "Juniorpartner" SAT.1 machte weniger Verluste. Die Börse reagierte positiv.

München - Das Ergebnis vor Steuern sei wegen der geringeren Verluste bei SAT.1 um 56 Prozent auf 74,1 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

Mit der Entwicklung im Kerngeschäft Fernsehen sei man ebenso zufrieden wie mit den Geschäftsfeldern Merchandising und Multimedia, die den Umsatz jeweils um rund 40 Prozent steigerten. «Das neue Unternehmen sieht einem äußerst positiven Abschluss seines ersten Geschäftsjahres entgegen», sagte ProSieben-Chef Urs Rohner.

In 2000 zweistelliges Wachstum beim Gewinn erwartet

Für das Gesamtjahr rechnet die Gruppe nach Bereinigung um die Kosten der im August beschlossenen Verschmelzung beim Gewinn allerdings nur mit einem "knapp zweistelligen Wachstum des Vorsteuer-Ergebnisses".

SAT.1 habe im vergangenen Jahr ein starkes viertes Quartal gehabt, auf Grund dieses Basiseffekts könne das hohe Tempo nicht beibehalten werden, sagte ein Sprecher zur Begründung.

2001 sei dann aber bereits mit ersten Synergien aus der Fusion zu rechnen. In diesem Jahr fallen voraussichtlich Integrationskosten in Höhe von 30 Millionen Euro an. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um acht Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro.

Die ProSiebenSAT.1 Media AG mit rund 3 200 Mitarbeitern ist aus der Fusion von ProSieben und SAT.1 entstanden. Mit einem Marktanteil von 23,9 Prozent bei allen Zuschauern und von 30,7 Prozent bei den für die Werbebranche besonders interessanten 14- bis 49-Jährigen sieht sich die ProSiebenSAT.1-Gruppe als größter deutscher TV-Konzern.

Zu der Senderfamilie gehören neben ProSieben und SAT.1 noch Kabel 1 und der Nachrichtenkanal N24. Größter Anteilseigner ist Medienmogul Leo Kirch.

TV-Werbung weiter gefragt

SAT.1 konnte den Vorsteuer-Verlust in den ersten neun Monaten von 37,7 auf 4,1 Millionen Euro verringern. Der Umsatz wuchs laut Mitteilung um neun Prozent auf 684,8 Millionen Euro.

Im alten ProSieben-Konzern sank das Vorsteuer-Ergebnis wegen der Verschmelzungs-Kosten um vier Prozent auf 81,9 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung der Einmalaufwendungen für die Fusion legte es um 15 Prozent auf knapp 98 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 807 Millionen Euro.

TV-Werbung sei entgegen den Unkenrufen weiter stark gefragt, betonte der Sprecher. So gebe es beispielsweise eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus der Telekommunikation und dem Online-Bereich sowie von Stromversorgern.

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