Web-Auktionen Auctiva bringt Ebay auf die Barrikaden
San Francisco - Ein neuer Online-Dienst des kalifornischen Start-ups Auctiva erlaubt es Internet-Nutzern, ihre Versteigerungs-Angebote auf einer Website zu bündeln. Über den sogenannten Showcase Service können dabei sämtliche Versteigerungsofferten, die bei unterschiedlichen Web-Auktionshäusern angeben sind, gesammelt aufgelistet werden.
Die bei Online-Auktionsforen wie Ebay, Amazon oder Yahoo angebotenen Artikel können mit einem Link versehen werden, der Interessenten direkt zu einer Showcase-Übersichtsseite führt. Web-Verkäufer sollen dadurch leichter mit regelmäßigen Käufern in Kontakt bleiben und einen Überblick über ihre gesamte Angebotspalette geben können.
Ebay sieht Geschäftsbedingungen verletzt
Ebay sieht allerdings durch den Service seine Geschäftsbedingungen verletzt. Der Internet-Auktionspionier verbietet Links auf externe Versteigerungsangebote, auf denen auch Artikel von Konkurrenz-Auktionssites offeriert werden.
Inzwischen hat Ebay daher 127 Versteigerungsofferten gesperrt, die auf Showcase-Seiten verwiesen hatten. "Es liegt in diesen Fällen ein ganz klarer Verstoß gegen unsere User-Policy vor", erklärte Ebay-Sprecher Kevin Pursglove gegenüber dem "Wall Street Journal".
So streng scheinen das die deutschen Kollegen bei Ebay nicht zu sehen. Auf der Auktionssuchmaschine Alleauktionen.de können die Nutzer 37 Autionsplattformen nach Angeboten für ihr gesuchtes Objekt durchforsten. Dabei stehen Versteigerungsofferten von Ebay neben denen von Ricardo.de, Offerto.de oder Amazon.de.
Auctiva sucht nach Alternative
Auctiva versucht derweil sich mit Ebay zu einigen. Das Start-up überlegt, dass die Ebay-Links zu einer gesonderten Showcase-Site führen könnten. Amazon und Yahoo, deren Web-Auktionsangebote wesentlich weniger beliebt sind als Ebay, haben sich bislang nicht gegen den Showcase-Service ausgesprochen.
Nach aktuellen Studien von Nielsen/NetRatings ist Ebay mit 16 Millionen Nutzern mit großem Abstand der populärste Versteigerungsdienst im Internet. Auctiva, in erster Linie Softwareentwickler, zählt Eigenangaben zufolge mittlerweile 12.000 Nutzer für seine kostenlose Auktions-Sammelplattform.
Silvia Kling