Dresdner Bank Baut Investmentbank um

Nach der Übernahme von Wasserstein Perella will das Unternehmen seinen Investmentbereich umbauen. Experten wundern sich, dass Mitarbeiter nicht vom Vorstand Leonhard Fischer informiert wurden.

Frankfurt am Main - Das interne Memorandum, aus dem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am Donnerstag berichtete, war vom Leiter des Bereichs Investmentbanking, Tim Shacklock, verschickt worden.

Das Management Comitee für den Bereich Investmentbanking wird danach um vier Mitarbeiter der im September für 1,37 Milliarden Dollar erworbenen US-Investmentbank Wasserstein Perella auf jetzt zwölf Mitglieder erweitert.

Chef ist Tim Shacklock, der schon lange als Kandidat für einen Vorstandsposten bei der Dresdner Bank gilt.

Eine Abteilung eingespart

Laut FAZ arbeitet die Investmentbank künftig unter dem Namen Dresdner Kleinwort Wasserstein. Ihre beiden Abteilungen Global Markets und Global Finance werden zu einer Abteilung namens Global Debt zusammengefasst. Die werde knapp 2000 Mitarbeiter haben.

Durch die Zusammenlegung solle die Betreuung der großen Firmenkunden durch die Bank verbessert werden. Das bisher unabhängige Auftreten von Global Markets und Global Finance habe zu Reibungsverlusten geführt.

Neben Global Debt werde die Dresdner Kleinwort Wasserstein noch aus den Abteilungen Investmentbanking und Global Equities bestehen.

Ist die Dresdner international wettbewerbsfähig?

Die Kurse von Investmentbanken und Instituten mit einem starkem Engagement im Investment-Banking waren zuletzt stark gefallen. Zu den Verlierern zählte auch die Dresdner Bank.

Das für das Investmentbanking zuständige Vorstandsmitglied Leonhard Fischer hatte vor wenigen Tagen den Abschwung als "zyklisch" bezeichnet.

Fischer hatte in einem Interview erklärt, dass die Zusammenführung von Dresdner Kleinwort Benson und Wasserstein Perella in der künftigen Division Dresdner Kleinwort Wasserstein bis Ende des ersten Quartals 2001 abgeschlossen sein solle.

Nennenswerte Abwanderungen von Wasserstein-Leuten, die mit versprochenen Sonderzahlungen von 190 Millionen Dollar zum Bleiben bewegt werden sollen, habe es bisher nicht gegeben.

Die erwarteten Ertragssynergien aus der Übernahme hatte Fischer auf mindestens 100 Millionen Dollar pro Jahr geschätzt. Experten glauben nach wie vor nicht, dass die Dresdner im Investment-Banking die nötige Größe erreicht hat.

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