Börse heute Dax trotzt der Nasdaq und dem Euro
Frankfurt am Main - Der Dax hat 0,01 Prozent schwächer auf 6747 Punkten geschlossen. Die Wachstumswerte im Nemax-50 verloren 0,96 Prozent auf 4579 Zähler. Der M-Dax beendete den Handel 0,17 Prozent schwächer bei 4844 Punkten.
Die New Yorker Börsen notierten leichter. Zum Handelsschluss in Frankfurt lag die Nasdaq mit 4,05 Prozent im Minus bei 3098 Punkten. Der Dow Jones verlor 0,22 Prozent auf 10.303 Zähler.
Technologiewerte präsentierten sich schwach
Infineon musste seine Gewinne wieder abgeben und verlor 3,14 Prozent auf 47,75 Euro. Auch die Konzern-Mutter Siemens notierte leichter. Die Titel gaben um 0,45 Prozent auf 141,95 Euro ab. Epcos sackte um 0,62 Prozent auf 87,55 Euro ab.
Die Papiere der Softwareschmiede SAP schlossen den Handel 0,88 Prozent leichter auf 225 Euro.
Deutsche Telekom deutlich im Plus
Das Schwergewicht Deutsche Telekom verzeichnete einen Gewinn von 2,06 Prozent auf 42,20 Euro und behauptete sich damit in der Dax-Spitze. Händler führten dies auf die vorzeitig beendete UMTS-Auktion in Italien zurück. Dies mache einen Einstieg in den italienischen Markt für Telekommunikations-Unternehmen finanziell günstiger, lautete die Begründung.
Die Papiere von Karstadt Quelle führten bis zum Nachmittag die Gewinnerliste im Dax an, gaben aber bis zum Abend einen großen Teil der Gewinne wieder ab. Die Schlussnotiz lag bei etwa 38,66 Euro und damit knapp drei Prozent höher als am Vortag.
Versorgerpapiere in der Pluszone
Mit RWE und E.ON lagen erneut Versorgeraktien in der Pluszone: Händler nannten unter anderem den Konzentrationsprozess in der Branche als Begründung für den Kursanstieg. Zudem scheine der Strompreisverfall zu einem Halt gekommen zu sein.
Der Essener RWE-Konzern habe mit der Übernahme von Thames Water zudem bereits einen großen Schritt in der strategischen Neuausrichtung vollzogen, hieß es in einem Handelssaal. RWE verteuerten sich um 2,69 Prozent auf 46,20 Euro. E.ON-Papiere verteuerten sich um 1,65 Prozent auf 60,44 Euro.
Die Aktien von Fresenius Medical Care haben im Tagesverlauf deutliche Verluste eingesteckt. Zum Börsenschluss stieg das Papier um 0,16 Prozent auf 95,60 Euro. Wenn die Gesamtmarktsituation fester sei, würden in der Regel Pharmawerte vernachlässigt, erläuterte Händler Frank Albrecht von M.M. Warburg.
Bankentitel uneinheitlich
Die Titel der HypoVereinsbank haben nach Vorlage der Neun-Monats-Zahlen im Handelsverlauf ins Plus gedreht. Die Titel schlossen mit 63,50 Euro um 0,47 Prozent fester.
Die Titel der Commerzbank gehörten zu den Verlieren im Dax. Die Aktie verzeichnete Abschläge von 1,53 Prozent auf 32,25 Euro an.
Die Papiere der anderen Großbanken verzeichneten hingegen leichte Zuwächse. Deutsche Bank legten um 0,15 Prozent auf 92,96 Euro zu. Dresdner Bank verzeichneten ein Plus von 0,76 Prozent auf 46,15 Euro.
Der Neue Markt fällt im Sog der Nasdaq
Die Wachstumswerte am Neuen Markt haben den Handel am Donnerstag leichter beendet. "Wir hängen am Tropf der Nasdaq", kommentierte ein Händler der West LB die Abwärtstendenz der deutschen Wachstumswerte.
Börsianer sagten, die US-Börse habe den gestrigen Kursrutsch noch nicht verdaut und knabbere noch an den enttäuschenden Umsatzahlen des Telekom-Ausrüsters Nortel.
Anders als in New York gehe es aber am Neuen Markt in kleinen Schritten nach unten, sagte der Düsseldorfer Händler. Die Handelsumsätze seien auch wegen des bevorstehenden Wochenendes sehr dünn. "Wir haben momentan die vertrackte Situation, keine Käufer mehr zu finden", sagte der Experte.
H5B5 mit Kurssprung
H5B5 Media gewann über 60 Prozent auf 16,47 Euro und setzte sich damit an die Spitze der Gewinner am Neuen Markt. Der Film- und Fernsehproduzent hatte mitgeteilt, dass sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres das Ergebnis nach Steuern von einem Verlust von 0,6 Millionen Mark in der Vorjahresperiode auf einen Gewinn von 1,9 Millionen Mark gesteigert hat.
Von dem allgemeinen Aufschwung der europäischen Telekom-Werte profitierten die Papiere von Mobilcom. Die Aktie schloss um 8,54 Prozent höher bei 79,45 Euro. Der französische Telekomkonzern France Telecom ist zu 28,5 Prozent an Mobilcom beteiligt. Die Franzosen hatten über ihre italienische Tochter Wind eine der UMTS-Lizenzen erhalten.
Euro-Referenzkurs unter 83 Cent
Der Euro setzte seine Rekord-Talfahrt fort. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs mit 0,8252 (0,8307) Dollar so niedrig fest wie noch nie. Der Dollar kostete damit 2,3701 (2,3544) Mark.
Der Rentenmarkt tendierte fester. Der Bund-Future zehnjähriger Staatsanleihen stieg um 0,1 Prozent auf 105,40 Punkte. Der Rentenindex REX verharrte bei 110,13 Zählern. Die Deutsche Bundesbank stellte die Umlaufrendite bei 5,27 Prozent fest (Mittwoch: 5,24 Prozent).