Telekom Kabelnetz-Verkauf
Berlin - Über den Verkauf von Beteiligungen am Breitband-Kabelnetz der Deutschen Telekom haben nach Angaben von Konzernvorstand Gerd Tenzer erste Gespräche begonnen. Tenzer sagte am Freitag in Berlin, es gebe eine erhebliche Zahl Interessenten, die sich beteiligen wollten. Zur Zeit würden deshalb Gespräche geführt, in Kürze würden Verhandlungen aufgenommen. Er wolle nicht spekulieren, über welche Preise verhandelt werde. Die Investmentbank NM Rothschild & Sons werde die Telekom bei der Auswahl von Investoren unterstützen und Ansprechpartner für in- und ausländische Interessenten sein.
Einzelheiten über den Verkaufsprozeß würden derzeit festgelegt, teilte die Telekom mit. Der Bereich Breitbandkabel soll nach einem Beschluß der Telekom zum 1. Januar in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert werden. Bei den Verhandlungen lasse sich die Telekom nicht unter Druck setzen, sagte Tenzer. Der Zuschnitt künftiger regionaler Kabelgesellschaften und ihre Anzahl hänge auch von den Investoren ab. Denkbar seien vielleicht acht oder zehn in Deutschland. Die Gesellschaften müßten aber ausgewogen sein. Investoren dürften sich nicht nur einzelne "Rosinen herauspicken".
Zugleich teilte die Telekom mit, sie baue das Berliner Kabelnetz aus. Damit stünden im Verlauf des Jahres 1999 rund 600.000 Haushalten mindestens 70 Fernsehkanäle und weitere Multimedia-Dienste zur Verfügung. Für diese Investitionen in Berlin werde die Telekom einen Zuschlag erheben, sagte Tenzer. Der Zuschlag solle für Verbraucher aber auf keinen Fall höher als fünf Mark ausfallen.