London Stock Exchange
Börse lehnt Statutenänderung ab
Die Londoner Börse will unabhängig bleiben. Die Aktionäre haben eine Änderung der Statuten abgelehnt und damit den Übernahmeversuch der schwedischen OM Gruppen praktisch aussichtslos werden lassen.
London - Eine außerordentliche Gesellschafterversammlung wies am Donnerstag einen Antrag ab, die Obergrenze für die Beteiligung eines einzelnen Aktionärs von 4,9 Prozent des Gesellschaftskapitals aufzuheben. Für diesen Antrag stimmten 46,7 Prozent der Eigner, die knappe Mehrheit stimmte dagegen.
Dies bedeutet auf Grund der Statuten der London Stock Exchange (LSE), dass OM Gruppen beim Versuch der Übernahme von mindestens 75 Prozent der Aktionäre unterstützt werden muss. Wäre die Beteiligungs-Obergrenze gefallen, so hätte eine Unterstützung durch mehr als 50 Prozent des Kapitals ausgereicht.
OM Gruppen hat bislang erst ein Prozent der LSE erworben
OM Gruppen, die unter anderem die Stockholmer Börse betreibt, hat bisher ein Prozent der Aktien erwerben können. In Londoner Börsenkreisen wurde es für praktisch ausgeschlossen gehalten, dass das schwedische Unternehmen bis zum Ablauf der Übernahmefrist am 10. November noch die Unterstützung von weiteren 74 Prozent der Gesellschafter erringen könnte.
OM hatte Anfang dieses Monats das Übernahmeangebot nachgebessert, das vor allem unter einem Verfall des OM-Aktienkurses gelitten hatte und auf 808 Millionen Pfund (2,6 Milliarden Mark) gefallen war. Inzwischen bietet OM 1,06 Milliarden Pfund (3,4 Milliarden Mark) - und zwar nicht nur in OM-Aktien, sondern auch als Bargeld.
LSE-Vorstand stemmt sich gegen einen Verkauf
"Das Abstimmungsergebnis stützt die Auffassung des Vorstands, dass die Londoner Börse nicht zum Verkauf steht", sagte LSE-Chef Don Cruickshank am Donnerstag.
Der Übernahmeversuch durch OM hatte wesentlich dazu beigetragen, die geplante Fusion der Londoner Börse mit der Deutschen Börse in Frankfurt scheitern zu lassen. Jacob Hakanson von OM Gruppen sagte hingegen: "Das Rennen ist noch nicht vorbei."