Goldman Sachs
Bankchef Paulson setzt auf internes Wachstum
Für Henry M. Paulson, den Chef der US-Investmentbank, ist Europa der "wichtigste Schauplatz" für das Wachstum seines Hauses. Vom Großfusionsfieber der Branche will er sich nicht anstecken lassen.
Hamburg - "Bis heute hat uns keine dieser Fusionen derart überzeugt, dass wir unsere Strategie in Frage stellen mussten", sagte Paulson im Interview mit dem Hamburger manager magazin.
Zuletzt hatten die Zusammenschlüsse von J. P. Morgan und Chase Manhattan sowie Credit Suisse und Donaldson, Lufkin & Jenrette für Aufsehen gesorgt.
Paulson betonte weiter, dass Goldman Sachs "kein diversifiziertes Finanzkonglomerat" werden wolle. Die Bank werde sich weiterhin auf die Geschäftsfelder Fusionen und Übernahmen, Corporate Finance, Wertpapiergeschäft sowie Vermögensverwaltung konzentrieren und dabei auf internes Wachstum setzen. Europa sei dabei "der wichtigste Schauplatz".
In Deutschland, wo Goldman Sachs seit 1990 mit einer Niederlassung vertreten ist, entwickle sich das Geschäft besser als erwartet. "Wenn Sie mich vor zehn Jahren gefragt hätten", so Paulson, "ob wir 1999 oder 2000 in Deutschland mehr Fusionen abwickeln würden als jede deutsche Bank, hätte ich wahrscheinlich geantwortet: niemals."