Gaudia.com Stellt Insolvenzantrag
Hamburg - Die Auslese unter den Internetunternehmen schreitet voran. Getroffen hat es nun die Firma Gaudia.com.
Das Unternehmen hat für seine zweite Finanzierungsrunde keinen Investor mehr finden können. "Verhandlungen mit den großen Veranstaltern sind zu keinem Abschluss gekommen", sagt Christoph Zeinecker, Geschäftsführer von Gaudia.com gegenüber manager magazin online. Es habe sich einfach keiner getraut, auf den Zug aufzuspringen.
Gaudia.com hat ein internetbasiertes Ticketingsystem entwickelt, mit dem es gegen die Firmen wie die in Deutschland führenden Ticketsystemanbieter Start Amadeus und Computer Ticket Service (CTS) konkurrierte. CTS ist gleichzeitig neben der Deutschen Entertainment einer der größten Veranstalter in Deutschland. Ein Umschwenken auf das System von Gaudia.com ist deshalb eher unwahrscheinlich.
Gaudia.com konnte bundesweit rund 200 klein- bis mittelgroße Veranstalter für seinen Dienst gewinnen. Die großen Veranstaltungsorte wie beispielsweise die Kieler Ostseehalle fehlten allerdings. "Man braucht die großen Hallen, um am Markt bestehen zu können", sagt Andreas Müller vom Online-Ticketverkäufer Wannago.com.
Dass die großen Orte fehlten, hat schließlich die Investoren davon abgehalten, in das Unternehmen zu investieren. Bisherige Venture Capitalists sind 3i und Earlybird. Am Dienstag musste Gaudia.com schließlich ein Insolvenzverfahren beantragen.
"Wir befinden uns weiterhin in Gesprächen", sagt Zeinecker. Zuletzt habe Gaudia.com noch mit einem amerikanischen Unternehmen Verhandlungen geführt. Trotzdem sei bislang noch kein Ergebnis erzielt worden. Zeinecker: "Momentan ist die allgemeine Stimmung am Markt einfach schlecht."
ak