Das elekronische Publizieren wird nach Ansicht von Experten schon bald zweites Standbein für Verlage. In zehn Jahren soll es bereits zehn Prozent aller Bücher auch in elektronischer Form geben. Verlagen droht die Gefahr, diese Entwicklung zu verschlafen.
Frankfurt/Main - Neue, hoch auflösende Lesegeräte, die Schutz vor Raubkopien böten, würden bereits entwickelt, sagt Hans Kreutzfeld vom Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf der Frankfurter Buchmesse. Die Verlage müssten sich rasch auf die neue Technik einstellen, wenn sie die Entwicklung nicht verschlafen wollten.
Nach ersten Schätzungen soll es in zehn Jahren bereits zehn Prozent aller Bücher auch in elektronischer Form geben. Diese werden die gedruckten Bücher zwar nicht verdrängen - so die Meinung von Experten - sondern ergänzen.
Großes Potenzial bei Fachpublikationen
Ein enormes Potenzial biete sich hierbei besonders für Fachverlage und Fachzeitschriften, meint Arnoud de Kemp, AKEP-Sprecher. Sie könnten über das Internet wissenschaftliche Aufsätze schnell weltweit publizieren.
Um in der Flut von Informationen im Internet relevante Artikel auffindbar zu machen, hat ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftsverlagen eine Art digitalen Qualitätsstandard entwickelt, mit dem bereits mehr als zwei Millionen wissenschaftliche Zeitschriftenaufsätze gekennzeichnet seien.
Urheberrechteschutz noch problematisch
Ein großes Problem ist nach Darstellung von Wolfgang Scheuren, Leiter einer AKEP-Arbeitsgruppe für den Schutz von Inhalten, der fehlende technische Urheberrechtsschutz im Internet. Um der "Inhaltspiraterie" im Netz zu begegnen, arbeitet die AKEP-Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Verlagen an "verlässlichen Spielregeln" für den Schutz geistigen Eigentums im Internet.