Allianz Analysten begrüßen Übernahme von Nicholas-Applegate
Der Kauf des US-Vermögensverwalters durch die Deutschen wurde von den Aktienexperten positiv gewertet. Die Übernahme passe strategisch gut zum Konzept des Versicherers, hieß es.
Frankfurt/Main - "Nicholas-Applegate setzt vor allem auf Aktienfonds, während Pimco die Bond-Seite abdeckt. Das passt!", sagte Analystin Julia Münchschwander vom Bankhaus Metzler. Den Vermögensverwalter Pimco hatte die Allianz im vergangenen Jahr übernommen.
Der Kauf von Nicholas-Applegate sei recht teuer, wenn man die maximal möglichen Zusatzzahlungen berücksichtigen würde. "Das sehen wir aber nicht als allzu schwerwiegend. Denn es ist ja sehr innovativ, einen Teil des Kaufpreises an der Performance des Unternehmens auszurichten", sagte Münchschwander. Zudem müsse sich die Allianz diesbezüglich keine zu großen Sorgen machen - die Kriegskasse sei gut gefüllt.
Konrad Becker von der Privatbank Merck Finck & Co meinte: "Strategisch ist die Übernahme sinnvoll, gewinnsteigernd ist sie aber erst auf längere Sicht." Den Kaufpreis bezeichnete er als "fair".
Der Analyst rechnet nicht damit, dass die Allianz den maximal möglichen Übernahmepreis von rund fünf Milliarden Mark zahlen muss. Der werde nur fällig, wenn Nicholas-Applegate in den kommenden fünf Jahren das durchschnittliche Ertragswachstum um 25 Prozent steigern könne. Becker geht davon aus, dass das Wachstum niedriger ausfallen werde "und damit auch der Preis, den die Allianz zahlen muss".
Das Bankhaus Metzler wird nach eigenen Angaben seine "Halten"-Empfehlung für die Allianz-Aktien nicht ändern. Ein Kursziel hat das Geldinstitut nicht gesetzt. Auch die Privatbank Merck Finck & Co wird ihre Einstufung der Allianz als "Market Performer" nicht verändern.