General Motors/ Ford Nachbesserungen im großen Stil
Sao Caetano do Sul/Dearborn - Nachdem General Motors in Brasilien rund 1,3 Millionen Fahrzeuge wegen möglicher Mängel an den Sicherheitsgurten zurückrief, bat nun Ford die Besitzer von mehr als 351.000 Fahrzeugen des Typs Focus in die Werkstätten.
Bei Ford handle es sich allein um Modelle, die für den nordamerikanischen Markt produziert wurden, erklärte ein Sprecher des US-Autobauers.
Sicherheitsmängel beim Opel Corsa
Bei General Motors ist dagegen auch der europäische Markt betroffen: Der stellvertretende Brasilien-Chef, Pinheiro Neto, erklärte, das alle in Brasilien produzierten Corsas zurückgerufen würden. Dazu gehörten auch nach Deutschland und Italien exportierte Wagen.
Hintergrund der Rückrufaktion ist eine Serie von 25 Unfällen, bei denen sich die Halterung von Sicherheitsgurten am Autositz gelöst haben sollen. Die Sicherheitsgurte sollen kostenlos untersucht werden.
Nach Angaben des General Motors-Produktionschefs in Brasilien, Carlos Biechler, sind bei der Produktion der Corsas in Europa zwischen 1993 und 1999 die gleichen Komponenten verwendet worden wie in Brasilien. Ein Rückruf der in Europa hergestellten Fahrzeuge sei daher nicht auszuschließen.
Verbraucherschützer hatten General Motors vorgeworfen, die Autos zu spät zurück gerufen zu haben. Bei zwei Unfällen im April und Juli 1999 waren Menschen ums Leben gekommen.
Zunehmend geringere Fertigungstiefe
Ford begründete seine Rückrufaktion unter anderem mit möglichen Problemen bei Muttern am Hinterrad und bei der Geschwindigkeitskontrolle. Zwar gebe es keine Berichte über Unfälle auf Grund fehlerhafter Teile. Dennoch wurden die Besitzer von 351.102 Focus aus dem Jahr 2000 aufgefordert, die Werkstätten aufzusuchen.
Nach Angaben des ADAC-Technikexperten Helmut Schmaler nimmt die Zahl der Rückrufaktionen bei den Autoherstellern zu. "Die Gründe sind vielfältig. Die Hersteller stehen unter Druck, weil die Autos immer besser, die Kosten immer niedriger und die Modellzyklen immer kürzer werden müssen". Auch die sich ständig verringernde Fertigungstiefe bei den Autoherstellern sei ein Grund. Während früher nur 20 bis 30 Prozent eines Autos von Zulieferern kamen, beträgt der Anteil der Lieferanten an manchen Autotypen schon 70 bis 80 Prozent.