Doping "Schwerer Schlag für den deutschen Sport"
Ringer Alexander Leipold soll die Goldmedaille von Sydney aberkannt werden. Seine Proben in Sydney waren positiv.
Lausanne - Sowohl die A- als auch die B-Probe habe bei Leipold deutlich überhöhte Werte von Nandrolon-Metaboliten aufgewiesen. Die teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) teilte am Montag mit.
Die Medizinische Kommission des IOC empfahl der Exekutive, den 31-jährigen Deutschen nachträglich zu disqualifizieren. Es gilt als sicher, dass das höchste IOC-Gremium dem Vorschlag folgt. Über eine Sperre muss der Internationale Ringer-Verband entscheiden.
"Das ist ein schwerer Schlag für den deutschen Sport und insbesondere für den Ringer-Sport", sagte der deutsche IOC-Vizepräsident Thomas Bach.
Leipold versicherte bei der Anhörung vor der IOC-Kommission, keine Medikamente zu sich genommen zu haben: "Ich verstehe nicht, was passiert ist. Keiner kennt sich mit Nandrolon aus", sagte der Schifferstädter. Nandrolon sei etwas, was ein Ringer nicht nehmen würde. "Ich ringe nicht mit Kraft, sondern mit Technik."
Nandrolon zählt zur Gruppe der anabolen Steroide und wird vor allem verwendet, um einen Kraftzuwachs zu erreichen. Die Proben waren nach Leipolds Finalsieg am 30. September gegen den Amerikaner Brandon Slay in der Klasse bis 76 kg genommen worden.
Leipold ist der erste deutsche Olympiasieger, der bei Spielen überführt wurde. Die Zahl der deutschen Goldmedaillen in Sydney würde sich bei einer Verurteilung auf 13 vermindern.