Ihre Talfahrt an der Börse macht der Telekom zu schaffen. Das geplante Geschäft mit Voicestream könnte scheitern, sollte die T-Aktie weiter fallen. Ungeachtet dessen machen sich die Amerikaner fein für den Zusammenschluss.
Washington/Hamburg - Der US-Mobilfunkanbieter meisterte die erste regulative Hürde für die Übernahme des Konkurrenten Powertel. Die Zeit für die wettbewerbsrechtliche Prüfung des Geschäfts endete ohne Intervention des Justizministeriums. Die Übernahme von Powertel für etwa sechs Milliarden Dollar muss noch von der US-Wettbewerbsbehörde FCC (Federal Communications Commission) genehmigt werden.
Telekom-Chef Ron Sommer hatte im Juli die Voicestream-Übernahme bekannt gegeben. Als Preis waren 50,7 Milliarden Dollar genannt worden. Die Pläne sehen eine Bezahlung in T-Aktien und in bar vor.
Sommer will mit dem Deal endlich in den US-Markt einsteigen. Doch die Transaktion könnte durch den starken Kursverfall der T-Aktie noch gefährdet werden.
Voicestream hat sich in der Übernahmevereinbarung eine Option für einen Rückzieher gesichert.
Nach Angaben eines Telekom-Sprechers sieht eine Klausel vor, dass aus den unmittelbar auf den Transaktionsabschluss folgenden 15 Tagen sieben Handelstage an der Frankfurter Börse nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden. Sollte der Durchschnittskurs der T-Aktie an diesen sieben Tagen unter 33 Euro liegen, könnten die Voicestream-Aktionäre aus der Vereinbarung mit der Telekom aussteigen oder neue Konditionen verhandeln.
Der Telekom-Kurs fiel in den vergangenen Tagen in Richtung der 33-Euro-Marke und schwankte zuletzt zwischen 35 und 36 Euro. Bei der Bekanntgabe des Geschäfts im Juli wurde die Aktie bei über 60 Euro notiert, im März kostete das Wertpapier mehr als 100 Euro.
Noch kann Telekom-Boss Sommer aber gelassen bleiben. Die Transaktion wird voraussichtlich erst in einem halben Jahr stattfinden. Dann sollen auch die letzten politischen Zweifel verschwunden sein. Die Gesetzesvorlage des demokratischen Senators Ernest Hollings, mit der das Voicestream-Geschäft behindert werden könnte, hat kaum Chancen auf Erfolg.