MLP Untersuchungen wegen Insiderhandels
Frankfurt am Main - Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel (BAWe) untersucht Unregelmäßigkeiten bei Marschollek, Lautenschläger und Partner (MLP). Es besteht der Verdacht des Insiderhandels.
Wie eine BAWe-Sprecherin sagte, hat sich der Spread zwischen Stamm- und Vorzugsaktien von MLP in der vergangenen Woche bei merklich zunehmenden Umsätzen deutlich angenähert. Am vergangenen Wochenende hatte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben, die Vorzugsaktien abzuschaffen.
Außergewöhnliche Kursveränderungen bei den Stammaktien
Im Vorfeld hätten die MLP-Stämme, die sonst rund 20 Prozent unter dem Kursniveau der Vorzüge lagen, stark zugelegt.
Wie es weiter hieß, werden derzeit die börsenrelevanten Daten wie Umsätze und Kursverläufe geprüft. In einem zweiten Schritt werde ermittelt, wer bei MLP Primärinsider gewesen sei. Gleichzeitig werde auch die Orderlage zum betreffenden Zeitpunkt bei verschiedenen Banken geprüft.
MLP weist die Vorwürfe zurück
Die Untersuchungen werden nach Einschätzung des Unternehmens im Sande verlaufen. "Da wird nichts rauskommen. Wir sind überzeugt, dass bei uns nicht gehandelt wurde", sagte eine MLP-Sprecherin. Das Thema Umstrukturierung und Vereinheitlichung der Aktiengattung sei bei MLP sehr vertraulich behandelt worden.
Im Unternehmen hätten lediglich fünf Personen davon gewusst. Zudem seien noch fünf Mitarbeiter der Investmentbank Foxpitt Kelton eingeweiht gewesen, die die Bewertung der MLP-Einzelgesellschaften vorgenommen hätten.
Wahrscheinlich seien die starken Käufe der Stammaktie im Vorfeld der Ad-hoc-Mitteilung von anderen Investmentbanken gekommen, die in diese Richtung spekuliert hätten. Ein Hinweis darauf könne die eine Woche zuvor versandte Einladung zu einem DVFA-Analysten-Meeting gewesen sein.
Darin sei jedoch lediglich von einem "Company Update" die Rede gewesen. Zudem habe der Vorstandsvorsitzende Bernhard Termühlen in der Vergangenheit mehrmals eine Zusammenlegung von Stamm- und Vorzugsaktien als vorstellbar bezeichnet, so die Sprecherin weiter.