Boo.com Comback für den Modeshop
New York - Der Onlinehändler Fashionmall - selbst auf Mode, Accecoires, Schuhe, Kosmetik und Lifestyle-Produkte spezialisiert - läßt den Pleitegänger Boo.com wieder auferstehen.
Schwerpunkt der neuen Boo.com-Website sollen vor allem Foren sein, in denen die Nutzer Modetrends und Stile diskutieren, entwickeln und verbreiten könnten, sagt Boo.com-Präsidentin Catherine Buggeln. Eine Umfrage habe ergeben, dass vor allem der Austausch von Meinungen ein wichtiges Element auf der Boo.com-Seite war.
Neben den Foren stellt die Website ausgesuchte Modeartikel vor. Links führen auf E-Commerce-Sites, wo die Produkte verkauft werden. Auch die virtuelle Einkaufsberaterin Miss Boo soll den Planungen zufolge wieder auferstehen.
Schwierigkeiten begannen schon vor dem Start
Das ursprüngliche Unternehmen war bereits nach nur sechs Monaten nach seiner Gründung Pleite gegangen und hatte damit die gesamte Internetbranche in Aufruhr versetzt.
Die Probleme des Unternehmens hatten bereits früh begonnen. Aufgrund technischer Schwierigkeiten musste der Start um fünf Monate auf November 1999 verschoben werden.
Bei Beginn war die Frühjahrs- und Sommerware nicht mehr aktuell und musste zu Discount-Preisen abgegeben werden. Darüber hinaus hatten viele Kunden Probleme, Zugang zu der Portalseite zu bekommen, oder kamen mit Miss Boo nicht zurecht.
Zum Fiasko trug aber vor allem der gleichzeitige Start in 15 Ländern ohne ein funktionierendes Standbein bei. Ein 80 Mitarbeiter starkes Call-Center schraubte die Kosten zusätzlich in die Höhe. Schließlich meldete Boo.com seinen Konkurs an.
Fashionmall will mit Boo.com Europa erobern
Dass sich der Name des Pleitegängers negativ auf Fashionmall.com auswirken könne, scheinen die Betreiber nicht zu glauben. Das Unternehmen exsisitiert bereits seit sechs Jahren. Außerhalb der USA ist es jedoch nur wenig bekannt.
Mit Boo.com will es dieses Manko beseitigen. Das Unternehmen soll ein starkes Standbein in Europa werden. Unter Boo.com soll der Vertrieb als Handelsmarke durch Partnerschaften mit Desigern, Herstellern und Fachgeschäften neu aufgebaut werden.
Internet-Modehändler von wenig Erfolg gekrönt
Bisher sind die Web-Modehändler in Europa allerdings wenig erfolgreich. Neben der Boo.com-Pleite meldete auch der schwedische Web-Händler Dressmart.com Probleme. Als Retter in der Not trat der Stockholmer Kleiderverkäufer New Wave Group auf, der damit den Weg ins Netz finden wollte. Doch die Bedingungen für die Rettung sind betächtlich: Sämtliche Tochtergesellschaften von Dressmarat.com sollen Konkurs anmelden, sodass das Unternehmen nur noch in abgespeckter Version im Netz zu ist.
Wenig Erfolg verbuchte auch die Handelskette C&A mit ihrem Textilverkauf übers Netz. Sie hat sich inzwischen aus dem Internet-Geschäft zurückgezogen.