Ölpreis Steigt weiter nach EU-Entscheidung
Die Entscheidung der EU-Länder, ihre strategischen Reserven vorerst nicht anzuzapfen, lässt den Ölpreis schon den zweiten Tag wieder steigen.
Brüssel/New York - Die EU-Finanzminister hatten sich am Freitag gegen ein Anzapfen ihrer strategischen Reserven nach dem Vorbild der USA ausgesprochen. Zuvor hatte das Kartell der ölexportierenden Länder Opec scharfe Warnungen losgelassen. Die Opec werde ihre Fördermengen drosseln, wenn die EU gemeinsam an die Reserven gehe.
Bei der EU kamen die Warnungen offenbar an. Nun soll erst mit den Opec-Ländern geredet werden. Die Öffnung der Reserven bleibe dann immer noch eine Option.
Für die internationalen Ölmärkte rücken nun wieder die geschrumpften Reserven in den USA in den Blickpunkt. Experten erwarten, dass die niedrigen Reserven das Wirtschaftswachstum in den USA dämpfen könnten.
Der Preis für Opec-Öl, lieferbar im November, kletterte im nachbörslichen Handel in New York um weitere 1,8 Prozent oder 56 Cents auf 31,40 Dollar je Barrel. Nach der Entscheidung vom Freitag hatte sich das Öl schon einmal um fast den gleichen Betrag verteuert.
Eine EU-weite Initiative, die Reserven auf den Markt zu werfen, hätte den Ölpreis dagegen deutlich drücken können. Opec-Öl wurde um 16 Prozent billiger, nachdem US-Präsident Bill Clinton angekündigt hatte, das Land werde in diesem Monat rund 30 Millionen Barrel aus den Reserven auf den Markt bringen.