Euro Brite finanzierte Dänen-"Nein"
Der britische Millionär Paul Sykes kann den Euro nicht leiden. Deshalb finanzierte er das dänische "Nein" mit 500.000 Pfund. Londons Außenminister Robin Cook zeigt sich ganz und gar nicht "amused".
London - Der den Konservativen nahe stehende Geschäftsmann Sykes sagte dem "Sunday Telegraph", er habe etwa 150 Großanzeigen in dänischen Zeitungen platziert. Insgesamt will er die dänische "Nein"-Kampagen mit bis zu 500.000 Pfund (rund 1,6 Millionen Mark) unterstützt haben.
Einem Bericht der "Sunday Times" zufolge will Sykes, der als einer der führenden britischen Euro-Gegner gilt, nun den britischen Konservativen eine Spende von bis zu 20 Millionen Pfund geben. "Ich bin bereit, alles zu tun, um der britischen Bevölkerung eine Chance zur Abstimmung über den Euro zu geben", sagte Sykes.
Cook: "Manipulation" der Dänen
Außenminister Robin Cook (Labour) verurteilte die Zahlungen Sykes an dänische Euro-Gegner als "Manipulation". Er erklärte am Sonntag: "Die dänische Bevölkerung wird entsetzt darüber sein. Sie hat sich immer gegen Einmischung von außen gewehrt."
Cook warnte die Konservativen davor, das Spendenangebot des Millionärs anzunehmen. Die britische Bevölkerung halte nichts von "Scheckbuch-Demokratie." Außerdem trete Sykes für ein totales "Nein" zum Euro-Beitritt ein, was ja nicht die Position der Konservativen sei, führte Cook aus.
Sykes, der vom Bergarbeitersohn zu einem der reichsten Männer Großbritanniens aufstieg, ist unter anderem im Altmetall- und Immobiliengeschäft tätig. Er will den Berichten zufolge in dieser Woche auf dem Parteitag der Konservativen in Bournemouth mit führenden Vertretern der Tories zusammentreffen.