Börse Privatanleger fürchten den Oktober
Frankfurt am Main - Der Oktober ist berüchtigt als Monat der Kursstürze. Auch jetzt blickt eine erhebliche Zahl von Privatanlegern skeptisch auf den kommenden Monat.
Wie eine Telefonumfrage bei 807 privaten Wertpapierbesitzern ergab, rechnen 30 Prozent von ihnen mit einem Börsencrash. 54 Prozent erwarten keine neuerliche Talfahrt der Börsenkurse.
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Der Oktober hat seinen schlechten Namen nicht verdient
Experten zweifeln daran, ob der "Crashmonat" richtig eingeschätzt wird. "Der Oktober hat seinen schlechten Ruf an der Börse eigentlich nicht verdient." Das sagt Wilhelm Pastre' vom Essener Institut für Kapitalmarktanalyse.
Zwar seien Oktober und September mit Abstand die volatilsten Börsenmonate, so Pastre' mit Blick auf die Jahre von 1960 bis 1999. Der eigentliche "Crashmonat" sei aber ganz klar der September.
Die höchsten Verluste gibt es im September
Der September sei der einzige Monat, in dem Anleger von 1960 bis 1999 Verluste erlitten, der Oktober habe dagegen unter dem Strich sogar leicht positiv abgeschnitten. Auch von der reinen Anzahl her überwögen die schlechten September-Monate in den vergangenen 40 Jahren, im Oktober war die Zahl etwa ausgeglichen.
Trotzdem gebe es keinen Grund zur Sorglosigkeit, so Pastre'. Denn September und Oktober seien extrem stürmisch, wobei im September der Gegenwind überwiege, im Oktober häufig auch starker Rückenwind die Kurse antreibe.
Weiter sagte Pastre', 90 Prozent der Kursgewinne der Dax-Werte häuften sich von November bis März an. Die Zeit von April bis August sei für den Dax unter dem Strich fast ein Null-Summenspiel, der September negativ, und der Oktober dann wieder ganz leicht positiv bei großen Schwankungsrisiken.
Trotz gedämpfter Stimmung: Anleger wollen noch aufstocken
In der Telefonumfrage wurden vom Institut Forsa 2087 erwachsene Bundesbürger im Auftrag der Financial Times Deutschland befragt. Es stellte sich heraus, dass 807 von ihnen, das sind 39 Prozent, über Wertpapiere in irgendeiner Form verfügen.
Die meisten von ihnen wollen ihre Wertpapierbestände bis zum Jahresende unverändert lassen. Jeder vierte will bis dahin sein Depot aufstocken, drei Prozent wollen Papiere verkaufen.
Der Bundesverband Deutscher Banken berichtete am Donnerstag, 22 Prozent der Deutschen besäßen inzwischen Aktien. Die Zahl der Aktieninhaber sei von elf Millionen im vergangenen Jahr auf 13 Millionen gestiegen, wie eine Umfrage des Mannheimer ipos-Instituts ergeben habe.
Die Möglichkeit, das Kursrisiko durch Kauf von Fondsanteilen zu mindern, erfreut sich den Angaben zufolge wachsender Beliebtheit. Heute habe schon jeder vierte Deutsche Anteile an Aktienfonds, hieß es.