HypoVereinsbank
Fusion mit Bank Austria nimmt wichtige Hürde
Die geplante Fusion mit der Bank Austria zur drittgrößten europäischen Bank hat eine entscheidende Hürde genommen. Die Austria-Aktionäre könnten allerdings noch Einspruch einlegen. Und auch die EU hat noch ein Wörtchen mitzureden.
Wien/München - Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Aktionäre der Bank Austria am Mittwochabend in Wien mit großer Mehrheit für den Zusammenschluss. Die Transaktion soll demnach bis
zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Aktien der Bank Austria
werden im Verhältnis eins zu eins gegen HypoVereinsbank-Aktien
getauscht.
Die Aktionäre könnten es sich allerdings noch anders überlegen. Bis November haben sie die Möglichkeit, Einspruch gegen den
Zusammenschluss einzulegen, erklärte eine
HypoVereinsbank-Sprecherin. Und auch die Genehmigung der EU-Kartellbehörde steht noch aus. Der Entscheid wird bis spätestens Ende des Jahres erwartet. Immerhin hat die österreichische
Übernahmekommission die Fusion bereits gebilligt.
Protagonisten sind überschwenglich
Wie bei Fusionen aller Art üblich, üben sich die Protagonisten im Vorfeld in überschwenglichem Optimismus. "Wir haben den idealen Partner gefunden", schwärmte Bank-Austria-Vorstandschef
Gerhard Randa. Durch den Zusammenschluss mit der HypoVereinsbank habe sein Institut
die "optimalen Voraussetzungen geschaffen, um unsere führende
Stellung in unseren Kernmärkten weiter kräftig auszubauen."
HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem
Votum der Aktionäre und sprach von einem "großen Vertrauensbeweis".
Integration soll in zwei Schritten ablaufen
In beiden Banken werden jetzt Integrationsteams die Arbeit
aufnehmen, damit die Konzerne reibungslos zusammenwachsen könnten,
erklärte die Bank Austria. Die Integration solle in zwei Schritten
erfolgen: Bis Mitte kommenden Jahres sollten die Niederlassungen
beider Unternehmen in den Finanzzentren Westeuropas, Asiens, der
Tschechischen Republik und Ungarns fusionieren. Alle anderen
Bereiche sollten bis zum ersten Quartal 2003 zusammenwachsen.
Mit der Fusion entsteht die drittgrößte Bank Europas mit einer
Bilanzsumme von rund 1,27 Billionen Mark (rund 667 Milliarden Euro),
65.000 Beschäftigten und rund 2000 Filialen. Zusammen verfügen
beide Institute nach eigenen Angaben über das größte Bankennetz in
Mittel- und Osteuropa.