Content Syndication Wird ein neues Milliardengeschäft
Berlin - Wie kommt der "content" auf die Website? Inhalteanbieter gibt es viele, Medienkonzerne, Nachrichtenagenturen, Spezialanbieter. Der eine hat dies, der andere das und immer fehlt etwas, um die Träume vom perfekten Internet-Auftritt zu erfüllen.
Hier tritt der Content-Syndicator auf den Plan. In den USA haben sich unabhängige Content Syndciator bereits etabliert. In Europa gibt es bisher nur einige wenige, kleinere, nationale Anbieter.
US-Markt wird von iSyndicate und Screaming Media dominiert
Der US-Markt wird zur Zeit von zwei Plattformen dominiert: iSyndicate und Screaming Media haben jeweils einen Marktanteil von ca. 40 Prozent.
Zur europaweiten Weiterverwertung von Medieninhalten haben die Bertelsmann AG und iSyndication jetzt ein Joint Venture verabredet. Ziel des neuen Unternehmens ist es, in Europa die globalen Medieninhalte von Bertelsmann über das Netz von iSyndicate zu mehr als 1100 unabhängigen Inhalteanbietern zu verbreiten.
Bekannt wurde das Syndikat einst als die Verkaufsorganisation eines Zusammenschlusses von Unternehmen - und so funktioniert das Content Syndication auch im Multimediazeitalter: Inhalte werden gebündelt, weiter verwertet, indem sie dem Kunden in Form, Inhalt und technischer Anpassung wunschgemäß zugeliefert werden.
Dabei ist der Content Syndicator neben seiner rechtlichen Funktion als Vertragspartner auch die technische Schnittstelle zwischen den Produzenten und Abnehmern der digitalen Inhalte. Für Inhalteanbieter ergibt sich ein zusätzliches Erlösfeld und für den Syndicator ein neuer Markt. Experten rechnen für Europa in vier Jahren einen Milliardenumsatz.
Jetzt wird klar, wieso Bertelsmann einen "Chief Creative Officer" braucht
Nun wird verständlich, warum Bertelsmann mit Rolf Schmidt-Holtz zum 1. Juli einen "Chief Creative Officer" (CCO) im Vorstand bestellte. Der Fernsehjournalist, "Stern"-Herausgeber und zuletzt Vorstandschef der größten europäischen Fernseh- und Radio-Holding CLT-UFA hat diesen Deal eingefädelt und abgeschlossen, um die bei mehr als 600 Bertelsmann-Firmen lagernden Schätze zu heben und als "content" gezielt zu vermarkten.