Der Luxusgüter-Konzern hat sein Aktienpaket am französischen Mischkonzern Vivendi für 2,3 Milliarden Mark verkauft. Die Schweizer brauchen Geld, um den Kauf der Luxusuhrengruppe LMH von Mannesmann abzuschließen.
Zug - Die Gruppe hielt 17,5 Millionen Vivendi-Aktien, teilte Richemont mit. Nach Angaben eines Sprechers wurde der Verkauf über ein Finanzunternehmen abgewickelt.
Die Aktien werden offenbar im Markt gestreut und gehen nicht an einen Großinvestor. Richemont habe die
Vivendi-Aktien vor zwölf Monaten als Anlage gekauft, die bei Bedarf schnelle Liquidität versprach.
Richemont brauche das Geld unter anderem, um den Kauf der Luxusuhrengruppe LMH von Mannesmann im Juli abzuschließen, sagte der Sprecher. Der Kaufpreis betrug rund 3,5 Milliarden Mark.
Zu LMH (Les Manufactures Horlogeres), das 1994 mit dem Erwerb des Autotechnik-Herstellers VDO zu Mannesmann gekommen war, gehören die drei Luxusuhren-Unternehmen Jaeger-LeCoultre, IWC (beide Schweiz) und Lange & Söhne (Glashütte).
Die Richemont-Gruppe werde wegen des Verkaufs der Vivendi-Aktien im Halbjahresergebnis (30. September) einen außerordentlichen Gewinn von 530 Millionen Euro ausweisen, sagte der Sprecher.
Zu dem südafrikanisch kontrollierten Konzern gehören bereits die Luxusuhrenhersteller Cartier, Piaget, Baume & Mercier und Cacheron Constantin. Die Gruppe hatte ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr (31. März) um 26,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn kletterte um 37,6 Prozent auf 357,8 Millionen Euro.