Deutsche Telekom T-Online profitiert von I-D Media-Übernahme
Frankfurt am Main - Presseberichte über einen Einstieg der Telekom-Tochter T-Online bei der Multimedia-Agentur I-D Media haben die Aktienkurse aller drei Unternehmen beflügelt. Nach wochenlangem Abwärtstrend schloss die T-Online-Aktie am Montag mehr als sechs Prozent im Plus. Die T-Aktie stieg um 3,70 Prozent.
Übernahme von I-D Media geplant
Für den deutlichen Kursanstieg sei vor allem ein Zeitungsbericht am Wochenende verantwortlich gewesen, sagte ein Düsseldorfer Händler. Die "Welt am Sonntag" hatte berichtet, dass T-Online den 50,02-prozentigen Anteil des Firmengründers und Vorstandschefs Bernd Kolb an I-D Media übernehmen wolle. Zudem solle Kolb in den Vorstand von T-Online rücken, schrieb die Zeitung.
Neben dieser Spekulation hätten die Aktien nach den schweren Verlusten der vergangenen Wochen einigen Nachholbedarf gehabt, fügte der Händler hinzu. Bei 27,50 bis 28 Euro sei aber eine Widerstandszone, die den Aufwärtstrend erst einmal stoppen sollte. Der Abwärtstrend sei aber weiterhin intakt.
Ein Analyst der Landesbank Baden-Württemberg ist ebenfalls reserviert gegenüber T-Online. Die Aktien seien auch nach der Kurskorrektur noch hoch bewertet. Im Vergleich zu anderen international aufgestellten Internet-Providern weise das Unternehmen im E-Commerce ein relativ geringes Wachstum auf.
Um diese Sparte zu verstärken, würde eine Beteiligung an I-D Media Sinn machen. Dies sei aber nur ein kleines Puzzelteil bei der Neuausrichtung des Unternehmens, fügte der Experte hinzu. Zum paneuropäischen Internetkonzern wäre der Weg aber noch weit. Der Analyst bleibt mittelfristig bei seiner "Halten"-Einstufung für T-Online.
Technische Gegenreaktion bei der T-Aktie
Der Kursanstieg bei der Deutschen Telekom sei zudem auf eine technische Gegenreaktion zurückzuführen, sagte ein Analyst in Frankfurt.
Auch André Buse, Analyst der Hamburgischen Landesbank, bewertete den starken Kursanstieg des Bonner Konzerns als charttechnische Reaktion auf die Verluste der vergangenen Woche. Zudem zeige sich auch das europäische Marktumfeld positiv.