Frankfurts Börsenchef Werner Seifert drängt weiter auf eine Fusion mit den Engländern. Noch diese Woche soll zusammen mit den Börsen in New York, Mailand und Madrid ein Übernahmeangebot vorgelegt werden.
London - Die Deutsche Börse, die Nasdaq, die Borsa di Milano und die Bolsa de Madrid werden möglicherweise noch in dieser Woche ein freundliches Übernahmegebot für die London Stock Exchange (LSE) abgeben.
Wie die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Montag unter Berufung auf in die Verhandlungen involvierte Kreise schreibt, ist ein Rückzug einer oder mehrere Parteien von dem Vorhaben allerdings immer noch denkbar. Dies könnte
dann die Übernahme zum Scheitern bringen, da die Deutsche Börse die Übernahme alleine nicht angehen werde.
Insgesamt allerdings seien die vier beteiligen Börsen nach mehrtägigen Verhandlungen durchaus optimistisch, dass sich ein freundliches Gebot für die LSE lohnen würde, heißt es weiter.
LSE lehnt OM-Angebot weiterhin ab
Die LSE hat unterdessen für den 19. Oktober 2000 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Dort solle entschieden werden, ob das Limit von 4,9 Prozent der Anteile pro Aktionär gestrichen wird.
LSE-Chef Don Cruickshank wies bei dieser Gelegenheit das Übernahmeangebot der schwedischen OM Gruppen erneut als ungenügend zurück, weil dadurch die LSE-Aktionäre ihren Einfluß auf die Londoner Börse verlören. Außerdem werde die LSE durch OM unterbewertet.