Deutsche Post
50 Millionen Mark für Kartellstrafe einkalkuliert
Wenn die Gelbe Aktie frisch an der Börse notiert, droht dem Unternehmen noch eine saftige Kartellstrafe aus Brüssel. 50 Millionen Mark hat die Post dafür schon einkalkuliert, beruhigt Postchef Zumwinkel.
Berlin - Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, stellen die bei der EU-Kommission
anhängigen Verfahren um die Monopolstellung der Post beim
Briefversand keine Gefahr für den Börsengang am 6. November dar.
Zwei der Verfahren drehen sich darum, dass die Post Defizite in
der Fracht aus Monopol-Einahmen beim Brief ausgeglichen hat. Nach
Ansicht von Zumwinkel muss die Kommission den Defizitausgleich,
selbst wenn sie ihn als Beihilfe behandelt, als
Restrukturierungsbeihilfe genehmigen.
Die höchste bisherige Forderung
in einem EU-Beihilfeverfahren von 445 Millionen Mark musste Air France
zahlen. "In Relation zu zwei bis drei Milliarden Mark Jahresgewinn wäre das
kein Risiko für den Börsengang", sagte Zumwinkel in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Bei dem Wettbewerbsverfahren werde unter anderem festgestellt,
ob das Briefporto in einem vernünftigen Verhältnis zur Leistung der
Post stehe. Auch in dieser Angelegenheit rechnet Zumwinkel nicht mit
Sanktionen. Trotzdem seien für Risiken aus dem Verfahren 50 Millionen Mark
zurückgestellt worden.