Opec Dollar und Witterung bewegen nun den Preis
Wien - Der kaum nachgegebende Ölpreis gibt Analysten Recht, die durch die beschlossene Erhöhung der Fördermenge um täglich 800.000 Barrel keine Entspannung auf dem Rohölmarkt erwarteten.
Experten wiesen darauf hin, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) bereits bisher täglich etwa 700.000 Barrel mehr gefördert habe als offiziell vereinbart. Die beschlossene Erhöhung diene daher nur als nachträgliche Legitimierung der Fördermenge. Die Ölfirmen reagierten verhalten.
Ein Sprecher der Esso begrüßte in Hamburg die Entscheidung der Erdöl exportierenden Länder. "Die Fördererhöhung ist ein Schritt in die richtige Richtung". Wie sich der Preis für Heizöl oder Benzin weiter entwickele, müsse jedoch erst abgewartet werden.
Die Entwicklung des Dollars spielt eine wichtige Rolle
Die Fördermenge werde erst am 1. Oktober um 800.000 Barrel am Tag angehoben. Außerdem spiele die Entwicklung des Dollars dabei eine Rolle; sie könnte einen Preisverfall kompensieren.
Nicht für ein Absinken der Preise spreche die derzeitige Heizöl-Nachfrage, die nach Esso-Angaben gerade erst begonnen hat. Die Lager der Haushalte seien größtenteils leer.
Auch die Firma Shell wollte keine eindeutige Prognose abgeben. So kurz nach der Opec-Entscheidung sei "noch keine Einschätzung möglich, ob die Summe für eine Preissenkung ausreichen wird", hieß es.
Entscheidend für den Preis ist die Witterung
Ein Sprecher der DEA erklärte, er erwarte keine deutliche Veränderung auf dem Öl- und Benzinmarkt. "Aus unserer Sicht wird das Preisniveau erst einmal so bleiben", hieß es. Es sei zudem unter Fachleuten umstritten, ob die Erhöhung der Fördermenge ausreiche, um zu einem spürbaren Preisnachlass zu führen.
Die Preisentwicklung beim Heizöl hänge außerdem noch von der Witterung ab. Die Opec beschloss in Wien zudem, am 12. November erneut zusammenzukommen, um die Lage auf dem Ölmarkt erneut zu erörtern. Die Tagung ging am Montag zu Ende.