Heidelberger Druck Aufnahme in den Dax angepeilt
Bernhard Schreier, Chef des Druckmaschinen-Herstellers, gibt ein ehrgeiziges Ziel vor: Der Konzern soll im Dax notiert werden. Für die nötige Kursfantasie ist ein erweiterter Streubesitz geplant.
Heidelberg - Heidelberger Druckmaschinen will mit einer Verdoppelung ihrer Aktien im Streubesitz mehr Fantasie in den Börsenkurs bringen. Das Unternehmen führe derzeit entsprechende Gespräche mit seinen Großaktionären, teilte Vorstandsvorsitzender Bernhard Schreier mit.
Gegenwärtig sind nur 16 Prozent der Heidelberg-Aktien im Streubesitz. Größter Aktionär ist der Essener RWE-Konzern, der 56 Prozent der Anteile hält.
Mit der Erhöhung des free float solle die Aktie für eine "breiter gestreute Aktionärsstruktur noch interessanter" werden, sagte Schreier. Ziel des Unternehmens ist die Aufnahme in den Dax. Die Aktionäre stimmten der im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Dividendenzahlung von 1,70 Euro je Aktie zu.
Forcieren will das erfolgsgewohnte Unternehmen seine neuen Geschäftsfelder Digitaldruck und Zeitungsdruck. Im Schwarz-Weiß-Digitaldruck wolle Heidelberg innerhalb von fünf Jahren 20 Prozent Marktanteil erreichen. Bei Maschinen für den digitalen Farbdruck lautet die Zielmarke 30 Prozent.
Im Geschäftsjahr 1999/2000 habe die Digitalsparte mit einem Umsatz von 659 Millionen Euro die Erwartungen um 25 Prozent übertroffen. Im Zeitungsdruck wolle Heidelberg "in fünf Jahren zu den drei größten Anbietern" zählen.
Die Heidelberger hatten auf der Düsseldorfer Printmesse Drupa im Mai ihre erste Zeitungsdruckmaschine vorgestellt.
Die Drupa hatte dem Konzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 (31. März) ein Rekordwachstum der Neuaufträge von 69,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro eingebracht. Wegen des teuren Messeauftritts sank der Gewinn aber um 41,7 Prozent auf 21 Millionen Mark.
Im Gesamtjahr soll der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr (251 Millionen Euro) um acht bis zehn Prozent steigen. Der Umsatz soll von 4,6 Milliarden auf fünf Milliarden Euro klettern.