Die US-Bank will in Japan und Europa stärker werden. Dazu kauft sie den Finanzdienstleister Associates First Capital - für 31 Milliarden Dollar. Zunächst gewinnen die Anleger: Das Associates-Papier legt 40 Prozent zu.
New York - Durch die Übernahme solle das internationale Geschäft gestärkt werden, teilte die Citigroup in New York mit. Das allerdings in einer ungewöhnlichen Art und Weise: Während europäische Banken in das Investmentgeschäft drängen, kauft sich Citigroup in das Geschäft mit den Privatkunden ein.
Ein Analyst befürwortet diesen Schritt, da in diesem Segment die Gewinne stabil und die Kunden sehr loyal sind. In den USA wird Citigroup durch die Akquisition der grösste Immobilienfinanzierer und die Nummer zwei im Kreditkartengeschäft.
"Wir sind besonders erfreut über die starke Präsenz von
Associates in Japan, wo sie der fünftgrößte
Verbraucher-Finanzkonzern sind, und in Europa, wo sie über
700.000 Kunden haben", sagte Citigroup-Chef Sanford Weill.
50 Prozent Prämie für die Aktionäre
Die Übernahme durch Aktientausch solle bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Pro Associates-Aktie bietet Citigroup 0,7334 eigene Aktien - das entspricht einem Aufpreis von 50 Prozent auf den Schlusskurs der Associates-Aktie gestern.
An der New Wall Street verlor die Aktie der Citigroup nach der Ankündigung rund drei Prozent auf knapp 56 Dollar. Associates stiegen um mehr als vierzig Prozent auf 39 Dollar und näherten sich damit dem rechnerischen Wert des Angebots von über 42 Dollar an.
Durch den Zukauf, der noch nicht von den Associates-Aktionären und den Aufsichtsbehörden genehmigt ist, soll das operative Citigroup-Ergebnis im ersten Jahr um zehn Cent pro Aktie steigen.
Citigroup ist ein weltweit tätiger Finanzkonzern, der
Privat- und Firmenkunden Bank-, Versicherungs- und
Investmentdienstleistungen anbietet. Associates mit Sitz in
Dallas (Texas) vergibt Kredite an Verbraucher und Unternehmen und ist außerdem aktiv im Leasing-Geschäft.