Nach der Rückrufaktion des vergangenen Monats muß sich der Reifenhersteller jetzt vor den US-Gerichten verantworten. Bridgestone/Firestone soll 800 Kundenbeschwerden aushändigen, fordert ein Bundesrichter.
Rio Grande City - Außerdem soll der Konzern angeben, wie hoch er versichert ist. Die Anordnungen erfolgen im Rahmen des ersten
Prozesses in den USA gegen Bridgestone/Firestone auf Basis der strengen amerikanischen Produkthaftungsbestimmungen. Er folgt der groß angelegten Rückrufaktion vom vergangenen
Monat.
Ein Geschwisterpaar hatte gegen den Konzern Klage eingereicht, da dessen
Mutter und Stiefvater bei einem Autounfall umkamen, der nach Meinung der
Kläger durch den Defekt eines Reifens von Bridgestone/Firestone verursacht
wurde.
Der Rechtsanwalt des Geschwisterpaares gab an, er habe bereits 1100
Kundenbeschwerden eingesehen, hatte den Konzern jedoch in diesem Kontext
beschuldigt, weitere 800 Dokumente dieser Art zurückzuhalten. Anwälte des
Konzerns hatten das Ersuchen auf Herausgabe der Kundenbeschwerden mit dem
Hinweis abgelehnt, es handele sich um eine "unsinnige, belastende Suche nach
einzelnen Dokumenten". Zudem seien viele Kundenbeschwerden nicht
nachweisbar.
Am Freitag hatte die Clinton-Regierung eine Warnung
ausgesprochen, dass Reifen der Marke Bridgestone/Firestone sich während der
Fahrt auflösen könnten.