DaimlerChrysler Hilfe für Mitsubishi
Das deutsch-amerikanische Unternehmen soll Mitsubishi aus der Krise führen. Vermutlich wird der neue Chef des japanischen Autobauers aus den Reihen des Partners kommen.
Tokio - Nach dem Skandal über die jahrelange Vertuschung von Fahrzeugmängeln hat Mitsubishi offenbar die Hilfe von DaimlerChrysler angefordert. Die Stuttgarter sollen einen neuen Unternehmenschef nach Japan schicken.
Ein Top-Manager des deutsch-amerikanischen Autoherstellers solle den bisherigen Boss von Mitsubishi Motors, Katsuhiko Kawasoe, ablösen, meldet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo ohne Angaben von Quellen.
Bei Mitsubishi wurden seit 1977 Kundenbeschwerden über Mängel an den Fahrzeugen verheimlicht. Das Verkehrsministerium hat außerdem Disziplinarmaßnahmen gegen den Konzern ergriffen. Mit dem Rücktritt des Firmenchefs wird für Mitte dieses Monats gerechnet.
Mitsubishi wies die Angaben über einen beschlossenen Rücktritt von Kawasoe zurück. "Der Bericht beruht auf Spekulationen", sagte ein Sprecher in Tokio. "Unser Unternehmen zieht noch immer in Betracht, dass Kawasoe bleibt." Kyodo berichtete, das Unternehmen habe sich zu dem Appell an DaimlerChrysler entschlossen, nachdem andere Unternehmenschefs der Mitsubishi-Gruppe ihr Veto gegen die Ernennung von Vize-Präsident Takashi Sonobe eingelegt hätten.
Ernennung eines Kontrollgremiums
In der Zukunft will sich Mitsubishi Motors außerdem von Außenstehenden bei der Verbesserung interner Kontrollen beraten lassen. Hierzu wurde eine Kommission gebildet.Die fünf oder sechs Mitglieder stammen unter anderem aus der Autobranche und sollen sich einmal im Monat treffen, um Mitsubishi bei der Verbesserung von Kontrollen zu beraten.
Daneben sei eine Stelle eingerichtet worden, bei der Meinungen und Beschwerden von Mitarbeitern des Mutterkonzerns und anderer anschlossener Unternehmen gesammelt werden sollen, hieß es.