ProSieben Ergebnisplus vor Fusions-Abstimmung
München - ProSieben sieht sich bestens gerüstet für die Fusion mit Sat1 zum größten deutschen TV-Konzern. Im ersten Halbjahr legte das Ergebnis vor Steuern um 15 Prozent auf 110,6 Millionen Euro zu.
"Nach dem Rekordergebnis 1999 verzeichnen wir weiterhin eine außerordentlich positive Geschäftsentwicklung", sagte ProSieben-Chef Urs Rohner am Montag in München. Die Ausgangsbasis für den Zusammenschluss sei hervorragend.
Fusions-Entscheidung wird am Dienstag erwartet
Die ProSieben-Aktionäre sollen an diesem Dienstag (22. August) über die Fusion entscheiden.
Nach der außerordentlichen Hauptversammlung solle die neue ProSiebenSAT.1 Media bereits im Oktober in das Handelsregister eingetragen werden, erklärte Rohner. Der Zusammenschluss erfolgt dann rückwirkend zum 1. Januar 2000.
Der ProSieben-Aktienkurs erklomm in Erwartung der Synergien aus der Fusion in den vergangenen Monaten bereits neue Höchststände.
Rohner rechnet mit Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro im Jahr. Am Montag legte der ProSieben-Kurs am Vormittag um nochmals knapp zwei Prozent auf zwischenzeitlich 169 Euro zu.
Mit der Familie ihrer Sender um ProSieben und Sat1 will sich die Kirch-Gruppe vor allem noch stärker gegen die RTL-Gruppe von Bertelsmann positionieren.
Hohe Wachstumsraten bei ProSieben
Der Umsatz des ProSieben-Konzerns mit seinen Sendern ProSieben, Kabel 1 und N24 kletterte in den ersten sechs Monaten um fünf Prozent auf 569,8 Millionen Euro. Das Ergebnis wurde allerdings durch den geplanten Einstieg der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH beim Nachrichtenkanal N24 positiv beeinflusst.
Die Erlöse in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags aus dem geplanten Verkauf von 25,1 Prozent der Anteile seien zeitanteilig in den Halbjahresabschluss eingeflossen, hieß es. Das DVFA-Ergebnis je Aktie lag unter anderem wegen einer gestiegenen Steuerlast nahezu unverändert bei 1,42 Euro.
Auf Wachstumskurs ist ProSieben auch im Kerngeschäft. Die Fernsehumsätze stiegen im ersten Halbjahr um vier Prozent auf 543,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis wuchs um elf Prozent auf 113,9 Millionen Euro.
Der Umsatz beim Sender ProSieben sank allerdings leicht auf 419,8 Millionen Euro. Zuletzt habe die Entwicklung aber deutlich nach oben gezeigt, hieß es. Die Planwerte für das Gesamtjahr würden voraussichtlich erheblich übertroffen.
Überproportional zulegen konnte ProSieben bei Multimedia und Merchandising. Die Multimedia-Umsätze stiegen um 53 Prozent auf gut zehn Millionen Euro. Das operative Minus lag bei 4,1 Millionen Euro. Das Geschäft mit Merchandising-Artikeln stieg um 51 Prozent auf 15,4 Millionen Euro.