Dresdner Bank
Anleger klagen gegen Steuerspar-Anleihen
Das Institut hat "synthetische Anleihen" einer dauerhaft wertlosen Firma aus der Steueroase Jersey verkauft. Nun ziehen Anleger, die mit diesem Vehikel Steuern sparen wollten, vor Gericht.
Frankfurt - Zahlreiche Investoren haben beim Landgericht
Frankfurt am 19. August Klage gegen die Dresdner Bank und den Konkurrenten Credit Suisse First Boston
eingereicht. Die beiden Großbanken waren Konsortialführerinnen bei der
Emission hochverzinslicher "synthetischer" Anleihen.
Das Emissionsvolumen betrug insgesamt 375 Millionen Mark.
In der Mehrzahl seien Privatanleger durch das Derivat geschädigt worden. Nach Ansicht der Kläger verstoßen die gewählten Konstruktionen
unter anderem gegen das deutsche Strafgesetzbuch.
Herausgegeben wurden die Anleihen durch von vorn herein vermögenslose Zweckgesellschaften mit Sitz
in Jersey gehandelt, teilt die auf Anlagegeschäfte spezialisierte Kanzlei Rotter-Rechtsanwälte, die ihren Sitz im noblen Münchner Vorort Grünwald hat, mit.
Die Anleger seien davon ausgegangen,
dass ihre Forderungen gegenüber den Emittentinnen wenigstens durch
Staatsanleihen gesichert werden.
Tatsächlich hätten solche Sicherheiten aber nicht bestanden. Insbesondere
sei der Erlös aus den Emissionen sofort an andere Gesellschaften weiter
geleitet worden, so dass die andauernde Vermögenslosigkeit der Emittentinnen
garantiert gewesen sei.