Der Elektronikkonzern Sharp schwächelt schon länger, wird wohl den zweiten Rekordverlust in Folge ausweisen. Jetzt steigt der südkoreanische Wettbewerber Samsung bei den Japanern ein.
Sharp gilt als Flachbild-TV-Pionier. Doch die Preise verfallen, die TV-Sparte kriselt. Die Wettbewerber in Japan haben bereits 2011 ihre Bildschirmproduktion in eine staatlich geführte Firma ausgelagert.
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Tokio - Samsung greift dem schwächelnden japanischen Elektronikkonzern Sharp unter die Arme. Die Südkoreaner steigen mit gut 3 Prozent ein, teilte Sharp mit. Der Verkauf des Anteils bringt Sharp knapp 10,4 Milliarden Yen (rund 85 Millionen Euro) ein.
Zuvor hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg von dem anstehenden Deal berichtet.
Sharp rechnet für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr mit dem zweiten Rekordverlust in Folge und musste im Herbst warnen, dass die desolate Finanzlage den Fortbestand des Unternehmens gefährde. Seitdem hat sich die Lage vor allem dank einem schwächeren Kurs des Yen etwas gebessert.
Sharp hatte im abgelaufenen Jahresviertel erstmals seit fünf Quartalen einen Betriebsgewinn erwirtschaftet, teilte im Feburar aber gleichwohl mit, das Geschäftsjahr mit einem satten Minus zu beenden. Wie der Flachbild-TV-Pionier bekanntgab, habe sich der Nettoverlust in den ersten neun Monaten des noch bis zum 31. März laufenden Geschäftsjahres auf 424 Milliarden Yen (3,4 Milliarden Euro) veroppelt. Dazu trugen die kriselnde TV-Sparte sowie hohe Umstrukturierungskosten bei. Für das Gesamtjahr rechnet Sharp weiter mit einem Rekordverlust von 450 Milliarden Yen.
Die japanische Elektronikindustrie steckt seit Jahren in einer tiefgreifenden Krise. Bereits 2011 haben
Sony ,
Toshiba und
Hitachi ihre Produktion von Bildschirmen für Smartphones und Tablets in die staatlich geführte Firma Japan Display eingebracht.
Panasonic und Sharp blieben jedoch außen vor.
Sharp gilt als Flachbild-TV-Pionier. Doch die Preise verfallen, die TV-Sparte kriselt. Die Wettbewerber in Japan haben bereits 2011 ihre Bildschirmproduktion in eine staatlich geführte Firma ausgelagert.