Die hessische Lotto-Gesellschaft hat drei Manager fristlos entlassen. Ein Handlungs-Bevollmächtigter, die Leiterin der Personal-Abteilung und der Leiter der Innenrevision haben die fristlose Kündigung erhalten.
Wiesbaden/Worms - Das Unternehmen bestätigte einen entsprechenden Artikel der "Bild-Zeitung". Angaben zu den Gründen lehnte die Lotto-Treuhandgesellschaft ab, da ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht zu
erwarten sei. Laut "Bild" kosteten ungenehmigte lukrative
Nebenbeschäftigungen den drei Mitarbeitern die Jobs. Sie hätten als
Gesellschafter und Geschäftsführer einer Internet-Firma namens
"Cyber-Kid" fungiert; angemeldet hätten sie eine sozial motivierte
Nebentätigkeit für ein Projekt, das Kindern den Zugang zum Internet
ermöglichen solle. Alle drei hätten ihre Büros
umgehend räumen müssen.
"Cyber-Kid"-Chef bezeichnet Vorwürfe als "lächerlich"
Der Geschäftsführer von "Cyber Kid" in Wörrstadt, Roman Hoschar,
bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich". Die drei entlassenen
Lotto-Manager hätten keine lukrativen Nebenjobs als Geschäftsführer
sowie Teilhaber gehabt. Sie hätten lediglich für 10 000 Mark eine
Lizenz gekauft, um in Wiesbaden eigene Cyber-Kid-Kurse zu
veranstalten.
Bereits vor sechs Jahren war Hessen-Lotto in die Schlagzeilen
geraten. Der Skandal um die großzügige Abfindung eines
Geschäftsführers kostete die damalige Finanzministerin Anette
Fugmann-Heesing und ihren Staatssekretär Otto-Erich Geske (beide SPD)
ihre Ämter.